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Warum ist eine Schmerzdokumentation notwendig?
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Die
Diagnose erfordert eine zeitaufwendige Schmerzanalyse. |
Eine
unverzichtbare Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schmerztherapie bei chronischen
Schmerzen ist die richtige Diagnose. Das ist ohne eine umfassende und sehr zeitaufwendige
Anamnese, oder genauer gesagt, Schmerzanalyse, nicht möglich. Zwar existiert eine
standardisierte Fragebogen-Anamnese des SCHMERZtherapeutischen Kolloquiums, sie ist aber
oft nur ein, wenn auch unverzichtbarer Teil der Schmerzanalyse. Sie muß erweitert und
ergänzt werden durch eine gründliche körperliche Untersuchung und ein ausführliches
Gespräch. Außerdem müssen alle vorherigen Befunde mit in die Beurteilung eingehen. |
Dokumentation
des Behandlungsverlaufs ist unerläßlich. |
Wird
dann nach der Schmerzanalyse eine Behandlung festgelegt, so ist eine genaue Dokumentation
der Schmerzintensität und des Schmerzverlaufs erforderlich, um die Therapie immer wieder
an die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen anzupassen. |
Mit
dem Schmerztagebuch kann der Betroffene seinen Schmerz kennenlernen und die Therapie
seinen Bedürfnissen angepaßt werden. |
Das
Schmerztagebuch ist ein wichtiger und unerlässlicher Therapiebegleiter für jeden
Betroffenen und eine große Hilfe für den Arzt. Mit dem führen eines Schmerztagebuches
lernt der Betroffene seinen Schmerz kennen. Er kann sich verschiedene Faktoren, die auf
sein Schmerzerleben einwirken, bewußt machen. So kann nicht nur die Medikation angepaßt
werden, auch die begleitende Therapie und die Aktivitäten des Betroffenen werden immer
wieder aktualisiert. Nicht mehr der Schmerz beherrscht den Tagesablauf. Der Betroffene
gewinnt die Initiative zurück, die ihn aktiv am Leben teilnehmen läßt. |
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Was gehört ins Schmerztagebuch?
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Schmerzstärke
anhand einer Skala einschätzen. |
Was
kann nun in einem Schmerztagebuch konkret dokumentiert werden? Als ein wichtiger Punkt
lernt der Betroffene, seine Schmerzen auf einer Skala von 0 bis 10 einzuschätzen. Dabei
bedeutet "0" kein Schmerz und "10" unerträglicher Schmerz. Meistens
wird dieser Wert mehrmals am Tag festgehalten. Über einen längeren Zeitraum
aufgezeichnet können mit Hilfe der entstehenden Übersicht die Medikamente individuell
angepaßt werden. Manchen Menschen fällt es schwer, eine Skala zu benutzen. Für diese
Betroffenen sollte eine Textbeschreibung vorformuliert werden, die sie dann nur noch
anzukreuzen brauchen. |
Die
Medikamenteneinnahme auch muß genau dokumentiert werden. |
Wichtig
ist auch, daß Sie genau aufschreiben, welche Medikamente Sie in welcher Dosierung und
wann eingenommen haben. Auch wenn Sie noch andere Medikamente oder Schmerzmittel
zusätzlich eingenommen haben, gehört das in Ihr Schmerztagebuch. Nur, wenn Sie ganz
genau aufschreiben, was und wieviel Sie genommen haben, kann der Arzt beurteilen, wie er
Ihre Therapie am besten anpassen kann. Er ist dabei ausschließlich auf Ihre Mithilfe
angewiesen. |
Auch
alle anderen Beschwerden sind wichtig. |
Sie
sollten auch nicht vergessen aufzuschreiben, ob Sie außer Schmerzen noch andere
Beschwerden haben, z. B. Übelkeit, Verstopfung,
Depressionen, Schlafstörungen, Magenschmerzen,
Muskelverspannungen usw. |
Schreiben
Sie Ihre Gefühle und Gedanken auf. |
Ein
ganz wichtiger Aspekt ist auch, wie Sie sich gerade fühlen, und was Sie gerade tun.
Schreiben sie auf, was Sie denken und wie Ihre Stimmung ist. So können Sie herausfinden,
was Ihre Schmerzen verstärkt oder was den Schmerz reduziert. Sie lernen ungünstige
Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen erkennen. Das ist ein wichtiger Schritt, um aktiv
Einfluß nehmen zu können. Wenn sie wissen, was geschieht, können Sie auch
"Stopp" sagen. Dieses positive Signal an sich selbst nennen die Mediziner auch
"Coping-Signal". Damit ist nichts anderes gemeint als ein gesundheitsfördernder
Gedanke, der den Teufelskreis negativer Gedanken und Schmerzen durchbricht. |
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Ein
Buch, das Sie bei der Bewältigung Ihrer Schmerzen unterstützen kann und auch viele
Beispiele für Fragebögen zur individuellen Schmerzsituation enthält, ist: Brigitte Bohnhorst
Leben mit chronischem Schmerz
dtv ratgeber 16,90 DM
ISBN: 3-423-36542-0
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