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Allgemeines
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Die
Diagnose ist schwierig. |
Die
Symptomatik der Lyme-Borreliose ist ausgesprochen vielschichtig. Viele Beschwerden, die
durch eine Borreliose hervorgerufen werden, können auch bei anderen Krankheitsbildern
auftreten. Aus diesem Grund ist die Diagnose schwierig. |
Ihr Menschen nehmt das mit dem Einteilen immer so ernst. Alles
muss in bestimmte Kästchen sortiert werden. Ich will aber nicht in so eins rein. |
In
Anlehnung an die Syphilis, die durch
einen artverwandten Erreger hervorgerufen wird, wird die klinische Symptomatik der
Lyme-Borreliose in drei Stadien eingeteilt. Wichtig zu beachten ist dabei, dass atypische
Verläufe sehr häufig vorkommen. Es ist daher sinnvoll, sich nicht zu sehr auf die
Stadieneinteilung zu verlassen. Es gilt auch zu bedenken, dass es Wochen, Monate ja in
Ausnahmefällen Jahre dauern kann, bis die Erkrankung ausbricht. Zwischen den einzelnen
Stadien kann der Betroffene wochenlang völlig beschwerdefrei sein. |
Keine
generelle Meldepflicht. |
Eine
Meldepflicht, wie bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis,
besteht nicht. Es kann aber sein, dass eine Meningitis, die als Folge der Borreliose
möglich ist, gemeldet werden muss. |
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Stadium I
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Was ist rot und wandert. Das finde ich witzig. (Sorry) |
Als
charakteristisches Leitsymptom des Stadiums I kann das Erythema
chronicum migrans, oder Erythema migrans bezeichnet werden. Tage bis etwa 10 Wochen
nach dem Zeckenstich bildet sich um die Einstichstelle eine Hautrötung. Sie breitet sich
langsam kreisförmig aus und kann auch an anderen Körperstellen auftreten. Deshalb wird
das Erythema migrans auch Wanderröte genannt. Im weiteren Verlauf verblasst das Erythem
von der Mitte aus, so dass es anfangs als scheibenförmige, später als ringförmige
Rötung zu sehen ist. Weitere Informationen dazu finden Sie hier. |
Die
Wanderröte tritt bei fast der Hälfte aller Erkrankungen auf. |
Das
Erythema migrans entwickelt sich nur in etwa 50 Prozent der Borrelioseerkrankungen. Es ist
aber ein sicheres Zeichen für eine Borrelieninfektion. |
Schlapp,
matt und zerschlagen, so fühlen sich die Betroffenen oft in Stadium I. Klinik der Lyme-Borreliose |
Weitere
Symptome im Stadium I sind u. a.:
- Fieber
- Myalgien (Muskelschmerzen)
- Kopfschmerzen
- Schwellungen der Lymphknoten
- extreme Schweißausbrüche
- Abgeschlagenheit
- Konzentrationsprobleme
- Schwindelattacken
- "Sommergrippe"
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Stadium II
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Die
Meningoradikulitis in Stadium II wird schon mal mit einem Bandscheibenvorfall verwechselt. |
Im
zweiten Stadium können Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich schwere Organsymptome
auftreten. Entzündliche Vorgänge an peripheren Nerven (Neuritiden) verursachen
pseudoradikuläre Syndrome mit oft unerträglichen Schmerzen. Die Meningoradikulitis
Bannwarth kann als Leitsymptom des Stadium II angesehen werden. Neurologische Defizite
und starke Schmerzen können wie ein Bandscheibenvorfall aussehen. Dabei hat der Patient
besonders Nachts Schmerzen. Bei Belastung werden die Schmerzen schlimmer. Normale Schmerzmittel und nichtsteroidale Antiphlogistika
(entzündungshemmende Medikamente) helfen kaum. |
Neurologische
Störungen ähnlich dem Karpaltunnelsyndrom. |
Sehr
häufig kommt es zu sensorischen und neurologischen Störungen. Die neurologischen
Störungen können gelegentlich mit einem Karpaltunnelsyndrom verwechselt werden. Es sind
schon entsprechenden Operationen an Patienten durchgeführt worden. Komplette motorische
Ausfälle dagegen kommen eher selten vor. |
Facialisparesen
sind nicht so häufig, wie bisher angenommen wurde. |
Gelegentlich
treten Hirnnervenausfällen
auf. Am häufigsten sind Lähmungen des Gesichtsnerven, Nervus facialis, sogenannte
periphere Facialisparesen. Die Häufigkeit von Facialisparesen wird aber überschätzt,
was daran liegen könnte, dass in vielen Fällen erst die Facialisparese Anlass ist, an
eine Borreliose zu denken. Weiter kommen häufig vor:
- vom Nacken ausstrahlende Kopfschmerzen
- Schwindelattacken
- Sehstörungen
- ein erhöhter Ruhepuls.
Einige Betroffene wachen manchmal mit unangenehmem
Herzklopfen auf. Die akute Lyme-Karditis (Herzmuskelentzündung)
kann zu einer Myokardinsuffizienz (Herzmuskelschwäche)
mit Herzvergrößerung führen.
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Selten
tritt ein Lymphozytom auf. |
Eine
typische aber eher selten auftretende Hautmanifestation des Stadiums II ist die
Lymphadenosis cutis benigna Bäfverstedt (Borrelien-Lymphozytom).
Sie tritt als rötlicher bis blassbläulicher Tumor meisten an den Ohrläppchen, an den
Brustwarzen (Mamillen) oder am Hodensack (Skrotum) auf. Weitere Infos und Bilder hier. |
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Stadium III
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Das finde ich aber gemein von den Borrelien, dass die euch
Menschen so lange und so schwer krank machen. |
Monate
bis Jahre nach dem Zeckenstich kann es zu Symptomen des Spätstadiums kommen. Besonders
typisch sind:
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Haut,
dünn wie Zigarettenpapier. |
Bei
ACA kommt es besonders an Händen und Füßen zu kissenartig
geschwollener und blaurot verfärbter Haut. Besonders betroffen sind die Streckseiten der
Gelenke. Später bildet sich die Haut zunehmend zurück. Sie wird dünn wie
Zigarettenpapier und sieht zunehmend durchsichtig aus. |
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Eine
eher seltene Spätfolge ist die chronische Enzephalomyelitis. Auch das Krankheitsbild
eines Schlaganfalls kann im Spätstadium imitiert
werden. Es kann sogar zu tatsächlichen Gefäßverschlüssen kommen. Dass die Ursache
dieser Gefäßverschlüsse eine Borrelieninfektion ist, kann nur durch den Nachweis der
entsprechenden Antikörper im
Liquor festgestellt werden. Die Angiographie weist keine Unterschiede auf. Top |
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