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Deutscher
Schmerzkongress2000
25. - 29. Oktober 2000, Hamburg
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Pressemitteilung |
Weiterbildung "Spezielle Schmerztherapie" Empfehlungen der DGSS zum Weiterbildungskurrikulum Spezielle
Schmerztherapie"
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Weiterbildung
von 80 Stunden. |
Das
DGSS-Kurrikulum zum Erwerb der Zusatzbezeichnung "Spezielle Schmerztherapie"
umfasst ein Stundenvolumen von 80 h. Der Inhalt entspricht dem von der Bundesärztekammer
in Zusammenarbeit mit der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Schmerztherapie
(DIVS) herausgegebenen Kursbuch "Spezielle Schmerztherapie". |
Jeder
Teilblock umfasst 10 Stunden. |
Die Aufteilung in 8
Einzelblöcken a 10 Stunden erfolgt mit der Zielsetzung, eine bundeseinheitliche
Vergleichbarkeit der theoretischen Ausbildung auch bei Absolvierung einzelner Teile in den
Zuständigkeitsbereichen verschiedener Landesärztekammern zu erreichen. Nur bei Teilnahme
an allen Blöcken sind die in der Musterweiterbildungsordnung genannten Bedingungen
erfüllt. Die kleinstmögliche Unterrichtseinheit besteht aus 10 Stunden.
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Weiterbildung
ist interdisziplinär aufgebaut. |
Die
lnterdisziplinarität des Gebietes "Spezielle Schmerztherapie" spiegelt sich in
der Auswahl von schmerztherapeutisch erfahrener Referenten aus verschiedenen klinischen
Fächern wider. Der Besuch der Kurse soll in zeitlicher Nähe zum geforderten
Weiterbildungsjahr in einer anerkannten Weiterbildungsstätte erfolgen. Am Ende jeden
Blockes steht die Evaluation des Kurrikulums. Hierzu wird der DGSS-Bewertungsbogen
empfohlen. |
Block
1: Theoretische Grundlagen (Historische
Entwicklung des Schmerzmodells) |
Einführung
in das biopsychosoziale Modell chronischer Schmerzen: Anatomie, Physiologie, neuronale
Plastizität im peripheren und zentralen Nervensystem, psychosoziale Aspekte,
psychodynamische und verhaltensmedizinische Aspekte, affektives, kognitives und
behaviorales Verhalten, soziokulturelle Unterschiede, Schmerz und Familie
(verhaltensmedizinische und psychodynamische Konzepte zur Entwicklung und
Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen. Mehrebenenmodell des Schmerzes: biologisch,
affektiv, kognitiv behavioral). Psychische Störung
mit Leitsymptom Schmerz, somatische und psychologische Schmerzanamnese,
physikalisch-klinische einschließlich neurologische Untersuchung, apparative Diagnostik,
bildgebende und laborchemische Verfahren Schmerzmessung, Dokumentation,
Klassifikationssysteme. Konzepte der Chronifizierung, Chronifizierungsstadien, Fragebogen
zur Aufnahmeuntersuchung, Fragebogen zur Lebensqualität und andere störungsrelevante
Testverfahren (z.B. Fragebögen zur Beeinträchtigung, Depressivität). Kontrollen,
Standards, Qualitätssicherung.
Fakultativ: Themenbezogene Patientenvorstellung.
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Block 2: Therapeutische Grundlagen (Überblick und Integration in Konzepte) |
Allgemeine
Pharmakologie und Prinzipien medikamentöser Therapie mit antipyretischen Analgetika,
Opioiden, zentralen Antinozizeptiva, Lokalanästhetika, Koanalgetika, Begleitmedikationen,
Substanzkombinationen verhaltenstherapeutische und psychodynamische Methoden in der
Schmerztherapie. Interventionelle Schmerztherapie (Blockaden an Nerven, Bändern, Muskeln
und Gelenken, rückenmarknahe Analgesieverfahren), physikalisch-medizinische und manuelle
Therapie. Neurochirurgische Verfahren, Kryoanalgesie, Radiofrequenzläsionen
Naturheilverfahren, Stimulations- und Gegenirritationsverfahren. Besonderheiten der
Arzt-Patient-Beziehung, Probleme der Compliance, Placebowirkung. Abhängigkeit, Sucht,
Entzugsproblematik. |
Block
3: Kopf- und Gesichtsschmerzen |
Besonderheiten
der Anatomie, Physiologie und Pharmakologie: Systematik der Kopfschmerzen,
IHS-Klassifikation, Besonderheiten der Anamnese, klinische Untersuchung, apparative und
bildgebende Zusatzdiagnostik, Verhaltensmedizinische und psychodynamische Aspekte
chronische Kopfschmerzen. Vorstellung der
häufigsten Schmerzsyndrome des Kopf- und Gesichtsbereichs gegliedert nach Klinik,
Diagnostik, Differentialdiagnose und Therapie: Migräne, Spannungskopfschmerz,
zervikogener Kopfschmerz, Cluster-Kopfschmerz, medikamenteninduzierter Dauerkopfschmerz,
Kopf- und Gesichtsschmerzen als Begleitsymptome bei bekannter Erkrankungen,
Trigeminusneuralgie, atypischer Gesichtsschmerz
Fakultativ: Themenbezogene Patientenvorstellung.
