Magen-Darm-
Erkrankungen

Alltägliche Magen- Darm- Beschwerden
Reizdarm
Helicobacter pylori

Hämorrhoiden
Speiseröhre
Magen
Darm

Leber, Galle und Pankreas
Enddarm-Leiden
Verstopfung

Integrative Gastroenterologie

 

Darmpolypen / Polyposis

Darmpolypen

Darmpolypen können verschiedene Formen annehmen

Darmpolypen sind gutartige Schleimhautwucherungen, die vor allem im Dickdarm zu finden sind. Sie ragen in verschiedenen Formen in den Darm hinein:
  • Darmpolypen können gestielt wie ein Pilz sein
  • Darmpolypen können mit einer breiten Basis auf der Schleimhaut aufsitzen
  • Darmpolypen können manchmal nur einen kleinen Knoten bilden
  • Darmpolypen können aus mehreren kleinen, stielförmigen Wölbungen bestehen, die in ihrer Gesamtheit an eine Bürste erinnern. Sie sind meistens nicht größer als wenige Millimeter.

 

Die Anzahl der Polypen ist sehr unterschiedlich

So verschieden wie ihre Gestalt ist auch die Anzahl, in der Darmpolypen erscheinen. Sie finden sich einzeln, zu mehreren gehäuft oder auch massenhaft. Im letzteren Fall spricht man von einer Polyposis. Es finden sich dann mehr als 100 Polypen im Darmtrakt. Oft sind es sogar bis zu mehreren Tausend, die die Darmschleimhaut wie ein Beet überziehen.

 

Darmpolypen sind Adenome

Meistens handelt es sich bei den Darmpolypen um Adenome. Adenome sind Geschwulste, die sich aus drüsenbildendem Gewebe entwickeln. Sie sind oft von Bindegewebe umschlossen wie von einer Kapsel.

 

Die Ursache ist unklar

Der Entstehungsmechanismus von Darmpolypen ist bis heute unklar. Weil Darmpolypen insgesamt entlang des gesamten Darms vorkommen, kann man aber davon ausgehen, dass eine ernährungsbedingte Ursache unwahrscheinlich ist.

Eine Ausnahme sind die erblich bedingten Erkrankungen, bei denen Darmpolypen zum Krankheitsbild gehören. Hier ist die Ursache ein erblicher Defekt. Zu diesen Erkrankungen, die auch als Polyposis-Syndrome bezeichnet werden, gehören z. B. das "Gardner Syndrom", das "Peutz-Jeghers-Syndrom" oder das "Turcot-Syndrom". Das Entartungsrisiko bei diesen erblich bedingten Formen der Darmpolypen ist deutlich erhöht.

 

Sekundäre Polypen können als Begleiterscheinungen anderer Krankheiten, wie z.B. der Colitis ulcerosa, einer chronischen Entzündung der Dickdarmschleimhaut, auftreten. In diesem Fall werden sie Pseudopolypen genannt.

 

Darmpolypen bleiben oft ohne Beschwerden

Da die Polypen normalerweise keine Beschwerden bereiten, werden sie meisten zufällig bei einer Spiegelung des Dickdarms entdeckt. Manchmal kommt es aber auch vor, dass sie durch Blut oder Schleimbeimengungen im Stuhl auf sich aufmerksam machen.

 

Uncharakteristische Symptome

Haben sich Darmpolypen in großer Zahl ausgebildet und ist eine Polyposis entstanden, treten Beschwerden auf. Die Beschwerden sind jedoch nicht sehr charakteristisch und können auch als Folge einer anderen Erkrankung auftreten. Zu den Symptomen gehören: Durchfall, Verstopfung, Unterleibsschmerzen, Koliken und eventuelle Blutungen.

 

Darmpolypen sind häufig

Ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung bilden Darmpolypen aus. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung mit dem Alter an. Auch bei erfolgreicher Behandlung können Darmpolypen wiederkommen.

 

Krebsrisiko bei großen Polypen

Bei Polypen eine Größe bis 1 cm, ist die Gefahr einer bösartigen Entwicklung um etwa 1 Prozent erhöht. Erreichen die Polypen 2 cm und mehr, so steigt das Krebsrisiko um etwa 50 Prozent.

 

Eine Operation kann notwendig sein

Die Therapie richtet sich nach der Anzahl und Größe der Darmpolypen:
  • Kleine Polypen oder gestielte Polypen können oft schon während der diagnostischen Koloskopie mit einer elektrischen Schlinge entfernt werden.
  • Bilden sich große Geschwülste über 3 cm oder dichtstehende große Gruppen von Darmpolypen aus, so werden sie, wegen der möglichen Gefahr der Krebsentwicklung, vollständig entfernt. Dazu ist eine Operation erforderlich.
  • Bei erblich bedingten Erkrankungen (Polyposis-Syndrome s.o.) kann eine Entfernung des gesamten Dickdarms mit Legung eines künstlichen Darmausgangs notwendig werden.

Wichtig ist, dass jeder Darmpolyp vollständig entfernt und anschließen histologisch untersucht wird. Eine Biopsie (Gewebeprobe) allein ist oft unzuverlässig.

 

Gesundheitscheck ab 50

Zur Vorbeugung sollten Sie nach dem 50sten Lebensjahr regelmäßig einmal jährlich eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen lassen. Diesen Gesundheitscheck zahlt die Krankenkasse. Dabei sollte auch Ihr Stuhl untersucht werden. Versteckte Spuren von Blut und Schleimbeimengungen im Stuhl können auf Darmpolypen hinweisen.

 

Kontrolluntersuchungen

Nach einer erfolgreichen Behandlung sollte alle drei Jahre eine Kontrolluntersuchung durchgeführt werden, weil Darmpolypen dazu neigen, erneut aufzutreten. Sind bei einem Betroffenen große Polypen entfernt worden, sollten diese Kontrolluntersuchungen, die eine Koloskopie beinhalten sollten, einmal jährlich durchgeführt werden.

Top

Zur Übersicht
Erkrankungen von Dünndarm
und Dickdarm

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas