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Glaskörper
Der Glaskörper nimmt einen Großteil des Raumes im Augeninneren ein. Der Glaskörper, oder Corpus vitreum, nimmt fast 2/3 des Raums im inneren des Auges für sich in Anspruch. Er wird begrenzt durch die Netzhaut, die Linse und den Ziliarkörper. Diese Strukturen sind durch eine Membran (Membrana hyaloidea) fest miteinander verbunden. Sie liegen nicht lose auf. Dort, wo Linse und Glaskörper zusammenstoßen, befindet sich ein kleine Mulde, die Fossa patellaris genannt wird.

 

Ein Netz, das mit Kleber zusammengehalten wird, wirkt wie ein Schwamm. Der Glaskörper ist eine gelleeartige Masse, die aus einem Netz aus Kollagenfasern besteht. Diese Kollagenfaser werden voneinander getrennt durch Zusammenballungen von Hyaluronsäuremolekülen. Gleichzeitig sorgt die Hyaluronsäure aber auch dafür, daß die Kollagenfasern zusammenbleiben. Sie ist sozusagen der Kleber, der die Fasern trennt und aneinander bindet. Diese Funktion erfüllt die Hyaluronsäure auch noch in anderen Teilen unseres Körpers, z. B. in Knochen, Haut oder Gelenkflüssigkeit (Synovia).

 

Mit Wasser gefüllte Hohlräume im Glaskörper können in Folge des Alterungsprozesses entstehen. Gleichzeitig wirkt die Hyaluronsäure in Verbindung mit den Kollagenfasern wie ein Schwamm. Der Glaskörper besteht zu 98 Prozent aus Wasser. Im normalen Alterungsprozeß kann es zu Stoffwechseleinlagerungen in den Glaskörper kommen. Die Kollagenfasern schrumpfen. Die Verbindung zwischen Kollagenfasern und Hyaluronsäuremolekülen  lockert sich und es kann zu Wasseransammlungen kommen, die sich in "Blasen" ansammelt (siehe Zeichnung links.)

 

Bei Glaskörperabhebungen können große Bereiche verflüssigen. Als Folge des Alterungsprozesses, aber auch durch Verletzungen, kann es zu Glaskörperabhebungen kommen. Dann finden sich häufig großflächige Verflüssigungen der Glaskörpersubstanz. Je nach Ausprägung kann der Betroffene dann im Zentrum seines Gesichtsfeldes ringförmige oder schlangenförmige Linien beobachten.

 

Ein Netzhautriß kann durch den Schrumpfungsprozeß der Membrana hyaloidea ausgelöst werden. Ist die Membran, die Glaskörper und Netzhaut miteinander verbindet, von einem Schrumpfungsprozeß betroffen, so kann es zu einem Netzhautriß kommen. Diese Form des Degenerationsprozesses führt nicht nur zu einer großflächigen Verflüssigung des Glaskörpers, sondern kann auch von einer Netzhautablösung begleitet werden. Der Degenerationsprozeß kann, außer als Folge der normalen Alterung, auch durch Stoffwechselstörungen, z. B. durch Diabetes, verursacht werden.

 

Netzhauterkrankungen wirken sich fast immer auf den Glaskörper aus. Alleinige Erkrankungen des Glaskörpers sind sehr selten. Weil aber der Glaskörper direkt mit den benachbarten Geweben verbunden ist, ist er häufig bei deren Erkrankungen mit betroffen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, daß bei vielen Augenerkrankungen der Glaskörper mit untersucht wird. Das gilt ganz besonders für Netzhauterkrankungen. Die meisten Netzhauterkrankungen führen zu Veränderungen des Glaskörpers.

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