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Kreuzbandriss: Riss des hinteren Kreuzbandes im Kniegelenk

Ursachen

Zu Rissen des hinteren Kreuzbandes (vgl. Anatomie des Kniegelenks) kommt es meist durch Auto- oder Motorradunfälle, beispielsweise durch Anprall des gebeugten Kniegelenks an das Armaturenbrett. Aber auch Sportverletzungen können Ursache einer Verletzung des hinteren Kreuzbandes sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es zu einem Schlag oder zu einem Sturz auf das gebeugte Kniegelenk kommt, zum Beispiel bei Kontakt- oder Ballsportarten.

 

Häufig sind weitere Bänder verletzt

In der Regel ist das hintere Kreuzband nicht allein verletzt. Durch den Verletzungsmechanismus kommt es begleitend häufig zu einem Riss des vorderen Kreuzbandes, der Seitenbänder oder der Gelenkkapsel.

 

 

Risse des hinteren Kreuzbandes sind seltener als Risse des vorderen Kreuzbandes. Sie machen etwa ein bis zwanzig Prozent aller Kniegelenkverletzungen aus.

 

Beschwerden

Die Beschwerden nach einem Riss des hinteren Kreuzbandes sind nicht so stark ausgeprägt wie nach einer Verletzung des vorderen Kreuzbandes. Meist werden eine Schwellung des Kniegelenks und Schmerzen bei Druckausübung in der Kniekehle, beispielsweise im Rahmen der ärztlichen Untersuchung, angegeben.

 

Diagnostik

Ergänzend zur körperlichen Untersuchung wird in der Regel eine Röntgenaufnahme des Kniegelenks angefertigt. Darauf lässt sich eine veränderte Stellung des Kniegelenks aufgrund der Bandverletzung erkennen. Außerdem kann überprüft werden, ob es bei einem Abriss des Bandes aus seiner knöchernen Verankerung auch zu einem Abreißen von Teilen des Knochens gekommen ist. Diagnostische Sicherheit bringt eine Kernspintomographie des Kniegelenks, bei der sich das gerissene Band gut darstellen lässt.

 

Konservative Therapie

Bei einem Riss des hinteren Kreuzbandes ist zunächst keine Operation erforderlich, da der Riss auch von selbst wieder verheilt beziehungsweise vernarbt. Dazu ist es allerdings erforderlich, das Bein für einige Wochen in einer Schiene zu lagern, damit die am Kniegelenk beteiligten Knochen und die einzelnen Anteile des verletzten hinteren Kreuzbandes eine optimale Stellung zueinander einnehmen. Während dieser Zeit ist es zudem sehr wichtig, eine intensive krankengymnastische Behandlung mit Übungen zur Kräftigung der Beinmuskulatur durchzuführen, um das Kniegelenk optimal zu stabilisieren. Auch die Belastung des verletzten Kniegelenks wird in dieser Phase unter krankengymnastischer Anleitung nach und nach gesteigert, bis wieder eine volle Belastung möglich ist. Sportliche Aktivität ist allerdings meist erst nach Ablauf von neun Monaten möglich.

 

Operation

Eine sofortige Operation ist dann sinnvoll, wenn neben dem hinteren Kreuzband auch noch andere Strukturen des Kniegelenks verletzt sind, außerdem dann, wenn das Knie durch die Verletzung sehr instabil geworden ist. Dabei kommen - je nach Art und Ausmaß der Verletzung - verschiedene Operationsmethoden zum Einsatz: Bei einem Abriss des hinteren Kreuzbandes direkt an seiner Verankerung am Schienbeinknochen wird es wieder an seiner ursprünglichen Position befestigt. Ist nicht nur das Band vom Knochen abgerissen, sondern zusätzliche auch der Teil des Knochens, an dem das Band befestigt ist, wird das Band zusammen mit dem abgerissenen Knochenstück wieder in seiner ursprünglichen Position verankert. Dieser Eingriff kann offen oder im Rahmen einer Kniegelenkspiegelung in der sogenannten Schlüssellochtechnik durchgeführt werden. Alternativ zur Reparatur eines abgerissenen hinteren Kreuzbandes ist dessen Ersatz möglich. Dabei wird als Ersatzmaterial Sehnengewebe aus der Muskulatur des Oberschenkels verwendet.

 

Physiotherapie

Nach beiden Eingriffen - Wiederannaht eines abgerissenen hinteren Kreuzbandes beziehungsweise Ersatz eines durchgerissenen Bandes - ist eine Nachbehandlung mit intensiver Physiotherapie erforderlich. Diese dient zum einen der Kräftigung der Muskulatur und damit der Stabilisierung des Kniegelenks, zum anderen dem Erhalt der Beweglichkeit im verletzten Knie. Zudem wird die Belastung des betroffenen Beines während dieser Phase kontinuierlich gesteigert.

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