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Die Zeckenfamilie
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Zecken
gehören zur Familie der Spinnen. |
An
ihren Beinen könnt ihr sie erkennen. Erwachsene Zecken haben acht, die Larven aber nur 6.
Zecken gehören zur Ordnung der Milben
oder Acari. Neben vielen weiteren Ordnungen, z. B. den Skorpionen, den Webspinnen oder den
Geißelspinnen, gehören die Milben zur Klasse der Spinnentiere (Arachnida), die wiederum
übergeordnet dem Stamm der Gliedertiere (Articulata) zugeordnet werden. Weltweit gibt es
ungefähr 800 verschiedene Zeckenarten. |
Ich bis aus Ei Nummer 1275 geschlüpft. War ganz schön
anstrengend. Und ich bin NICHT gemein. |
In
Mitteleuropa werden die virale Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME
und die bakterielle Lyme-Borreliose durch die
Schildzecke übertragen. Weitere Zeckenkrankheiten sind u. a. die Ehrlichiose und die Rickettsiose,
die allerdings sehr viel seltener vorkommen. Einen Überblick über weitere
Zeckenkrankheiten finden Sie hier. Die Schildzecke
wird auch gemeiner Holzbock oder Ixodes ricinus genannt. Sie ist mit einem
Anteil von 95 Prozent die häufigste Zeckenart in Deutschland. Diese Tiere haben einen Schild
(Scutum), der beim Männchen den ganzen Körper bedeckt. Beim Weibchen ist nur der
vordere Teil des Körpers vom Schild bedeckt, damit es genug Blut aufnehmen kann. Das ist
wichtig für die Produktion von bis zu 3.000 Eiern. |
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Entwicklungsstadien
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Größenangaben:
- Larve: 0,5 mm
- Nymphe: 1,5 mm
- geschlechtsreifes Weibchen: 3,5 - 4,5 mm |
Nach
dem Schlüpfen durchlaufen Zecken drei Entwicklungsstadien von der Larve über die Nymphe
zur adulten (erwachsenen) Zecke. Die Larven sind sehr klein, nur ungefähr einen halben
Millimeter groß. Für ihre erste Blutmahlzeit befallen sie vor allem kleine Säugetiere,
z. B. Igel oder Mäuse. Haben sie sich vollgesogen, verlassen sie das Wirtstier und
häuten sich. |
Das Warten war so langweilig. Deshalb hab ich gedacht, geh ich mal
online und erzähle euch was von mir. Ihr hättet ja sonst keine Ahnung, wie anstrengend
das Leben als Zecke so ist. |
In
dieser Reifungsphase, die mehrere Wochen dauert, entwickelt sich aus der Larve die Nymphe.
Die Nymphe ist geschlechtslos. Ehe sie sich einen Wirt für ihre Blutmahlzeit sucht,
verbringt die Nymphe einige Zeit freilebend am Boden, im Unterholz, an Sträuchern oder
Gräsern. Das ist der beliebteste Aufenthaltsort einer Zecke. Hier verbringt sie die
meiste Zeit ihres Lebens. |
Wenn
man sie lässt, brauchen Zeckenweibchen 10 Tage für ihre letzte Mahlzeit. |
Hat
die Nymphe ihre Blutmahlzeit eingenommen, entwickelt sie sich zur erwachsenen
geschlechtsreifen Zecke. Auch die erwachsenen Zecken brauchen erneut eine Blutmahlzeit.