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Block
4: Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule und des Thorax |
Besonderheiten
der Anatomie, Physiologie und Pharmakologie: Systematik der Rücken- und Thoraxschmerzen,
Klassifikation, Besonderheiten der Anamnese, Untersuchung und apparative bzw. bildgebende
Zusatzdiagnostik. Verhaltensmedizinische und psychodynamische Aspekte chronischer Rücken-
und Thoraxschmerzen. Vorstellung der häufigsten Schmerzsyndrome im Bereich der
Wirbelsäule und des Thorax gegliedert nach Klinik, Diagnostik, Differentialdiagnose und
Therapie. Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen, angeborene und erworbene Fehlhaltungen,
diskogene Wirbelsäulenerkrankungen, Stenosen, Spondilolisthesis, Rückenschmerzen nach
Trauma und Operation, rheumatologische Erkrankungen, Rückenschmerzen bei endokrin
metabolischen Erkrankungen. Fakultativ:
Themenbezogene Patientenvorstellung.
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Block
5: Schmerzen im muskuloskeletalen System (außer Wirbelsäule) |
Besonderheiten
der Anatomie, Physiologie und Pharmakologie: Systematik der muskuloskeletalen
Schmerzsyndrome, Klassifikation, Besonderheiten der Anamnese, Untersuchung und apparative
bzw. bildgebende Zusatzdiagnostik, Verhaltensmedizinische und psychodynamische Aspekte
muskuloskeletaler Schmerzsyndrome. Vorstellung der häufigsten Schmerzsyndrome des
muskuloskeletalen Systems gegliedert nach Klinik, Diagnostik, Differentialdiagnose und
Therapie: funktionelle und myofasziale Schmerzsyndrome, entzündlich-rheumatische
Gelenkerkrankungen einschließlich Kollagenosen, infektiöse Gelenkerkrankungen, komplexe
regionale Funktionsstörungen. Fakultativ:
Themenbezogene Patientenvorstellung.
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Block
6: Neurogene und sympathisch vermittelte Schmerzsyndrome |
Besonderheiten
der Anatomie, Physiologie und Pharmakologie: Systematik der neurogenen und sympathisch
vermittelten Schmerzsyndrome. Klassifikation, Besonderheiten der Anamnese, Untersuchung
und apparative bzw. bildgebende Zusatzdiagnostik. Verhaltensmedizinische und
psychodynamische Aspekte Neurogene und sympathisch vermittelter Schmerzen. Vorstellung der
häufigsten Neurosen und sympathisch vermittelten Schmerzsyndrome gegliedert nach Klinik,
Diagnostik, Differentialdiagnose und Therapie: Neuralgie, periphere Neuropathie,
Engpaßsyndrome, komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS Typ 1 und 2), SMP, SIP,
zentrale Schmerzsyndrome, Postamputationsschmerz, Schmerzen bei spinalen und zentralen
Erkrankungen. Fakultativ: Themenbezogene
Patientenvorstellung.
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Block
7 a: Schmerzen bei Gefäßerkrankungen und viszerale Schmerzen |
Besonderheiten
der Anatomie, Physiologie und Pharmakologie: Systematik der Schmerzen bei
Gefäßerkrankungen und der viszeralen Schmerzen, Klassifikation, Besonderheiten der
Anamnese, Untersuchung und apparativen, laborchemischen und bildgebenden Zusatzdiagnostik.
Verhaltensmedizinische und psychodynamische Aspekte bei o.g. Schmerzsyndromen. Vorstellung
der häufigsten Schmerzsyndrome bei Gefäß- und Viszeralerkrankungen, gegliedert nach
Klinik, Diagnostik, Differentialdiagnose und Therapie: Schmerzen bei PAVK, entzündlichen
Gefäßkrankheiten, sonstigen Durchblutungsstörungen; Erkrankungen der Thorax- und
Abdominalorgane sowie der männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane. Fakultativ: Themenbezogene Patientenvorstellung.
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Block 7 b: Allgemeine Aspekte |
- Schmerz im Alter
- Schmerz bei Kindern
- Forensische Aspekte
- Gutachten
- Ärztliche Ethik
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Block
8 a: Tumorschmerz |
Epidemiologie
und Differentialdiagnostik von Schmerzen bei Tumorerkrankungen. Bedeutung des WHO-Stufenschemas in der Behandlung von
Tumorschmerzen, Stellenwert parenteraler, spinaler und interventioneller Therapie.
Kenntnisse palliativer Verfahren zur Linderung häufiger Symptome im Rahmen einer
Tumorerkrankung, Erstellen palliativmedizinischer Behandlungskonzepte einschließlich der
Optionen spezifischantiproliferativer Therapien und symptombezogener Eingriffe. Supportive
psychologische Maßnahmen und spirituelle Bedürfnisse.
Fakultativ: Themenbezogene Patientenvorstellung.
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Block
8 b: Postoperative und andere akute Schmerzen |
Postoperative
Schmerzsyndrome (lnzidenz, Ursachen, Prophylaxe). Postoperatives
Management. Besonderheiten der Analgetika/Lokalanästhetika in postoperativen Phase,
Therapiemethoden: oral, rektal, parenteral (Bolus/kontinuierlich); patientenkontrollierte
Analgesie (PCA); regionale Verfahren (Katheter, Blutung, Infektion). Traumatologische
Schmerzen (Erstversorgung, Rettungsdienst). Akuter Schmerz bei internistischen und
chirurgischen Erkrankungen anhand exemplarischer Beispiele. Geburtsschmerz. Möglichkeiten
des Einsatzes psychologischer Methoden.
Fakultativ: Themenbezogene Patientenvorstellung.
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