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Reisen mit Lungenerkrankungen
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Zusätzlicher Sauerstoff während des Fluges
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Bei einer chronischen Lungenerkrankung ist die Sauerstoffaufnahme
eingeschränkt, wobei das Ausmaß ist individuell unterschiedlich ist. Generell
sollte deshalb bei Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung vor einer
Flugreise oder einem Höhenaufenthalt mit verschiedenen Untersuchungen
(Lungenfunktionstest, Blutgasanalyse) geprüft werden, ob die Sauerstoffsättigung
des Blutes ausreicht oder ob der Lungenkranke während der gesamten Flugdauer
zusätzlichen Sauerstoff über eine Maske erhalten muss. Der Kabinendruck bei
Langstreckenflügen in einer Höhe von 9 bis 11 km entspricht einer Höhe von 2400
m über dem Meeresspiegel, ist also in etwa vergleichbar einem Aufenthalt in den
Alpen. |
COPD
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Bei Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)
und Lungenemphysem
sollte der Krankheitszustand vor einer Flugreise stabil und
der Kranke gut medikamentös eingestellt sein. Bei Flugreisen ist zu beachten,
dass es international unterschiedliche Richtlinien gibt zur Beurteilung, ob
Sauerstoffzufuhr während des Fluges notwendig ist. Nach der Europäischen
Fachgesellschaft für Lungenheilkunde (European respiratory society) ist eine
Sauerstoffgabe während des Fluges erforderlich, wenn der zu erwartende
Sauerstoffdruck unter 55 mmHg liegt. Es ist ratsam, sich bei der jeweiligen
Fluggesellschaft nach den Bedingungen während des Fluges zu informieren. Die Sauerstoffabgabe
während des Fluges muss mindestens 48 Stunden vor Abflug angemeldet werden. Die
recht hohen Gebühren dafür werden nicht immer von den Krankenkassen übernommen.
Bei Langzeitsauerstofftherapie muss eine Sauerstoffquelle am Urlaubsort
sichergestellt sein. Spezialisierte Reisebüros können entsprechend behilflich
sein.
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Lungenemphysem
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Kranke mit ausgeprägtem
Lungenemphysem sollten vor einer Flugreise
mit einer Röntgenuntersuchung das Vorliegen von Emphysemblasen ausschließen.
Diese könnten während Start und Landung bedingt durch die Druckschwankung
platzen und so zu einem Pneumothorax führen. Bei einem
Pneumothorax
dringt Luft zwischen Rippen- und Lungenfell, was lebensbedrohliche Folgen haben
kann.
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Asthma bronchiale
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Regionen mit starker Luftverschmutzung
wie in Mexiko City oder Kairo sind für
Asthmatiker sicher keine geeigneten
Urlaubsgebiete. Reiseziele mit Küstenklima oder in mittlerer Höhenlage (1500-
2500m) sind ihnen zuträglicher. Befindet sich die Krankheit in einem stabilem Zustand,
stellt eine Flugreise keine Gefährdung dar. Die Medikamente sollen wie gewohnt weiter genommen werden und Notfallmedikamente auf jeden Fall im Handgepäck
mitgeführt werden. Am Urlaubsort sollte das Einatmen von sehr kalter Luft vermieden
werden. Benutzen Sie einen Schal oder eine Sturmhaube als Atemkälteschutz.
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