Chronische Schmerzen

 

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Deutscher Schmerzkongress2000
25. - 29. Oktober 2000, Hamburg

Pressemitteilung lnterdisziplinär und koordiniert

Moderne Tumorschmerztherapie

 

Bei der Behandlung von Krebspatienten ist der Schmerztherapeut vor besondere Herausforderungen gestellt. Das Wachstum von Tumoren ist, wie auch ihre Behandlung, oft mit starken Schmerzen verbunden, die unterschiedliche Ursachen haben können.

 

„Der größte Teil - 60 bis 90 Prozent - ist direkt tumorbedingt, etwa durch Befall von Knochen und Weichteilen oder durch die Schädigung von Nerven und Nervengeflechten", berichtet Dr. Marianne Kloke vom Westdeutschen Tumorzentrum in Essen. 10 bis 25 Prozent der Schmerzursachen seien Folgen der Krebstherapie: Operationen verursachen Verletzungen an Nerven, hinterlassen Narben, Ödeme und Phantomschmerz. Bestrahlungen und Chemotherapie führen zu Gewebeschädigungen und Entzündungen.

 

Zusammenarbeit mit Onkologen, Neurologen und Radiologen Um die Schmerzen erfolgreich zu behandeln, muss das Gesamtbeschwerdebild der Tumorerkrankung betrachtet werden. Welche Organe sind befallen, wo haben sich Metastasen gebildet, welche Behandlungen wurden versucht, wie wird die Erkrankung voraussichtlich weiter verlaufen, wo sind Komplikationen zu erwarten? Eine interdisziplinäre Therapieplanung setzt auf phasengerechte Behandlung. Schmerztherapeuten arbeiten eng mit Onkologen, Neurologen und Radiologen zusammen.

 

Besondere Bedeutung der Pflegekräfte „Eine interdisziplinäre Behandlung sollte aber nicht dazu führen, dass der Patient zwischen den zuständigen Fächern hin- und hergeschoben wird", so Dr. Kloke. „Erst die koordinierte interdisziplinäre Therapieplanung und -durchführung stellt eine fachgerechte Therapie sicher." Diese berücksichtige auch die persönlichen Wünsche des Patienten. Besonders der Pflege kommt dabei eine große Bedeutung zu. Pflegekräfte können oft besser als der Arzt beobachten, wie der Patient seine Schmerzen äußert. Für den Schmerztherapeuten ist somit das Pflegepersonal ein wichtiges Bindeglied zum Patienten. Weiterhin ist die psychosoziale Betreuung unverzichtbar, die Einbeziehung der Familie ebenso wie spiritueller Beistand, wenn erwünscht.

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