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Verlauf einer Pankreas-Nieren-Transplantation

 

Inhaltsübersicht:
Spender und Empfänger
Die Operation
Nachbehandlung
Medikamente
Komplikationen

Spender und Empfänger

Eurotransplant vermittelt Spenderorgane an Empfänger

Wenn ein Spenderorgan zur Verfügung steht, wird anhand der Warteliste von Eurotransplant, der Vermittlungsstelle in Leiden in den Niederlanden, der Empfänger ausgewählt. Wer auf der Warteliste von Eurotransplant steht, muss deshalb jederzeit telefonisch erreichbar sein. Sofort nach Meldung einer Spenderniere und eines Pankreas bei der Vermittlungsstelle Eurotransplant sucht der Computer einen geeigneten Empfänger heraus und teilt ihn dem zuständigen Transplantationszentrum mit. Von dort aus wird der ermittelte Empfänger benachrichtigt und ins Klinikum gebracht.

 

Zeitspanne zwischen Entnahme und Wiedereinpflanzung muss möglichst gering sein

Wie bei anderen Organtransplantationen auch, muss alles sehr schnell ablaufen. Das Pankreas hat eine Konservierungsdauer von 20 Stunden zwischen Entnahme aus dem Körper des Spenders und Wiedereinpflanzung in den Körper des Empfängers. Je kürzer diese Zeit ist, um so funktionstüchtiger ist das Organ. Um es für die Zeit ohne Durchblutung besser zu schützen, wird es auf 4° C gekühlt und in einer Konservierungslösung aufbewahrt. Nach einem letzten Verträglichkeitstest zwischen Spenderorgan und Empfänger ("crossmatch") kann die Operation eingeleitet werden.

 

Die Operation

Die Operation dauert 4-6 Stunden - eigene Bauchspeicheldrüse und Niere bleiben im Körper

Für die kombinierte Pankreas-Nieren-Transplantation wird ein großer Mittellinienlinienschnitt angelegt. Über diesen Zugang werden sowohl die Niere als auch das Pankreas eingesetzt und zwar das Pankreastransplantat in den rechten Unterbauch und die Niere in die linke Leistenregion mit Anschluss an die Beckengefäße und die Harnblase. Wichtig ist vor allem, dass der alkalische Verdauungssaft, vom dem das Pankreas pro Tag ca 1,5 l produziert, abfließen kann, ohne im umliegenden Gebiet Schäden zu verursachen. Die neue Bauchspeicheldrüse wird beim Spender mit einem Teil des Zwölffingerdarms entnommen. Dieser Darmteil wird an den Darm des Empfängers genäht, damit die Verdauungssäfte abfließen können. Die eigene Bauchspeicheldrüse und die Nieren verbleiben im Körper des Empfängers und werden bei der Transplantation nicht entfernt. Die Operation dauert 4 bis 6 Stunden.

 

Nachbehandlung

Intensivstation und engmaschige Beobachtung - 2 bis 4 Wochen Krankenhaus

Nach der Operation befindet sich der Organempfänger für einige Tage auf der Intensivstation, wo eine engmaschige Beobachtung möglich ist. Von Anfang an wird auf frühzeitige Mobilisierung geachtet. Wenn die Funktion der transplantierten Organe stabil ist kann die Verlegung von der Intensivstation auf die normale chirurgische Station erfolgen. Bei unkompliziertem Verlauf beträgt die Krankenhausdauer 2 bis 4 Wochen.

 

Medikamente

Lebenslange Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr unterdrücken

Wie bei allen Transplantationen ist es notwendig, dass der Organempfänger nach der Transplantation lebenslang immunsuppressive Medikamente einnimmt, die seine körpereigene Abwehr reduzieren. Denn auch bei sehr guter Übereinstimmung zwischen Spender und Empfänger wird das neue Organ vom Empfängerorganismus als Fremdkörper betrachtet. Durch die Aktivierung seines Immunsystems wird eine Art Entzündungsreaktion im transplantierten Organ ausgelöst, die eine Zerstörung des Organs nach sich ziehen würde. Dieser Vorgang wird als Abstoßung bezeichnet. Um dies zu verhindern müssen ständig Medikamente eingenommen werden, die das Immunsystem schwächen.

