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Unter einer Ellenbogenluxation versteht man ein "Ausrenken" oder
"Auskugeln" des
Ellenbogengelenks. Dabei sind die Gelenkflächen gegeneinander verschoben und
bleiben in dieser abnormen Haltung stehen.
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Angeborene Fehlbildung
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Eine Ellenbogenluxation ist in seltenen Fällen angeboren und
besteht dann bereits bei der Geburt. Ursache ist eine unvollständige Ausbildung
des Oberarm- oder des Ellenknochens, welche (zusammen mit dem Speichenknochen)
das Ellenbogengelenk bilden. Durch diese Fehlbildung ist das Ellenbogengelenk
instabil, so dass sich die einzelnen Knochen des Gelenks leicht gegeneinander
verschieben.
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Habituelle Luxation
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Bei Erwachsenen ohne angeborene Fehlbildung kann sich
das Ellenbogengelenk ohne besonderen Grund wiederholt ausrenken. Man spricht in
diesem Fall von einer "gewohnheitsmäßigen" (habituellen) Luxation, welche
weitaus häufiger auftritt als die angeborene Luxation.
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Beschwerden
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Schmerzen bestehen in der Regel nicht. Allerdings ist die
Beweglichkeit im Ellenbogengelenk eingeschränkt. Der Arzt kann die gegeneinander
verschobenen Knochen bei der Untersuchung tasten, und auf einem Röntgenbild ist
die Ausrenkung des Gelenks gut zu erkennen. |
Gipsbehandlung bei Neugeborenen
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Da die Knochen des Neugeborenen noch wachsen und ihre Form
verändern können, ist bei der angeborenen Luxation eine Gipsbehandlung
ausreichend. Dabei werden die Knochen des Ellenbogengelenks nach und nach in
ihre normale Position geführt, und diese Positionen werden durch das Anlegen von
Gipsverbänden fixiert. Dadurch wird ein Reiz auf den Oberarm- und den
Ellenknochen ausgeübt, weiteres Knochenmaterial zu bilden, so dass diese Knochen
nach und nach eine normale Form annehmen und dadurch in der Lage sind, zusammen
mit dem Speichenknochen des Unterarms ein stabiles Ellenbogengelenk zu bilden. |
Operation
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Bei Erwachsenen mit habitueller Luxation muss das Gelenk in der
Regel im Rahmen einer Operation stabilisiert werden. |
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Abzugrenzen von den habituellen Luxationen sind Luxationen, die aufgrund
eines Unfalls, z. B. beim Sport (Handball, Ringen) entstehen. Sie sind sehr
schmerzhaft. Das Wiedereinrenken, sollte ausschließlich durch einen erfahrenen
Arzt nach einer entsprechenden Diagnostik durchgeführt werden. Danach erfolgt
eine Ruhigstellung für 8 bis 10 Tage mittels elastischen Bandagen, Schienen oder
Gipsverband. Das ist, je nach Gelenk und Verletzungsgrad unterschiedlich. Danach
erfolgt eine Mobilisierungsphase. Bei längerer Ruhigstellung kann es zu einer
Kapselschrumpfung kommen. Deshalb ist eine vorsichtige Mobilisierung notwendig,
um erneute Verletzungen zu vermeiden.
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