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Der Tibialisnerv wird im Tunnel hinter dem Fußinnenknöchel
komprimiert.
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Der Tibialisnerv (N. tibialis, lat. tibia = Schienbein) versorgt die
Muskulatur an der Beugeseite des Unterschenkels und die Muskeln der Fußsohle. Seine
sensiblen Bereiche sind der hintere (dorsal) Bereich des Unterschenkels, der Ferse und der
Fußsohle. Der Nerv verläuft durch den sogenannten Tarsaltunnel. Dieser Tunnel liegt
hinter dem Fußinnenknöchel und wird bedeckt von einem Halteband, dem Retinaculum
musculi flexorum. |
Die Schmerzen strahlen in die Fußsohle und zur Ferse aus.
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Beim Tarsaltunnel-Syndrom kommt es zu einer Kompression des N. tibialis
unter dem Innenknöchel des Fußes. Das führt zu Schmerzen und Störungen des Gefühls in
diesem Bereich. Ein Ausstrahlen bis zur Fußsohle und zum Fersenbein ist typisch. |
Ursachen:
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Wegen der geschützten Lage kommt es selten zu direkten Verletzungen des
Nervs. Häufig treten eher indirekte Schädigungen des Nervs auf. Ursachen für das
Tarsaltunnel-Syndrom können u.a. sein:
- Knochenbrüche (Frakturen)
- Verdrehungen oder Verrenkungen (Distorsionen)
- Tendosynovitis (Sehnenentzündung) bei rheumatischen und entzündlichen Erkrankungen, z.
B. rheumatoide Arthritis
- Störungen der Blutzufuhr im Bereich des Nervs (Nervus tibialis)
- Fehlstellungen des Fußes, z.B. Senk- und Spreizfuß
- Überlastung, z. B. durch Training
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Symptome:
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Die Symptome äußern sich oft als:
- übersteigerte Reizwahrnehmung (Dysästhesie) im Bereich der hinteren Fußsohlen, eine
leichte Berührung wird als Schmerz empfunden
- Schmerzen und brennende Füße vor allem beim Gehen oder nachts
- unvollständige oder leichte Lähmung (= Parese) der Fußmuskulatur
- hinter dem Fußknöchel auftretender Schmerz nach Druck
- verminderte Schweißabsonderung an der Fußsohle
In der Regel wird eine operative Druckentlastung des Nerv durch eine Spaltung des
Haltebandes herbeigeführt.
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Die Therapie muss individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen
Betroffenen abgestimmt werden.
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Das Vorgehen zur Sicherung der Diagnose und die therapeutischen
Möglichkeiten werden gesondert dargestellt. Wichtig ist es, eine mögliche Ursache
herauszufinden und die Therapie individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Betroffenen
abzustimmen. Immer ist auch eine Behandlung der möglichen Grunderkrankung erforderlich.
Eine frühzeitige Therapie ist in jedem Fall sinnvoll. Je länger eine Nervenschädigung
anhält, desto schwieriger und langwieriger ist der Heilungsprozess. Deswegen sollten
Betroffene schon bei leichten Beschwerden einen Arzt aufsuchen und die Ursache klären
lassen. So können Operationen häufig vermieden werden.
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