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Osteoporose:
Laboruntersuchungen |
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Die
hier dargestellten Untersuchungen sind eine Aufzählung von Möglichkeiten mit
unterschiedlichem Kosten-, Material- und Zeitaufwand. Nicht immer ist die Durchführung
sinnvoll und gerechtfertigt. Die Entscheidung dafür liegt bei Ihrem Arzt. Bei den Laboruntersuchungen werden Bestandteile des Blutes
untersucht, die Funktion des Verdauungssystems überprüft und die Nierentätigkeit
abgeklärt. Zu einem routinemäßigen Check zur Abklärung von sekundären Erkrankungen
gehören BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit),
Blutbild, Elektrophorese zur Feststellung der Immuntätigkeit,
Leberwerte,
Hormonbestimmung von Parathormon,
Schilddrüsenhormon T3 und
T4,
Urinausscheidung.
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Der
Stoffwechsel der Knochen kann anhand verschiedener Untersuchungen dargestellt werden |
Im
Labor können auch viele Parameter untersucht werden, die für den Knochenstoffwechsel
Aussagekraft besitzen. Dazu gehören u.a.:
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Kalziumspiegel: Er ist bei der primären Osteoporose nur
selten verändert. Eine Hyperkalzämie
(erhöhter Kalziumspiegel) kommt aber öfter vor bei Überfunktion der Nebenschilddrüsen
(Hyperparathyreoidismus),
Plasmozytom (eine vom Knochenmark ausgehende Tumorerkankung), Osteolysen (Auflösung von
Knochengewebe z. B. durch Tumore oder Entzündungen). Ein zu niedriger Kalziumspiegel
(Hypokalzämie) findet sich dagegen bei einer Unterfunktion der Nebenschilddrüse (Hypoparathyreoidismus)
-
Phosphatspiegel: Der Phosphatspiegel unterliegt einer
normalen Schwankung im Laufe des Tages, die bis zu 30 Prozent betragen kann. Ein
verminderter Phosphatspiegel (Hypophosphatämie)
kann bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus)
und bei Osteomalazie (Knochenerweichung) auftreten.
-
Alkalische Phosphatase (AP): Während der Wachstumsphase
ist die AP normalerweise erhöht. Später sind erhöhte Werte ein Hinweis auf Osteomalazie, Hyperparathyreoidismus,
Paget-Krankheit (sehr selten auftretende Krebserkrankung der weiblichen Brustwarze und des
Warzenhofes). Nur in seltenen Fällen ist AP auch bei schnell voranschreitender
Osteoporose erhöht. Bei Knochenbrüchen ist eine Erhöhung normal und vorübergehend.
- Vitamin D Metaboliten: Vitamin D, das auch Calciferol
genannt wird, ist für den Knochenstoffwechsel von
Bedeutung. Eine bestimmte Form des Vitamin D, das 25-OH-Cholecaliferol, kann als
Messgröße benutzt werden. Allerdings unterliegen die Normwerte jahreszeitlichen
Schwankungen, weil sich Vitamin D unter Sonneneinstrahlung auch in der Haut bilden kann.
Das muss bei der Interpretation berücksichtigt werden. Bei Osteomalazie
(Knochenerweichung) finden sich erniedrigte Werte dieses Parameters.
- Kalziumausscheidung im 24 Stunden Urin: Die Ausscheidung
ist abhängig von der Menge der Kalziumaufnahme mit der Nahrung und von der Funktion der
Nieren. Erhöhte Werte kommen bei rasch voranschreitender Osteoporose vor. Verminderte
Werte lassen auf eine mangelnde Kalziumzufuhr oder eine verminderte Kalziumaufnahme aus
dem Darm schließen.
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Empfehlungen
für ein Minimalprogramm |
Die
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie empfiehlt als Minimalprogramm bei Verdacht auf
Osteoporose folgende Laboruntersuchungen: Blutbild, BSG, Serumkalzium, Serumkreatinin,
Serumphosphat, 24-h-Urin, AP, Phosphat- und Eiweißausscheidung im Urin, hormonelle
Bestimmung von Parathormon, TSH, 25-OH-Cholecaliferol, Östrogen, Testosteron. Top |
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