Die Fußwölbung ist verstärkt
|
Ein Hohlfuß ist eine Fußfehlstellung, bei der der Fuß insgesamt
kurz ist und eine ausgeprägte Wölbung der Fußsohle aufweist. Optisch zeigt sich
dabei ein hohen Rist. Dabei wird
unterschieden, ob sich die Wölbung mehr im Bereich des Vor- oder des Rückfußes
befindet. Bei ersterem Fall (Ballenhohlfuß) besteht in der Regel eine
Ballenfehlbildung, bei letzterem (Hackenhohlfuß) eine Steilstellung des
Fersenknochens.
|
Ursachen
|
Ein Hohlfuß ist in der Regel die Folge einer neurologischen
Erkrankung:
- Friedreich-Ataxie: angeborene Erkrankung des Kleinhirns und des
Rückenmarks mit Bewegungs- und Sensibilitätsstörungen sowie Augenzucken
(Nystagmus), Sprachschwierigkeiten und Muskelspastiken
- infantile Zerebralparese (vom Gehirn ausgehende Kinderlähmung):
Bewegungs- und sensorische Störungen aufgrund eines Gehirnschadens, der im
Mutterleib (beispielsweise aufgrund einer schweren Infektion), im Rahmen der
Geburt (Sauerstoffmangel) oder während der Neugeborenenzeit (zu hohe
Blutkonzentrationen des Stoffwechselabbauprodukts Bilirubin) aufgetreten ist
- Kinderlähmung (Poliomyelitis): Virusinfektion mit in seltenen Fällen
auftretenden Lähmungserscheinungen
- Syphilis, wenn diese nicht behandelt wird, das
Nervensystem befällt und dadurch Lähmungserscheinungen verursacht
- Gehirnentzündung
(Enzephalitis)
|
Beschwerden
|
Die Hohlfußstellung fällt meist auf, wenn ein Kind beginnt zu
gehen. Zu einer deutlicheren Ausprägung kann es in den folgenden Jahren kommen,
wenn aufgrund der Fußfehlstellung Probleme beim Tragen von Schuhen sowie bei
körperlichen Belastungen auffallen. Beim Tragen von Schuhen sowie bei
körperlichen Belastungen entwickeln sich durch die Fehlstellung häufig Schmerzen
im Ballenbereich sowie Druckstellen an den Zehen. |
Diagnostik
|
Bei der ärztlichen Untersuchung lässt sich die Hohlfußstellung
gut erkennen. Mit Hilfe eines Röntgenbildes kann man zusätzlich die Stellung der
einzelnen Fußknochen zueinander darstellen. |
Konservative Therapie
|
Wenn ein Hohlfuß frühzeitig erkannt wird, können verschiedene
nichtoperative Maßnahmen erfolgreich sein:
- Anpassen von Einlagen für die Schuhe
- Tragen speziell angepasster orthopädischer Schuhe
- krankengymnastische Dehnung der Fußsohle
|
Operation
|
Falls diese Maßnahmen nicht erfolgreich sind, kommt eine
Operation infrage. Dabei ist es beispielsweise möglich, einen Muskel, welcher
die Zehen beugt und damit die Hohlfußbildung im Vorfußbereich unterstützt, so
umzusetzen, dass er statt einer Zehenbeugung eine Zehenstreckung durchführt, was
wiederum der Hohlfußstellung entgegenwirkt. Auch eine Einsteifung der Gelenke
zwischen den einzelnen Zehenknochen ist möglich, um auf diese Weise eine
Fußstreckung im Vorfußbereich herbeizuführen. |
Knochenkorrektur
|
Ist die Hohlfußstellung bereits sehr stark ausgeprägt, müssen
unter Umständen aus einem oder aus mehreren Fußknochen kleine Knochenstücke
entnommen und die Sehnenplatte an der Fußsohle durchtrennt werden, um die
Fehlstellung zu korrigieren. Nur in sehr ausgeprägten und nicht anderweitig
therapierbaren Fällen ist eine weitgehende Einsteifung des Fußes in einer
optimalen Stellung erforderlich. |
Nachbehandlung
|
An eine Operation schließt sich immer eine krankengymnastische
Nachbehandlung an, um die Fußmuskulatur zu kräftigen und damit das
Operationsergebnis zu stabilisieren sowie um die Beweglichkeit des Fußes zu
erhalten beziehungsweise zu verbessern.
|