Operationen und Eingriffe

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Facelifting - Rhytidektomie

 

Inhaltsübersicht:
Operationsmethoden
Vor der Operation
Narkoseform und Klinikaufenthalt
Nach der Operation
Komplikationen
Kosten

Operationsmethoden

 

Für ein Facelifting kommen zahlreiche Techniken zur Anwendung. Bei der Unterscheidung der Operationsmethoden ist die Betrachtungsweise ein Entscheidungskriterium. Unterschieden wird nach Gesichtsregion, nach der Tiefenebene der Korrektur oder nach der Schnitttechnik.

 

Differenzierung nach Gesichtsregion

Bei der Differenzierung nach Gesichtsregion gelten Stirn, Wangen und Hals als die Problemzonen, die für eine Straffung in Betracht kommen. Entsprechend spricht der ästhetisch-plastische Chirurg von einem oberen Facelifting (Stirn und Schläfen) und einem unteren Facelifting (Wangen und Hals).

 

Differenzierung nach Tiefenebene

Eine Straffung kann - betrachtet man die Tiefenebenen der Korrektur - in 3 Ebenen vorgenommen werden:

  • Reine Hautstraffung (Modellifting oder Minilifting): Dabei wird nur die oberste Hautschicht im Bereich der Wangen zu den Schläfen hin gestrafft. Hierdurch gewinnt die seitliche Augenpartie, welche meistens als erste absinkt, wieder ein frischeres Aussehen. Die reine Hautstraffung ist nicht sehr lange anhaltend.
  • Wird zur Hautstraffung zusätzlich noch das Bindegewebe geliftet, so spricht man von einem SMAS- Lift. Der Begriff SMAS steht für "superficial musculoaponeurotic system", die tiefe Bindegewebsschicht. SMAS-Lift ist das klassische Facelifting. Das Bindegewebe wird dabei angehoben, nicht gestrafft. Der Schnitt verläuft im Haaransatz und ums Ohr herum. Bei dieser Technik hebt der Chirurg zunächst die Wangenhaut ab, trennt dann die Bindegewebsschicht von der darunter liegenden mimischen Muskulatur und versetzt sie etwas nach oben. Um das Ergebnis zu verbessern, werden häufig zusätzlich Füllmaterialien (Hyaluronsäure, Kollagen) verwendet.
  • Beim Tiefenschichtlifting werden alle Schichten, also Haut, Bindegewebe und Muskulatur bis zur Knochenhaut abgelöst und dann vergleichbar dem SMAS- Lifting angehoben. Die Technik erfordert besonders viel Geschick und Erfahrung des Chirurgen.

 

Differenzierung nach Schnitttechnik

Das Vorgehen beim Facelifting kann auch nach der angewandten Schnitttechnik unterschieden werden in:

  • Endoskopisches Facelift: Der ästhetisch-plastische Chirurg benutzt dazu ein Instrument das vorne mit einer Kamera ausgestattet ist. Damit kann er über mehrere kleine Einschnitte (ca.1,5 cm) im Kopfbereich das Bindegewebe leicht anheben. Besonders gut geeignet ist die Methode für die Gesichtsstraffung an der Stirn und den Augenbrauen, sie kann aber auch für andere Gesichtsbereiche angewandt werden. Wenn die Alterungserscheinungen schon weiter fortgeschritten sind, kommt das Verfahren nicht mehr in Betracht, dann muss ein klassisches Facelift angewandt werden.
  • Contourlifting mit Fäden: Bei dieser Methode werden im behaarten Kopfbereich kleine Schnitte gesetzt, über die der Chirurg Fäden unter die Haut einsetzt, die mit Hilfe von kleinen Widerhaken das Gewebe anheben. Langzeitergebnisse liegen für diese Methode noch nicht vor.
  • Biolifting: Wird der Ausdruck "Biolift" verwendet, so bedeutet das, dass zusätzlich zu Fäden ein Fibrinkleber benutzt wird. Dadurch schließen sich die Wunden schneller und es entstehen weniger Blutergüsse.

 

Vor der Operation

Qualifizierten Arzt wählen

Die äußerst feine und komplizierte Arbeit eines Faceliftings sollte unbedingt von einem sehr erfahrenen und qualifizierten Operateur durchgeführt werden. Als Orientierung kann man sich bei der Suche an die Bezeichnung "Facharzt für plastische und ästhetische Medizin" halten.

 

Ausführliche Information unbedingt erforderlich

Vor einem derartigen Eingriff steht ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Arzt Ihres Vertrauens, der nach einer eingehenden Analyse Ihres Gesichts die für Sie geeignete Methode der Gesichtsstraffung vorschlägt. Hierbei können verschiedene Kombinationen erforderlich sein, z.B. Straffung der Wangen und Mundregion in Verbindung mit Halslifting oder mit Stirnlifting. Fragen Sie den Arzt wie der genaue Schnittverlauf bei dem Eingriff geplant ist. Selbstverständlich gehört zu einer solchen Beratung auch, dass der Arzt über die Risiken und Komplikationen, die mit dem Eingriff verbunden sind, genau informiert. Er wird Sie ebenso darüber informieren, mit welchen Ergebnissen Sie rechnen können: je nach Hautbeschaffenheit kann das Erscheinungsbild der Haut um ca. 10 Jahre zurückgesetzt werden. Nach etwa 8 bis 10 Jahren kann das Facelift eventuell nochmals wiederholt werden.