Die weiblichen Zecken saugen erheblich mehr Blut, als die Männchen. Sie brauchen das Blut
zur Bildung von bis zu 3.000 Eiern. Eine vollgesogene weibliche Zecke wiegt ungefähr 200
mal so viel, wie vor der Blutmahlzeit. Um so viel Blut aufzunehmen, braucht die weibliche
Zecke bis zu 10 Tagen. Erst dann verlässt sie ihren Wirt. |
Ob
"Brautschau" oder "Blutmahlzeit" ist je nach Art unterschiedlich. |
Bei
den erwachsenen Männchen ist die Blutmahlzeit je nach Zeckenart unterschiedlich. Manche
Arten brauchen für ihre Blutmahlzeit mehrere Tage bis hin zu Monaten, andere saugen gar
nicht. Sie besuchen einen Wirt "nur", um dort nach einem Weibchen Ausschau zu
halten. Das wird auch bei der Schildzecke angenommen. Bei dieser Art sterben die Männchen
nach der Begattung, die Weibchen nach der Ablage der Eier. |
Eine
Zecke kann 2 Jahre fasten. |
Der
volle Entwicklungszyklus der Zecke dauert meistens zwei bis drei Jahre. In jedem
Entwicklungsstadium braucht die Zecke eine Blutmahlzeit. Bei ungünstigen
Verhältnissen, wenn sich kein Wirt finden lässt, können bis zu fünf Jahre vergehen.
Zecken können sehr gut hungern. Wenn es sein muss, verzichten sie zwei Jahre lang auf
Nahrung. 99 Prozent ihres Lebens verbringen die Zecken freilebend auf der Suche nach einem
Wirt. |
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Lebensraum
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Feucht
und warm, das lieben Zecken besonders. |
Zecken
brauchen ein Klima, das hohe Luftfeuchtigkeit und relative Wärme verspricht. Deshalb sind
sie im Winter nicht aktiv. Die Zeckensaison geht normalerweise von März bis Oktober.
Abweichungen können sich aus der aktuellen Wetterlage ergeben. Außerdem suchen Zecken
sich Orte, wo ihre natürlichen Wirte besonders häufig vorkommen. Die Wirte, das sind vor
allem Mäuse, Igel, Vögel, Rotwild und Rehe. |
Gräser und krautige Pflanzen bieten ideale Lebensbedingungen. |
Ideale
Bedingungen bieten Waldränder und Waldlichtungen mit hochgewachsenen Gräsern. Auch an
Bachrändern mit entsprechendem Bewuchs sind sie zu finden. In Laub- oder Mischwald ohne
grasigen oder krautigen Unterwuchs fühlen sich Zecken ebenfalls wohl. Besonders viele erwachsene Zecken finden sich oft auf Gräsern
oder krautigen Pflanzen an Wegrändern. Hier sind sie eine besondere Gefahr für
Spaziergänger und Jogger.
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Zeckenfibel. Information, Fragen und Antworten. |
Auch
zu Hause können Sie vor Zecken nicht sicher sein. Viele Gärten bieten ihnen ideale
Lebensbedingungen. |
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Wirtsfindung
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Körperkontakt
ist Voraussetzung. |
Um
auf einen Wirt zu gelangen, braucht die Zecken "Körperkontakt", wenn auch nur
für Bruchteile von Sekunden. In dieser kurzen Zeit gelangt die Zecke von der Vegetation
auf den Wirt. Sie wird sozusagen abgestreift. |
Nach 10 Zentimetern konnte ich nicht mehr. Nicht weitersagen, aber
ich bin nicht schwindelfrei. |
Oft
wird angenommen, Zecken ließen sich von Bäumen fallen. Das stimmt nicht. Zecken
erklettern die Vegetation, wobei Larven bis zu 25 Zentimetern, Nymphen bis zu 50
Zentimetern und erwachsene Zecken bis zu 1,5 Metern Höhe erreichen können. Das ist eine
Höhe von ungefähr dem 500fachen der eigenen Körpergröße. Dort klammern sie sich mit
ihren hinteren Beinpaaren fest und warten auf einen vorbeikommenden Wirt. |
Zecken
"fühlen" den richtigen Wirt. |
Um
einen geeigneten Wirt zu erkennen, haben Zecken im vordersten Beinpaar ein Sinnesorgan,
