Orthopädie

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Spitz- und Hängefuß

Spitzfuß

Bei einem Spitzfuß steht die Ferse sehr hoch und ein flaches Aufsetzen des Fußes ist nicht möglich. Optisch ist der Fuß überstreckt, Rück- und Mittelfuß liegen in Verlängerung der Unterschenkelachse. Lässt sich diese Spitzfußstellung durch den Untersucher lösen und der Fuß in eine normale Position führen, spricht man von einem Hängefuß.

 

Ursachen

Die Ursachen für einen Spitz- oder Hängefuß können ganz unterschiedlich sein:

  • infantile Zerebralparese: Eine vom Gehirn ausgehende Kinderlähmung, bei der es aufgrund eines Gehirnschadens im Mutterleib zu Bewegungs- und sensorische Störungen kommt.
  • Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung: Muskelschwund aufgrund pathologischer Veränderungen der Nerven, die die Muskulatur versorgen.
  • Halbseitenlähmung nach einem Schlaganfall oder aufgrund eines Gehirntumors
  • Verletzung des sogenannten Wadenbeinnervs, welcher die für die Fußhebung erforderliche Muskulatur versorgt, beispielsweise bei einem Unfall, bei dem ein Auto mit der Stoßstange gegen das Wadenbeinköpfchen eines Fußgängers fährt, wo dieser Nerv sehr oberflächlich verläuft (vgl. Peronaeuslähmung).
  • dauerhafte Beugehaltung des Kniegelenks (Kniebeugekontraktur), zum Beispiel bei Multipler Sklerose
  • unterschiedlich lange Beine (hier wird der Fuß bewusst überstreckt, um das kürzere Bein zu "verlängern")
  • Gelenkerkrankungen wie Gelenkblutungen bei Patienten mit angeborener Blutgerinnungsstörung oder entzündliche Veränderungen bei Rheuma

 

Beschwerden

Durch eine Spitz- oder Hängefußstellung kommt es meistens zu Schmerzen in den Zehen und im Vorfußballenbereich. Die Schmerzen entstehen aufgrund von Formveränderungen der Zehen, unpassendes Schuhwerk und einer verstärkten Schwielenbildung im Ballenbereich. Besteht eine Spitz- oder Hängefußstellung über einen längeren Zeitraum, beugt der Betroffene zum Ausgleich meistens das Knie- und das Hüftgelenk übermäßig. Das kann wiederum zu einer fixierten Beugefehlstellung in diesen beiden großen Gelenken führen. Außerdem neigt ein Mensch mit Spitz- oder Hängefuß zum sogenannten Steppergang: Auf der betroffenen Seite wird das Knie beim Gehen übermäßig weit angehoben, damit der nach unten zeigende Spitz- oder Hängefuß nicht über den Boden schleift.

 

Konservative Therapie

Zur Therapie eines Spitz- oder Hängefußes stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

  • intensive Krankengymnastik, um die Bewegungsstarre zu überwinden und die Muskulatur so zu trainieren, dass eine normale Fußstellung aufrechterhalten werden kann
  • Beinlängenausgleich bei unterschiedlich langen Beinen durch spezielle orthopädische Schuhe
  • Anpassung einer speziellen Schiene, welche den nach unten zeigenden Fuß aufrichtet

 

Operation

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kann eine Operation erforderlich werden. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Verlängerung der Achillessehne
  • Transfer der Sehne eines rückwärtigen Unterschenkelmuskels auf die Vorderseite, um die Fußstreckung muskulär zu unterstützen
  • Entnahme eines Knochenkeils aus einem zentralen Knochen des Sprunggelenks, sodass man den Fuß über die entstandene Lücke nach oben klappen kann
  • Einsteifung des Sprunggelenks in einer für den Patienten optimalen Position

Nachbehandlung

An jegliche Operation schließt sich eine Nachbehandlungsphase mit intensiver Krankengymnastik an. Diese dient der Wiederherstellung der Fußbeweglichkeit und dem Muskelaufbau, um die operativ erreichte Fußstellung zu stabilisieren.

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