|
Giftschlangen
|
Schlangen haben Angst vor Menschen
|
Schlangen sind Tiere, vor denen sich viele Menschen fürchten. Aber im Gegensatz zur einheimischen Bevölkerung ist für den
Touristen die Gefahr von
einer Schlange gebissen zu werden relativ gering. Schlangen sind scheu, meiden
die Nähe des Menschen und sind vorwiegend nachtaktiv. Sie verstecken sich häufig
im Gebüsch, unter Steinen oder auf Bäumen. Eine Schlange beißt nur, wenn sie
überrascht wird und sich angegriffen fühlt. Bei Erschütterungen des Boden,
wie sie auch der Schritt von Menschen auslöst, flüchten Schlangen meistens
in ein Versteck oder sie stellen sich tot. Durch ihre Tarnung sind sie dann
häufig nur sehr schwer zu erkennen. |
Nicht jeder Biss ist giftig
|
Normalerweise nutzen Schlangen ihr Gift, um Beutetiere zu erlegen z. B.
Mäuse und andere kleine Tiere. Ein Mensch ist viel zu groß. Eine Schlage
reagiert deshalb auf einen Menschen mit einem Abwehrbiss. Dabei wird in der
Regel kein Gift abgegeben. Fühlt sich eine Schlange aber angegriffen, so
enthält ihr Biss Gift. Etwa jeder 2. Biss einer Giftschlange beim Menschen
führt zu Vergiftungserscheinungen. Da man aber bei einem Biss nicht sicher
weiß, ob Gift injiziert wurde, oder nicht, sollte man jeden Biss einer
Giftschlange als Vergiftung ansehen und entsprechend handeln.
|
Wirkungen von Schlangengift
|
Das Gift der verschiedenen Giftschlangen besitzt sehr
unterschiedliche Wirkung.
Das Gift von Kobras, Mambas, südamerikanischen Klapperschlangen enthält
Nervengifte (Neurotoxine), die zu Lähmungserscheinungen bis hin zu
Atemlähmung führen. Vipern und Trugnattern besitzen ein Gift, das eine
Störung der Blutgerinnung bewirkt wodurch es zu schwer stillbaren Blutungen
kommt, so genannten
Verbrauchskoagulopathien.
Andere
Schlangen schädigen die Muskulatur und können
Nierenversagen herbeiführen.
|
Symptome
|
Nach einem Schlangenbiss bei dem Gift injiziert wurde, bildet
sich meist rasch
eine Schwellung um die Bissstelle, auf beginnende Lähmungserscheinungen
weisen Störungen der Augenbewegung und des Hebens der Augenlider hin. Eine
Gerinnungsstörung beginnt häufig mit Blutungen aus Zahnfleisch und Nase.
|
Erste Hilfe
|
- Nach einem Biss sollten Sie unbedingt Ruhe bewahren. Denken Sie
daran, dass Schlangenbisse auch giftfreie Abwehrbisse sein können.
Aufregung fördert die Ausbreitung des Giftes.
- Suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt oder ein Krankenhaus
auf.
- Entfernen Sie Ringe und Armbänder. Sie können bei einer einsetzenden
Schwellung zu Einschnürungen führen.
- Falls möglich spülen Sie die Wunde mit reichlich sauberem Süßwasser.
- Stellen sie das betroffene Körperteil mit einer Schlinge oder
Beinschiene ruhig. Muskelbewegungen fördern die Ausbreitung des Giftes. Deshalb
das betroffene Körperteil so wenig wie möglich belasten bzw. bewegen.
- Legen Sie einen Druckverband an.
- Falls erforderlich geben Sie ein Schmerzmittel.
- Identifizieren sie nach Möglichkeit die Schlange. Dazu aber auf
keinem Fall der Schlange "hinterher jagen". Sie fühlt sich dann bedroht
und wird in jedem Fall mit einem giftigen Biss reagieren. Besser sie
können Sie gut beschreiben oder sie machen ein Foto.
|
Behandlung
|
Nach dem Öffnen des Verbandes erfolgt eine Inspektion der Wunde, die dann
desinfiziert wird. Außerdem wird eine Infusion angelegt. Die Vitalfunktionen
wie Atmung und Herzschlag werden überwacht. Häufig reicht diese Behandlung
aus.
|
Antiserum
|
Nur bei schweren Symptomen ist die Injektion eines Antiserums
erforderlich. Das Antiserum ist ein an das jeweilige Schlangengift
angepasstes Gegengift. Deshalb kann es nur verabreicht werden, wenn die
Schlange zweifelsfrei identifiziert werden kann. Weil das Antiserum
ebenfalls ein Gift ist, darf es auf keinem Fall von medizinischen Laien
verabreicht werden. Es kann bei der Anwendung zu gefährlichen Komplikationen
kommen.
|
Häufige Fehler
|
Was Sie unterlassen sollten:
- Bissstelle nicht aussaugen oder ausschneiden
- Extremität nicht abbinden, wegen Stauung des Blutflusses
- Bissstelle weder kühlen noch erwärmen
- Nichts in die Bissstelle einspritzen oder einreiben
|
Vorbeugung
|
Durch einfache Maßnahmen und das Wissen um das Verhalten der Tiere können
viele Schlangenbisse vermieden werden.
- Tragen Sie festes Schuhwerk (und lange Hosen), das die Knöchel bedeckt, denn
die meisten Bisse erfolgen an oder knapp unterhalb der Knöchelhöhe.
- Treten Sie fest auf. Schlangen verstecken sich, wenn Sie Vibrationen
spüren.
- Benutzen Sie Wege, falls vorhanden.
- Gehen Sie Nachts mit einer Taschenlampe. Schlangen sind nachtaktiv
aber lichtscheu.
- Vorsicht beim Rasten unter Bäumen und Büschen. Baumschlangen sind
häufig giftig.
- Kontrollieren Sie vor dem Anziehen vorsichtig ihre
Kleidungsstücke. Schuhe ausklopfen.
- Greifen Sie nie ohne Sichtkontrolle in tiefe Gefäße, unter
Betten und hinter Schränke.
- Fassen Sie keine vermeintlich tote Schlange an, denn der
Bissreflex bleibt noch länger erhalten.
|
|
|