das Haller´sche Organ, das auf thermische und chemische Reize (CO2,
Milchsäure) des Wirtes reagiert. Milchsäure ist ein Bestandteil im menschlichen
Schweiß. Dieses Organ wird bei der Lauerstellung vorgestreckt und kann so die Reize
besser empfangen. Wird nun eine wartende Zecke durch Geruchsreize, durch Änderung im
Licht, besonders zum Dunkleren hin oder durch Vibration gewarnt, dass eine mögliche
Mahlzeit vorbeikommt, wechselt sie sofort von der Wartestellung in die Lauerstellung. Sie
hängt sich dann an alles, was das Blatt oder den Grashalm auf dem sie sitzt, streift. |
Warme
Körperstellen mir weicher Haut werden bevorzugt. |
Wird
dann die Zecke abgestreift, sucht sie sich auf dem Wirt eine geeignete Stelle um
zuzustecken. Sie bevorzugt Körperstellen mit dünner Haut, die besonders warm sind. Beim
Menschen sind das speziell die Körperbereiche zwischen den Beinen, in den Kniekehlen,
unter den Armen, im Nacken und am Haaransatz. |
Pheromone
der Weibchen können Männchen anlocken. |
Eine
Zecke bevorzugt auch solche Stellen auf ihrem Wirt, an dem sie geschlechtsspezifische
Duftstoffe, sogenannte Pheromone, wahrnehmen kann. Bei den Schildzecken werden solche
Pheromone nur von gerade saugenden Weibchen abgegeben und sie wirken auch nur auf saugende
oder gerade gesättigte Männchen. Das funktioniert aber nur in einem kleinen Umkreis von
wenigen Zentimetern. Allerdings bevorzugen abgestreifte Männchen, die einen Platz zum
zustechen suchen, solche nach Pheromonen durftenden Stellen auf ihrem Wirt. |
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Übertragung von Krankheitserregern
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Widerhaken
werden in die Haut zementiert. |
Der
Steckapparat der Zecke wird Hypostom genannt. Er ist mit Widerhaken versehen. Schon beim
Zustechen gibt die Zecke über den Stichkanal Speichel ab, in dem Substanzen enthalten
sind, die die Widerhaken fest in die Haut zementieren. Gleichzeitig wird die
Einstichstelle betäubt und die normale
Wundreaktion bei Verletzungen der Haut,
wie Entzündung und Blutgerinnung verhindert. |
FSME-Viren
befinden sich im Speichel. |
Bisher
geht man allgemein davon aus, dass die FSME-Viren über
den Speichel übertragen werden, da sie sich hauptsächlich in den Speicheldrüsen der
befallenen Zecken befinden. Das bedeutet, dass auch eine schnelle Entfernung der Zecke
eine FSME-Infektion nicht verhindern kann. Der sicherste Schutz gegen FSME ist eine
rechtzeitige aktive Immunisierung. In seltenen Fällen ist auch eine Infektion durch den
Genuss von Rohmilch infizierter Kühe, Schafe oder Ziegen möglich. Eine Infektion von
Mensch zu Mensch ist nicht möglich. |
Ich hab die Borrelien als Baby von einer Maus gekriegt. Bäh, hat
das blöd geschmeckt, aber ich hatte sooo viel Hunger. |
Die
Erreger der Lyme-Borreliose, das Bakterium Borrelia
burgdorferi, befindet sich nicht in den Speicheldrüsen, sondern im Mitteldarm der Zecke.
Es gelangt mit den Ausscheidungen der Zecke in dem menschlichen Körper. Das ist der Grund
dafür, dass eine Übertragung in den ersten 24 Stunden nach Saugbeginn meistens nicht
stattfindet. |
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Der
beste Schutz gegen Borreliose ist das gründliche Absuchen des Körpers und eine
möglichst schnelle Entfernung von Zecken. Einen Impfstoff gegen Borreliose gibt es zur
Zeit noch nicht. Top |
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Wissenswertes über Zecken |
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