 

Medikamente werden hoch dosiert

Da Abstoßungsreaktionen nach kombinierten Pankreas-Nierentransplantationen häufiger vorkommen als nach einer alleinigen Nierentransplantation wird die Immunsuppression relativ hoch dosiert. Meist wird dazu folgende Kombination

der immunsuppressiven Medikamente ausgewählt:

  • Tacrolimus
  • Mycophenolat
  • Prednisolon
  • ATG (Antithymozyten-Globulin) in den ersten Wochen

 

Einnahme anderer Medikamente - auch Nahrungsergänzungsmittel müssen mit dem Arzt abgesprochen werden

Mit verschiedenen Nebenwirkungen der immunsuppressiven Medikamente muss gerechnet werden. Falls ein anderer Arzt als der behandelnde Arzt des Transplantationszentrums ein zusätzliches Medikament verordnet, muss er unbedingt auf die Einnahme der Immunsuppressiva hingewiesen werden, denn die Wirkung der immunsuppressiven Medikamente kann durch viele Medikamente oder Wirkstoffe verstärkt oder auch abgeschwächt werden. Auch rezeptfreie Medikamente (z.B. Johanniskraut) oder Vitaminzubereitungen können die Wirkung der immunsuppressiven Medikamente sehr stark beeinträchtigen. Im Zweifel sollte der Arzt des Transplantationszentrums zu Rate gezogen werden.

 

Komplikationen

Entzündungsreaktionen, Infektion und Abstoßungsreaktionen treten häufiger auf, als bei anderen Transplantationen

Durch die Verbesserung der Operationstechnik in den letzten Jahren ist die Rate der Komplikationen zurückgegangen, aber bei der kombinierten Pankreas-Nierentransplantation kommt es doch etwas häufiger zu Komplikationen, als bei einer alleinigen Nierentransplantation. Diese können bestehen in:

  • Entzündung der transplantierten Bauchspeicheldrüse (Transplantatpankreatitis): In diesem Fall kommt es zum Austritt von Verdauungssekreten in das umgebende Gewebe, was zu erheblichen Gewebsschädigungen führt.
  • Infektionen: Wie bei allen Transplantationen sind Infektionen eine Gefahr für die Organempfänger, da deren Körperabwehr aufgrund der immunssuppressiven Medikamente reduziert ist. Die Infektion mit dem Cytomegalie-Virus nimmt dabei mit einer Häufigkeit von 50- 80Prozent den ersten Platz ein. Während das Virus in der Normalbevölkerung weit verbreitet ist und keine Gefahr darstellt, kann es bei transplantierten Menschen zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen. In den ersten 3 Monaten sollte deshalb jeder Transplantierte regelmäßig auf das Vorliegen einer CMV- Infektion untersucht werden.
  • Thrombose der Bauchspeicheldrüsengefäße: Die Entstehung von Blutgerinnseln in den Gefäßen der gespendeten Bauchspeicheldrüse ist möglich.
  • Abstoßungsreaktion: Abstoßungsreaktionen kommen nach einer kombinierten Nieren-Pankreastransplantation häufiger vor, als nach einer alleinigen Nierentransplantation. Sie zeigen sich an durch Unwohlsein, Schmerzen im Transplantatbereich und Fieber. Nach dem 3. Monat nimmt das Risiko einer Abstoßung ab. Da meist eine gleichzeitige Abstoßung beider Organe beobachtet wird, orientiert sich die Überwachung überwiegend an der Funktion der Transplantatniere.

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Pankreastransplantation - Transplantation der Bauchspeicheldrüse

 


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