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Verrenkung des Kniegelenks - Kniegelenkluxation

 

Als Kniegelenkluxation bezeichnet man eine Verrenkung des Kniegelenks. Sie kann angeboren oder im Laufe des Lebens erworben worden sein.

 

Angeborene Kniegelenkluxation

Eine angeborene Kniegelenkluxation ist darauf zurückzuführen, dass das Ungeborene während seiner Entwicklung im Mutterleib zu wenig Platz hat oder ungünstig liegt. Allerdings handelt es sich dabei um ein seltenes Ereignis. Bei hunderttausend Geburten sind zwei Kinder betroffen. Eine angeborene Kniegelenkluxation fällt bereits bei der Geburt durch die Fehlstellung des betroffenen Kniegelenks auf. Durch eine Ultraschalluntersuchung lässt sich die Stellung der am Kniegelenk beteiligten Knochen (Oberschenkelknochen und Schienbein) zueinander genauer erkennen.

 

Täglich wird ein neuer Gips angelegt

Die Therapie der angeborenen Kniegelenkluxation besteht zunächst in einer Gipsbehandlung. Dabei wird das Knie täglich aus seiner ausgerenkten Position heraus in eine möglichst normale Stellung gebracht. Diese Stellung wird dann über Nacht in einem Gipsverband gehalten. Nur bei Erfolglosigkeit dieser Behandlung ist eine operative Einrenkung des Kniegelenks notwendig.

 

Erworbene Kniegelenkluxation

Eine im Laufe des Lebens erworbene Kniegelenkluxation ist in der Regel die Folge eines Unfalls, beispielsweise eines Auffahrunfalls, bei dem das Kniegelenk mit großer Kraft gegen das Armaturenbrett prallt. Durch die plötzliche und gewaltsame Ausrenkung des Kniegelenks kommt es zudem meist zu einer Zerreißung von Bändern, die das Kniegelenk stabilisieren (vgl. Anatomie des Kniegelenks).

 

Diagnostik

Auch eine erworbene Kniegelenkluxation nach einem Unfall ist durch die auffällige Fehlstellung des Gelenks leicht als solche zu erkennen. Außerdem leidet der betroffene Patient unter starken Schmerzen. Zudem ist bei der ärztlichen Untersuchung zu erkennen, dass das Kniegelenk geschwollen und instabil ist. Der Patient kann das Knie nicht bewegen.

 

Feststellung der Verletzung von Nerven und Blutgefäßen

Bei einer durch einen Unfall verursachten Kniegelenkluxation ist es wichtig, dass der Arzt auch die Blutgefäße und die Nerven in der Region des Kniegelenks gründlich untersucht, denn auch sie können durch diese schwere Verletzung beschädigt werden. Bei Verletzung einer Arterie kann es zu Blutverlusten in das umgebende Gewebe kommen und damit im schlimmsten Fall zu einem Kompartmentsyndrom. Eine Nervenverletzung kann zu einer Bewegungseinschränkung des Fußes sowie zu Sensibilitätsstörungen im Bereich von Unterschenkel und Fuß führen.

 

Röntgen

Eine Röntgenaufnahme bestätigt die Diagnose einer Kniegelenkluxation und zeigt die genaue Stellung von Oberschenkelknochen und Schienbein zueinander. Im Rahmen einer ergänzenden Kernspintomographie lässt sich darstellen, in welchem Umfang die Bänder des Kniegelenks verletzt sind und ob es zu weiteren Weichteilverletzungen gekommen ist.

 

Es ist immer eine Operation erforderlich

Eine durch einen Unfall bedingte Kniegelenkluxation ist eine schwere Verletzung, die sofort operativ behandelt werden muss. An erster Stelle stehen dabei die Reparatur eventuell verletzter Blutgefäße und die Spaltung von Sehnenhüllen, falls es bereits zu einem Kompartmentsyndrom gekommen ist. Anschließend werden zerrissene Bänder genäht und das Kniegelenk in seiner normalen Position stabilisiert. Auch zerrissene Nerven können genäht werden. Da die Funktion der Nerven jedoch erst dann wieder einsetzen kann, wenn über die Stelle der Verletzung hinaus wieder frische Nervenfasern in Richtung Fuß gewachsen sind, kehren Bewegungsfähigkeit und Sensibilität in der betroffenen Region erst mit einer Verzögerung von einigen Monaten zurück.

 

Physiotherapie

Je nach Ausmaß der Verletzung schließt sich an die Operation eine rasch oder etwas verzögert beginnende physiotherapeutische Behandlung an. Diese dient der Wiedererlangung der Beweglichkeit im Kniegelenk und dem Muskeltraining, um das Kniegelenk durch eine kräftige Muskulatur zusätzlich zu stabilisieren.

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