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Das Lymphsystem
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Bestandteile und Aufgaben des lymphatischen Systems
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Bestandteile
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Das Lymphsystem besteht aus den Lymphbahnen und den lymphatischen Organen. Zu
den lymphatischen Organen zählen:
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Milz
- Thymus
- Mandeln:
Rachen-, Zungen- und Gaumenmandeln (lymphatischer Ring)
- Lymphknoten
- lymphatische Gewebe des Darms (z. B. die
Peyer Plaques
(Peyer-Platten) im Dünndarm)
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Wichtig bei der Immunabwehr
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In der
Milz werden u.a. überalterte Blutzellen abgebaut und Makrophagen
(Umgangssprachlich: Fresszellen) gebildet. Im Thymus werden spezifische
Abwehrzellen, die T-Lymphozyten, geprägt. Diese Drüse spielt deshalb eine
entscheidende Rolle bei der Immunabwehr. Bei Kindern ist die Drüse am stärksten
ausgebildet, bei Erwachsenen ist sie kaum noch vorhanden. In den Mandeln des
lymphatischen Rings vermehren sich die B-Lymphozyten, die ein Teil der
spezifischen Immunabwehr sind.
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Aufgaben des Lymphsystems
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Das Lymphsystem hat drei wesentliche Aufgaben:
- Als Bestandteil des Immunsystems Mitwirkung an der körpereigenen Abwehr
- Regulation des Flüssigkeitsvolumens zwischen den Zellen. Diese
Flüssigkeit ist die Lymphe. Sie wird dem venösen Blutkreislauf zugeführt.
- Transport von
Nahrungsfetten
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TopLymphe und Lymphgefäße
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Das Blut versorgt den menschlichen Körper mit Nährstoffen. Diese müssen
überall hingelangen können. Dazu verzweigt sich das Gefäßsystem in immer feinere
Blutgefäße. Die feinsten Blutgefäße sind die Kapillaren. Sie sind hauchdünn. Im
Kapillargebiet gehen die arteriellen Blutgefäße in die venösen Blutgefäße über.
In diesem Gebiet tritt das nährstoffreiche Blutplasma aus dem arteriellen
Schenkel der Kapillaren durch feine Membranen in die Zellzwischenräumen
(Interstitium) aus. Lediglich große Eiweißkörper und die Blutkörperchen
verbleiben in den Blutgefäßen. Das sind täglich etwa 20 Liter Flüssigkeit. Etwa
90 Prozent dieser Flüssigkeitsmenge wird wieder in den venösen Schenkel der
Blutgefäße aufgenommen (rückresorbiert). Die restlichen 10 Prozent verbleiben
als Lymphe in den Zellzwischenräumen.
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Überall im Körper beginnen in den Zellzwischenräumen die Lymphkapillaren
zunächst blind. Sie nehmen die verbliebenen 10 Prozent der Flüssigkeit, die
jetzt als Lymphe bezeichnet wird, auf. Die Lymphkapillaren vereinigen sich zu
immer größeren Lymphgefäßen. Sie verlaufen meistens parallel zu den venösen
Blutgefäßen.
Die Lymphgefäße wiederum laufen in den Lymphknoten zusammen. Hier wird
die Lymphe gereinigt und von Krankheitserregern, Fremdkörpern und
Zelltrümmern befreit. So gereinigt wird die Lymphe von
den Lymphknoten über große "Sammelbahnen" weitergeführt. Einer der wichtigsten ist
der Milchbrustgang oder Ductus thoracicus, der die Lymphe aus dem unteren Körperabschnitt
sammelt. Er verläuft Im linken und rechten Venenwinkel und gelangt die Lymphe zurück in die Blutbahn.
Der Flüssigkeitstransport in den Lymphbahnen erfolgt durch rhythmisches
Zusammenziehen der Muskulatur der Lymphgefäße. Dieser auch Lymphpumpe genannte
Transportpumpe funktioniert ähnlich wie die Muskelpumpe bei den Venen. Bei
sportlicher Betätigung bzw. bei Muskelarbeit kann der Lymphabfluss um das 10 bis
15fache ansteigen. |
Transport der Lymphflüssigkeit
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Lymphflüssigkeit wird wieder in die Blutbahn geleitet
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Lymphknoten
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Lymphknoten sind Filterstationen
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Die Lymphgefäße durchlaufen die Lymphknoten. Lymphknoten sind Filterstationen, die die Lymphe reinigen.
Durch Makrophagen und Lymphozyten werden Krankheitserreger, Fremdkörper und Zelltrümmer,
die mit der Lymphflüssigkeit transportiert werden, beseitigt. Die Lymphknoten sind außerdem auch Bildungsstätten der Lymphozyten, die sich
vorwiegend im lymphatischen System und nur zu einem geringen Teil in den Blutbahnen
aufhalten.
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Lymphknoten sind meistens in Gruppen angelegt. Die in der medizinischen
Fachsprache Nodus lymphaticus genannten Knoten sind nur wenige Millimeter
lang und leicht bohnenförmig. Sie werden von einer bindegewebigen Kapsel
umgeben. Vom Kapselrand ragen kurze bindegewebige Äste in das innere den
Knotens. Diese Äste werden auch als Trabekel bezeichnet. Zwischen den
Trabekeln befinden sich Retikulumzellen, die die Fähigkeit besitzen,
Fremdpartikel zu phagozytieren ("aufzufressen"). Zwischen den
Retikulumzellen wiederum befindet sich lymphatisches Gewebe, in dem sich die
Vermehrung von Lymphozyten vollzieht.
Die Lymphflüssigkeit wird über mehrere Lymphgefäße in die Lymphknoten
geleitet und durchfließt den Knoten, um schließlich in ein oder zwei
ableitenden Lymphgefäßen weitertransportiert zu werden.
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Schwellungen sind Zeichen einer Infektion
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Weil
die Lymphknoten Krankheiterreger, Fremdkörper und Zelltrümmer beseitigen, schwellen bei
einer Infektion die Lymphknoten in diesem Gebiet an. Bei Erkältungskrankheiten
können z. B. die Lymphknoten im Bereich von Nacken, Unterkiefer und Hals anschwellen.
Beim Pfeifferschen Drüsenfieber können die
Lymphknoten an Nacken, Hals, unter den Achseln oder in der Leiste geschwollen sein.
Bei sehr schweren Erkrankungen, die sich auf den gesamten Körper auswirken, z. B.
Leukämie oder Krebs
oder auch bestimmte Infektionskrankheiten können aber auch die Lymphknoten im gesamten
Körper anschwellen. |
Krankheitszeichen ernst nehmen
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Bei
Lymphknotenschwellungen wird zunächst die zugrunde liegende Erkrankung behandelt. Sie
sollten zum Arzt gehen, wenn sie starke, unerklärbare Beschwerden haben und
Lymphknotenschwellungen ohne erkennbare Ursache auftreten, wenn Sie bei einer Verletzung
den Verdacht auf eine Blutvergiftung haben und wenn Lymphknotenschwellungen nach einigen
Tagen nicht zurückgehen.
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