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Die Erkrankung ist in Deutschland selten
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Die Tularämie wird durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst.
Die Krankheit betrifft überwiegend Wildtiere in den ländlichen Regionen der nördlichen
Welthalbkugel, insbesondere in Nordamerika, Nordosteuropa und Asien. Erkrankungen in
Deutschland sind selten und sind meist auf das "Importieren" der Krankheit aus
einem gefährdeten Gebiet zurückzuführen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt bei
Kontakt mit Wildtieren, vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten. Allerdings ist auch
eine Infektion über Mückenstiche und Zeckenbisse
möglich, wobei sich die Mücken bzw. die Zecken vorab durch das Blutsaugen auf einem
erkrankten Tier infiziert haben. Auch durch Kontakt mit infiziertem Fleisch, Wasser, Staub
(Landwirtschaft) oder Nahrungsmitteln ist eine Krankheitsübertragung möglich. |
Der Erreger kann verschiedenste Organe befallen
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Nach der Infektion vermehrt sich der Erreger zumeist in der Haut, wo es an den betroffenen Stellen zum
Absterben von Gewebe kommt. Im weiteren Verlauf gelangen die Bakterien über die
Lymphbahnen in die Lymphknoten. Die
Lymphknoten können dabei zerstört werden und eitrig einschmelzen. Bei schwerem
Krankheitsbild breiten sich die Erreger im gesamten Körper aus und befallen
verschiedenste Organe. |
Das Beschwerden sind schwerwiegend und setzen plötzlich ein
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Die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten erster Krankheitszeichen
(Inkubationszeit) beträgt 3 - 5 (unter Umständen bis zu 21) Tage. Neben den Hautschäden
kommt es zunächst zu akut einsetzendem Fieber bis zu 41°C, langsamem Herzschlag, Kopf-
und Gliederschmerzen, Husten und Magen-Darm-Beschwerden. Allerdings kann die Erkrankung
auch sehr leicht verlaufen und wird dann unter Umständen gar nicht bemerkt. Je nach
Aufnahme des Erregers in den Körper (Einatmen, Verzehr infizierten Fleisches) treten
zudem entsprechende Symptome auf, z.B. Rachenentzündung, Mandelentzündung, Bildung von
Abszessen (Eiterherde) am Gaumen, Erbrechen, Durchfall, Bauchfellentzündung, Bauchwassersucht
(Aszites), Lungenentzündung,
Lungenabszesse, Rippenfellentzündung und Herzbeutelentzündung.
Bei Ausbreitung der Erreger im gesamten Körper (Sepsis) kommt es zu einem sehr schweren
Krankheitsbild mit Kreislaufschock sowie unter Umständen Knochenmarkentzündung und Gehirnhautentzündung. Die Sepsis hat
eine hohe Sterblichkeit von bis zu 60 Prozent. |
Der Erreger kann nachgewiesen werden
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Bei Verdacht auf eine Tularämie können die Krankheitserreger in
verschiedenen Körperflüssigkeiten oder Geweben nachgewiesen werden, wie z.B. im Gewebe
der verletzten Haut sowie in Blut, Auswurf, entnommenen Lymphknoten und
Gewebeflüssigkeit. |
Antibiotika und unterstützende Maßnahmen
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Die Therapie erfolgt durch die Gabe von Antibiotika, welche
die Krankheitserreger abtöten. Bei schwerem Krankheitsverlauf ist zudem die Behandlung
der Krankheitssymptome erforderlich (z.B. Kreislaufunterstützung bei Kreislaufschock).
Ein Impfstoff ist in der Entwicklung. Tularämie ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtige Erkrankung.
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