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Alzheimer und Demenz
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World Alzheimer Congress 2000, July 9
- 18 |
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Früherkennung
der Alzheimer-Krankheit: Auf der Suche nach aussagekräftigen Untersuchungsmethoden. |
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Prof.
Dr. Alexander Kurz, Dr. Nicola Lautenschlager, Dr. Matthias Riemenschneider
Psychiatrische Klinik der Technischen Universität München |
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Die
Arbeitsgruppe um Prof. Kurz beschäftigt sich seit Jahren mit der Früherkennung der
Alzheimer-Krankheit. Ziel ist es dabei die Krankheit zu einem möglichst frühen Zeitpunkt
zu erkennen, damit die Behandlung beginnt bevor stärkere Beeinträchtigungen auftreten.
Zu diesem Thema stellt die Arbeitsgruppe drei Arbeiten auf dem Kongreß in Washington vor.
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Bluttest
zur Früherkennung |
Dr.
Riemenschneider wird in einem Vortrag über einen neuen Bluttest berichten, der schon bei
leichter Alzheimer-Krankheit und auch bei den Vorstufen der Erkrankung von Gesunden
abweichende Werte aufzeigt. Dabei wird das ß-Amyloid im Serum gemessen, ein
Eiweißabbaustoff, der bei Erkrankten deutlich erhöht ist. Dieser Bluttest könnte
eventuell in Zukunft bei der frühen Diagnose der Alzheimer-Krankheit helfen. |
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Die
Bestimmung der ß-Amyloid Konzentration war bis jetzt beim Menschen nur durch eine
Nervenwasserpunktion möglich. Durch den Bluttest ist nur noch eine einfache Blutentnahme
nötig. Die Ergebnisse müssen jedoch noch von anderen Forschungsgruppen bestätigt
werden. |
Eiweißstoffe |
Prof.
Kurz wird ebenfalls über Eiweißabbauprodukte, das ß-Amyloid und das Tau-Protein, die
bei der Alzheimer-Krankheit verändert sind, berichten. In einer Patientengruppe, die nur
leichte kognitive Beeinträchtigungen hatte, eine Art der Gedächtnisstörung, die mit
einem erhöhten Risiko einhergeht später die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln, wurden
diese Eiweißstoffe im Nervenwasser gemessen. Bei den Patienten, die im weiteren
zeitlichen Verlauf die Alzheimer-Krankheit entwickelten, waren bei der ersten Untersuchung
schon das ß-Amyloid erniedrigt und das Tau-Protein deutlich erhöht im Unterschied zu den
Patienten, die keine Zunahme der Beschwerden erfuhren. |
PET-Untersuchung |
Frau
Dr. Lautenschlager wird in einem Vortrag Untersuchungsergebnisse der funktionellen
Bildgebung, der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) des Kopfes von der gleichen
Patientengruppe vorstellen. 90% der Patienten, die zu einem späteren Zeitpunkt die
Alzheimer-Krankheit entwickelten hatten schon bei Erstuntersuchung im PET eine
Hirnstoffwechselminderung im Bereich des Schläfen- und Scheitellappens. Patienten, die
keine Verschlimmerung ihrer Beschwerden erfuhren zeigten diese krankhaften Veränderungen
im PET wesentlich seltener. |
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Diese
neuen und noch vorläufigen Untersuchungsergebnisse geben zur Hoffnung Anlaß, daß man zu
einem immer früheren Zeitpunkt die Alzheimer-Krankheit feststellen kann. Bei Patienten
mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen, kann man durch Untersuchungen dieser Art,
jene mit dem höchsten Risiko für eine Verschlechterung und damit spätere Entwicklung
der Alzheimer-Krankheit identifizieren und besonders sorgfältig regelmäßig
nachuntersuchen um zum frühest möglichen Zeitpunkt mit einer Behandlung gegen die
Alzheimer-Krankheit beginnen zu können. Top |
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