|
|
|
|
|
Die Bedeutung des Blutspiegels
|
Wirkung nur beim richtigen Blutspiegel
|
Damit ein Arzneimittel erfolgreich gegen eine Krankheit eingesetzt werden
kann, muss der Wirkstoff einen bestimmten Blutspiegel erreichen. Mit Blutspiegel wird die
Konzentration eines Arzneimittel im Blut, Blutplasma oder Blutserum bezeichnet. Ist der
Blutspiegel zu niedrig, ist das Medikament nicht wirksam. Ein zu hoher Blutspiegel kann zu
verstärkten Nebenwirkungen oder sogar zu Vergiftungen führen. |
Menge und Zeitabstand der Einnahme sind entscheidend
|
Damit dieser Blutspiegel erreicht wird, muss das Medikament in einer
bestimmten Menge oder Dosis, eingenommen werden. Auch der Zeitabstand zwischen den
Einnahmen wichtig. Ein bestimmter Zeitplan muss individuell für jedes Medikament
eingehalten werden. Nur so werden gleichmäßige Blutspiegel erreicht, die für die
Heilung oder Linderung einer Krankheit wichtig sind. |
Der Blutspiegel sollte immer gleich hoch sein
|
Normalerweise wird ein konstanter Blutspiegel durch eine regelmäßige orale Einnahme erreicht. Dabei wird die
Gesamtdosis eines Tages auf mehrere Einzeldosen verteilt, z.B. 3 x täglich 1 Tablette. Damit
ist aber nicht gemeint, dass ein Medikament willkürlich morgens, mittags und abends
eingenommen werden soll. Es sollte möglichst immer ein Abstand von 8 Stunden eingehalten
werden. |
Retardpräparate sind einfacher zu handhaben
|
Dieses Einnahmeschema ist für viele aber unbequem oder wird vergessen, so
dass der Plan nicht mehr zuverlässig befolgt wird. Aus diesem Grund ist es meistens
angenehmer und vorteilhafter, die gesamte Tagesdosis mit einer einzigen Einnahme zu sich
zu nehmen. Man braucht dann für den Rest des Tages nicht mehr daran zu denken. Damit der
Wirkstoff bei einmaliger Gabe aber auch einen gleichmäßigen Blutspiegel erreicht, wird
er in eine retardierte Arzneiform überführt. |
Infusionen halten den Blutspiegel konstant
|
Vor allem auf Intensivstationen wird eine andere Art der Konstanthaltung
des Blutspiegels angewandt, durch eine Dauerinfusionen. Die Infusionsgeschwindigkeit ist
dabei maßgebend für die Höhe der Arzneistoffkonzentration. Überragt die
Geschwindigkeit, mit der der Wirkstoff in den Körper gelangt, die
Ausscheidungsgeschwindigkeit, steigt die Konzentration entsprechend an. |
Beispiel Schlaftabletten
|
Ein gleichmäßiger Blutspiegel kann aber auch unerwünscht sein. Wenn
z.B. mit der Zeit eine Gewöhnung des Körpers an das Medikament entstehen würde. Es hat
sich dann eine Toleranz entwickelt. Auch ist es nicht erforderlich, die
Arzneistoffkonzentration im Blut aufrechtzuerhalten, wenn nur zu einer bestimmten
Tageszeit die Anwesenheit des Arzneistoffes wichtig ist, z.B. bei Schlaftabletten oder
kreislaufanregenden Mitteln. |
Initial- und Erhaltungsdosis
|
In manchen Fällen ist es am Anfang einer medikamentösen Behandlung
wichtig, möglichst schnell den für eine Wirkung erforderlichen Blutspiegel zu erreichen.
Dies wird erreicht, indem zu Beginn eine höhere Dosis verabreicht wird, als normalerweise
der Fall wäre. Diese Dosis wird auch Initialdosis genannt. Im Laufe der Therapie wird
dann die Einnahme auf die normale Menge, die Erhaltungsdosis, reduziert. Auf diese Weise
wird eine konstante Wirkstoffkonzentration im Körper erreicht mit schnellem Einsatz der
Wirkung. |