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Komplikationen bei Operationen zur Behandlung einer Spinalkanalstenose im
Halswirbelsäulenbereich
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Komplikationen bei offenen Operationen
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Aufklärung des Patienten
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Vor jeder Operation sollte ein Patient über die möglichen Komplikationen
aufgeklärt werden. Bei den offenen Operationen zur Behandlung einer
Spinalkanalstenose sind die möglichen Komplikationen dieselben, wie sie auch bei
Operationen zur
Behandlung
eines Bandscheibenvorfalls bestehen. Sie werden deshalb an dieser Stelle
nicht ausführlich beschrieben. Bei Interesse bitte
hier
nachlesen. Die Komplikationen bei den Methoden der "Schlüsselloch-Chirurgie"
sind je nach Methode unterschiedlich.
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Allergische Reaktionen auf Kontrastmittel
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Bei allen Eingriffen, bei denen Kontrastmittel zum Einsatz kommt, sind
allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel möglich. Diese lassen sich durch
eine sorgfältige Befragung des Patienten hinsichtlich bereits bekannter
Allergien jedoch in der Regel vermeiden. |
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Komplikationen bei der zervikalen Spinalnervenanalgesie
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Blutergüsse an der Einstichstelle, Infektionen und Pneumothorax
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Bei der zervikalen Spinalnervenanalgesie kann es an der Einstichstelle
zu Blutergüssen kommen, außerdem sind Infektionen möglich. Eine seltene
Komplikation stellt die Verletzung des Brustfells mit Eindringen von Luft in den
Brustraum dar (Pneumothorax). Das Auftreten eines Pneumothorax macht mitunter
das Einlegen eines Drainageschlauches in den Brustkorb erforderlich, um die
eingedrungene Luft wieder auszuleiten. Ansonsten wird die eingetretene Luft
innerhalb von 10 bis 14 Tagen häufig auch vom Körper selbst wieder aufgenommen
(resorbiert). Während dieser Zeit ist jedoch eine Überwachung des Patienten
erforderlich.
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Kreislaufprobleme
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Eine weitere möglich Komplikation sind Kreislaufprobleme. Zudem kann es zur
Verletzung von Blutgefäßen in Wirbelsäulennähe kommen. Wenn sich als Folge
dessen in diesem Bereich ein Bluterguss bildet, ist eine Verstärkung der
ursprünglichen Beschwerden möglich. Die Beschwerden gehen jedoch in der Regel
innerhalb von 1 bis 2 Tagen von selbst zurück.
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Komplikationen bei epidural-zervikalen Injektionen
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Verletzung durch zu weites Vorschieben der Nadel
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Bei den epidural-zervikalen Injektionen kann es als Komplikation zu
einer Infektion des Epiduralraums kommen. Durch ein streng steriles Arbeiten
lässt sich das jedoch in der Regel vermeiden. Weiterhin ist es möglich, dass die
Injektionsnadel versehentlich zu weit vorgeschoben wird, und zwar bis in den
Nervenwasserraum der Wirbelsäule. In der Folge kann Nervenwasser austreten, was
wiederum Kopfschmerzen nach sich zieht. Diese Beschwerden bessern sich jedoch in
der Regel von selbst.
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Blutergüsse
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Weiterhin kann es zur Bildung von Blutergüssen im Epiduralraum oder auch im
Subduralraum kommen (der Subduralraum ist der Raum unterhalb der harten
Rückenmarkhaut). Bei stärkerer Ausprägung müssen diese eventuell operativ
behandelt werden. Zudem ist eine Verletzung von Arterien möglich, die das
Rückenmark mit Blut versorgen.
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Verletzung des Rückenmarks
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Eine extrem seltene Komplikation ist die versehentliche Verletzung des
Rückenmarks mit der Punktionsnadel. Mögliche Folgen sind Lähmungserscheinungen
oder sogar der Tod.
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Komplikationen bei der periradikulären Infiltrationstherapie
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Bei periradikulärer Infiltration treten zur sehr selten Komplikationen
auf.
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Bei der periradikulären Infiltrationstherapie treten insgesamt nur
wenige schwere Komplikationen auf. Sehr selten kann es zu folgenden
Komplikationen kommen:
- Entzündung (Rückenmarkentzündung, Bildung eines Eiterherdes innerhalb
des Rückenmarks)
- Verletzung von Blutgefäßen mit daraus resultierender Blutung
- Nervenverletzung
Mitunter ist es zur Behandlung dieser Komplikationen erforderlich, eine
weitere Operation durchzuführen.
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Steriles Arbeiten ist entscheidend
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Speziell die Bildung eines Eiterherdes im Rückenmark ist sehr selten (es wird
ein Risiko von ungefähr einem Fall pro 30.000 durchgeführte Eingriffe
angenommen). Zudem lassen sich entzündliche Komplikationen durch ein streng
steriles Arbeiten in der Regel gut vermeiden.
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Komplikationen bei wiederholter Infiltration mit Kortison
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Durch die wiederholte Injektion einer Kortisonlösung kommt es bei ungefähr
10 Prozent der behandelten Patienten zu folgenden leichten Nebenwirkungen:
- Steigerung des Körpergewichts
- Muskelkrämpfe
- Aknebildung (sogenannter Steroidakne; Kortison gehört zur
Wirkstoffgruppe der Steroide)
- bei Frauen: Zwischenblutungen, die zwischen den regulären
Monatsblutungen auftreten
- Magen-Darm-Beschwerden
Diese leichten Nebenwirkungen lassen nach Beendigung der
Infiltrationstherapie jedoch von selbst wieder nach. Eine weitere mögliche Nebenwirkung der periradikulären Infiltrationstherapie
sind Kopfschmerzen.
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Injektion an die falsche Stelle
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Es kann zu vorübergehenden Lähmungserscheinungen kommen, wenn das
lokale Betäubungsmittel versehentlich an der falschen Stelle injiziert wurde
(nicht streng neben der Nervenwurzel, sondern in den Nervenwasserraum hinein,
sodass es sich ausbreiten und das Nervengewebe umspülen kann). Speziell bei der periradikulären Infiltrationstherapie an der Halswirbelsäule ist zudem eine
Atemlähmung möglich, wenn sich das versehentlich in den Nervenwasserraum
eingespritzte lokale Betäubungsmittel in Richtung Hirnstamm ausbreitet.
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Durchblutungsstörungen des Gehirns
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Eine weitere spezifische Komplikation der periradikulären
Infiltrationstherapie an der Halswirbelsäule ist das versehentliche Einspritzen
einer Kortisonkristalllösung in die Wirbelarterie (diese zieht rechts und links
durch kleine Löcher in den Querfortsätzen der Halswirbelkörper). Die mögliche
Folge ist ein Verschluss der Wirbelarterie, was wiederum Durchblutungsstörungen
des Gehirns nach sich ziehen kann.
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