|
Eindeutig geklärt sind die Ursachen der Wetterfühligkeit noch nicht und für
viele Theorien gibt es nur Vermutungen. Prinzipiell haben folgende
Wetterfaktoren einen Einfluss auf unser Befinden:
|
Luftdruckschwankungen
|
Normalerweise lastet ein Luftdruck von ca. 20
Tonnen auf der Körperoberfläche eines erwachsenen Menschen. Dies ist
nicht zu spüren, da Außendruck und Innendruck gleich sind. Eine
Druckänderung in der Atmosphäre kann aber eine rasche Schwankung von
einer halben Tonne nach oben oder unten ausmachen. Bei Menschen,
deren Regulationsfähigkeit herabgesenkt ist, kann das eine Belastung
für den Kreislauf mit sich bringen. |
Barorezeptoren regieren auf Druckschwankungen
|
Wenn unterschiedliche Luftmassen aufeinander
treffen, etwa ein Hochdruckgebiet auf ein Tiefdruckgebiet stößt,
kommt es zu niederfrequenten Luftdruckschwankungen (so genanten
"Schwerewellen"). Insbesondere wenn diese zwischen 4 und 20 Hertz
pro Minute liegen, wird das von manchen Menschen als Belastung
wahrgenommen. Man vermutet, dass solche niederfrequente
Luftdruckschwankungen von den Barorezeptoren (Druckrezeptoren) an
der Halsschlagader und am Aortenbogen registriert werden und es auf
diese Weise zu einer Änderung von Blutdruck und Herzfrequenz kommt. |
|
Sehr feine Luftdruckschwankungen gehen der
sichtbaren Wetteränderung voraus, was die Vorfühligkeit mancher
empfindlicher Menschen erklären könnte. Restlos bewiesen ist diese
Annahme jedoch noch nicht. |
Thermische
Einflüsse
|
Den Schwankungen von Temperatur- und
Luftfeuchtigkeit bei einem Wetterwechsel kommt vermutlich die größte
Bedeutung für die Wetterfühligkeit zu. Zwar haben wir durch die
normalen Regulationsmechanismen (vgl.
Normale Reaktion auf das
Wetter) und durch Kleidung einen gewissen Spielraum, mit Temperaturveränderungen zurecht zu kommen. Aber insbesondere
Hitzeschwankungen kann unser Organismus schlechter ausgleichen als
Kälte. |
Hitze wirkt besonders schnell
|
Die Körpertemperatur, die normalerweise bei 37 Grad
liegt, verträgt nach unten eine Schwankung von bis zu 20 Grad, nach
oben jedoch gibt es gerade nur 5 Grad Spielraum. (Bei diesen Angaben
ist nicht die Lufttemperatur, sondern die Körpertemperatur gemeint.) |
Sferics
sind schwache elektromagnetische Wellen
|
Sferics ist die Abkürzung für den englischen
Begriff atmospherics und bezeichnet das impulshafte Auftreten
schwacher elektromagnetischer Wellen. Diese Wellen haben einen
natürlichen Ursprung innerhalb der Atmosphäre und werden z. B. durch
Blitzschlag oder luftelektrische Schwankungen ausgelöst. Die
verursachenden Blitze sind dabei oft nicht sichtbar. Es handelt sich
dabei um sogenannte Dunkelfeldentladungen. Die Existenz der Sferics
zeigt sich auch im Knistern und Knacken des Radioempfangs bei
Gewittern, insbesondere der Mittel- und Langwelle. |
Sehr hohe Reichweite
|
Sferics, die mit dem Wetter in Zusammenhang stehen,
haben eine unterschiedliche Reichweite. Sichtbare Blitze können
Impulse mit einer maximalen Länge von einigen hundert Kilometern
aussenden. Bei Dunkelfeldentladungen, die durch die Reibung von
Luftmassen entstehen und nicht sichtbar sind, reicht der Impuls
sogar über mehr als 1000 km. |