| |
|
Speichel und Speicheldrüsen
|
|
|
|
Speicheldrüsen
|
Speichel wird in Drüsen gebildet
|
Speichel wird in den Speicheldrüsen gebildet. Über die gesamte
Mundschleimhaut verteilt befinden sich mikroskopisch kleine Drüsen, die Speicheldrüsen
des harten und weichen Gaumens, die Speicheldrüsen der Zunge und die Speicheldrüsen der
Lippen. Die vorwiegende Produktion des Mundspeichels aber findet in den drei großen,
paarig angelegten Speicheldrüsen statt, die außerhalb des Mundes angelegt sind und den
Speichel über Ausführungsgänge in die Mundhöhle
abgeben: |
Ohrspeicheldrüse
|
Die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) ist beiderseits etwas unterhalb
des Ohres zwischen Kaumuskel und Hautoberfläche eingebettet. Der Ausführungsgang (Ductus
parotideus) ist recht lang. Er mündet im Bereich des Oberkiefers gegenüber dem zweiten Mahlzahn (Zahnnummer 17 und 27, vgl. Zahnformel) in die Mundhöhle. |
Unterzungendrüse
|
Direkt in der Mundbodenmuskulatur liegen die Unterzungendrüsen (Glandula
sublingualis). Sie besitzen mehrere eher kurze Ausführungsgänge, die auf beiden Seiten
der Zunge in die Mundhöhle münden. Ein etwas größerer Ausführungsgang endet gemeinsam
mit dem Ausführungsgang der Unterkieferspeicheldrüse unter der Zunge. |
Unterkieferdrüse
|
Die Unterkieferspeicheldrüsen (Glandula submandibularis) befinden sich
beiderseits der Innenseite des Unterkiefers. Der lange Ausführungsgang (Ductus
submandibularis) mündet im Bereich des Zungenbändchens in einem kleinen Höcker unter
der Zunge.
|
|
|
|
Speichel
|
Speichel hat viele Aufgaben
|
Der Speichel erfüllt wichtige Aufgaben im Bereich der Verdauung, der
Infektionsabwehr und der Reinigung der Zähne. Speichel verdünnt und neutralisiert
aggressive Säuren und kann Bakterien und Viren angreifen. Speichel gibt dem Zahnschmelz
Mineralstoffe zurück und überzieht die Zähne mit einer schützenden Schicht. |
Speichel enthält Mineralien, Enzyme und andere Substanzen
|
Die Zusammensetzung besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Das restliche
Prozent enthält wichtige Bestandteile:
- Elektrolyte, insbesondere Natrium (Na+), Kalium (K+), Chlor (Cl-) und Hydrogencarbonat
(HCO3-).
- Enzyme, z. B. Ptyalin, das Stärke schon im Mund aufspaltet
- antimikrobiell wirksame Stoffe: Enzyme und andere Verbindungen wehren Bakterien und
Viren ab. Das dient u.a. dem Schutz vor Karies.
- Schleimstoffe und andere Substanzen machen die Nahrung gleitfähig und erleichtern Kau-
und Sprechbewegungen. Speichel enthält auch Blutgruppensubstanzen. Deshalb kann man z. B.
durch eine Speichelprobe die Blutgruppe bestimmen.
|
Zwei Liter täglich
|
Jeder Mensch produziert täglich etwa zwei Liter Speichel. Etwa 70 Prozent
dieser Menge wird in den beiden Unterkieferspeicheldrüsen, 25 Prozent in den beiden
Ohrspeicheldrüsen und der Rest von den Unterzungenspeicheldrüsen und den vielen kleinen
Speicheldrüsen der Mundschleimhaut gebildet. Bei der Nahrungsaufnahme ist die Produktion
von Speichel am stärksten, zu anderen Zeiten dagegen wird weniger Speichel hergestellt.
Einen vollständigen Stillstand gibt es aber nie, denn der Speichelfluss verhindert das
eindringen von Keimen in die Drüsen. |
Die Inhaltsstoffe sind veränderlich
|
Je nach Nahrungbeschaffenheit ändert sich auch die Zusammensetzung des
Speichels. Er ist mal dick- und mal dünnflüssiger. Wird der Speichelfluss durch Kauen
angeregt, so enthält dieser mehr Mineralien, als der Ruhespeichel. Deshalb ist intensives
Kauen wichtig zur Vorbeugung von Karies. |
|
Rauchen und die Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten und
Psychopharmaka können den Speichelfluss verringern. Hier ist eine besonders umfassende
Zahnpflege wichtig. Der Speichelfluss kann auch durch das Kauen von zuckerfreien Kaugummis
angeregt werden.
|
| |
|