 

Auch der Arzt braucht Informationen

Selbstverständlich müssen Sie den Arzt über Vorerkrankungen oder bestehende chronische Krankheiten sowie Allergien oder Medikamenteneinnahme informieren. Auch wenn Sie zu blauen Flecken neigen, was möglicherweise ein Zeichen für eine Blutgerinnungsstörung ist, sollte der Arzt die unbedingt wissen.

 

Rauchen und Medikamente

Mindestens 2 Wochen vor dem Eingriff sollte das Rauchen nach Möglichkeit eingestellt werden. Das verbessert die Sauerstoffversorgung des Gewebes und damit die Wundheilung. Ebenso wichtig ist in diesem Zeitraum keine Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure enthalten einzunehmen, da diese die Blutgerinnung beeinträchtigt.

 

Narkoseform und Klinikaufenthalt

Vollnarkose oder Dämmerschlaf

Für die Narkose kommt je nach Umfang des Eingriffs entweder eine Vollnarkose oder Dämmerschlaf mit Lokalanästhesie in Betracht. Danach richtet sich auch die Dauer des Klinikaufenthalts, der bei Vollnarkose zur Sicherheit mindestens einen Tag nach dem Eingriff beträgt. Die dafür notwendigen Untersuchungen werden unmittelbar zuvor in der Klinik durchgeführt. Viele Ärzte bevorzugen, die Operation im Dämmerschlaf durchzuführen, weil dabei die Aktivität der mimischen Muskulatur erhalten bleibt und berücksichtigt werden kann.

 

5 bis 7 Tage Klinik

Wird die Behandlung stationär durchgeführt, kann mit einem Klinikaufenthalt zwischen 5 und 7 Tagen gerechnet werden. Bei ambulanter Behandlung kann die Nachbehandlung für 5 bis 7 Tage in der Praxis durchgeführt werden. Die Operation selbst dauert zwischen 2 und 5 Stunden.

 

Nach der Operation

Blutergüsse, Taubheitsgefühl für 2 Wochen

Nach eine so langen und komplexen Eingriff ist dass das Gesicht nach dem Eingriff geschwollen und die Haut spannt. Auch Blutergüsse, vor allem in der Wangengegend sind ganz normal. Oft besteht ein Taubheitsgefühl, das von der starken Spannung der Haut hervorgerufen wird. Es vergeht normalerweise nach ein bis zwei Wochen.

 

Kopfverband

Ein frisch Operierter  muss für einige Tage einen Kopfverband tragen. Kleine Drainagen sorgen zunächst für die Ableitung des Wundwassers, können aber am 2. Tag bereits entfernt werden. Es ist wichtig für den Heilungsverlauf, den Kopf während der ersten 2 Tage möglichst ruhig zu halten. Auch sollten sie in den ersten Wochen nach der Operation nichts Schweres heben oder tragen.

 

Verhalten nach der OP

Unauflösbare Fäden können nach 7 bis 10 Tagen entfernt werden. Nun können Sie auch wieder Ihre Haare waschen. Meistens sind nach 2 bis 3 Wochen die blauen Flecken und Schwellungen vergangen, nach 3 bis 4 Wochen können Sie auch wieder mit Ihren sportlichen Aktivitäten beginnen. Für eine gute Narbenbildung empfiehlt es sich, für etwa 3 Monate eine stärkere Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

 

Komplikationen

Komplikationen sind möglich, müssen aber nicht auftreten

Jede Vollnarkose birgt potentielle Risiken, die es zu beachten gilt. Darüber hinaus können beim Facelifting nach dem Eingriff und während des Heilungsprozesses folgende Komplikationen auftreten:

  • Nachblutungen
  • Wundrandnekrosen: Durchblutungsstörungen der Haut führen zu auffälligen Narben, die einer Nachbehandlung bedürfen.
  • Wundinfektionen: Sie können die Breite der Narben ungünstig beeinflussen, so dass eine Korrektur evtl. notwendig wird.
  • Der Haarwuchs kann an den Narben der Kopfhaut dauerhaft beeinträchtigt sein.
  • In seltenen Fällen bleibt das anfängliche normale Taubheitsgefühl dauerhaft bestehen.
  • Eine äußerst seltene Komplikation ist eine dauerhafte Lähmung der Gesichtsmuskulatur durch eine Nervenverletzung.

 

Kosten

Kosten vorher genau abklären

Da es sich bei einem Facelifting um eine rein ästhetische Operation handelt, kann nicht mit einem Kostenzuschuss der Krankenkasse gerechnet werden. In Abhängigkeit von der Dauer des Klinikaufenthalts und der Narkoseform, müssen Sie mit Kosten ab € 5.000,- rechnen. In Anbetracht des erheblichen Aufwands, sollte man unbedingt daran denken, dass im Behandlungsvertrag eventuelle Nachbehandlungen inbegriffen sind.

 

 

Quellen

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Schönheitsoperationen - Ästhetisch-plastische Chirurgie

 


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