Operationen erzielen bessere Ergebnisse, als Ruhigstellung.
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Die frühere konservative Behandlung mit monatelanger Bettruhe ist
heutzutage weitestgehend von der operativen Behandlung verdrängt worden. Aus
langjähriger Erfahrung weiß man, dass mit Operationen die besseren Ergebnisse erzielt
werden. Allerdings beinhaltet die operative Therapie durchaus einige Komplikationen und
Risiken. Das Ziel der Therapie ist es, den Gleitprozess zu stoppen und die Form- und
Strukturveränderung des Hüftgelenkes zu korrigieren, um ernste spätere Folgen
(Arthrose) möglichst zu verhindern. |
Je nach Schwere der Erkrankung fixieren Drahtstifte oder Schrauben den
Hüftkopf am Schenkelhals.
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Es stehen verschiedene Operationsmethoden zu Verfügung. Die Wahl der
Methode ist von dem Umfang und der Art der Schädigung (und dem Operateur) abhängig. Der
abgleitende Hüftkopf wird mit mehren Drahtstiften (klin. Kirschnerdrahtspickung) oder
Schrauben am Oberschenkelhals fixiert, so dass der Gleitprozess gestoppt werden kann.
Falls es möglich ist werden bevorzugt die Drahtstifte eingesetzt, da diese das Wachstum
und die Blutversorgung des Hüftkopfes weniger beeinträchtigen als die größeren
Schrauben. Unter Umständen versteifen Schrauben die Schwachstelle wirksamer, können
allerdings die Wachstumsfuge so stark beschädigen, dass es zu einem vorzeitigen
Wachstumsstopp des betreffenden Knochens kommt. Da sich der Oberschenkel der Gegenseite
normal entwickeln kann, resultiert hieraus ein nicht unerheblicher Beinlängenunterschied,
der wiederum orthopädisch behandelt werden muss. |
Zu tief angebrachte Stifte können das Gelenk beschädigen.
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Die operative Therapie birgt noch weitere Risiken und Komplikationen.
Werden die Drahtstifte (Kirschnerdraht) oder die Schrauben zu tief eingebracht, so ragen
Anteile des fixierenden Metalls in den Gelenkspalt hinein. Sie verletzen dann bei jeder
Bewegung den sensiblen Gelenkknorpel und können so zu einer vorzeitigen Arthrose des
Hüftgelenks führen. Um diese Folgen zu vermeiden wird während der Operation ständig
mit Hilfe von Röntgenbilder die Lage der Metalle kontrolliert. |
Nicht weit genug angebrachte Stifte führen zu einer erneuten Lösung
des Hüftkopfes.
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Im gegenteiligen Fall, wenn die fixierenden Metalle nicht weit genug in
den Schenkelhals eingebracht werden, kann sich der Hüftkopf wieder lösen und abrutschen.
Die Kunst des Operateurs besteht also darin, die richtigen Materialen zu wählen und
optimal im Knochen zu positionieren. |
Die zweite Hüfte wird oft vorbeugend mit operiert.
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Weil die Erkrankung häufig auf beiden Seiten auftritt, wird unter
Umständen die Gegenseite prophylaktisch (zur Vorbeugung) mitoperiert, um einem eventuell
später eintreten Krankheitsbefall vorzugreifen. Dieses Vorgehen hat den Vorteil einer
sicheren Stabilisierung des Problembereiches ohne die doppelten Belastungen und Risiken
von zwei Operationen. Wenn die zweite Hüfte nicht prophylaktisch mitoperiert wird, muss
sie wenigstens genau vom Arzt überwacht werden, bis die Verknöcherung der Wachstumsfuge
eingetreten ist. |
Bei einem akuten Abrutschen muss sofort gehandelt werden.
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Ein akutes Abrutschen des Hüftkopfes (Epiphyseolysis capitis femoris
acuta) gehört zu den seltenen echten Notfällen in der Orthopädie. Dies erfordert eine
sofortige Klinikseinweisung und Operation, da der vollständig gelöste Hüftkopf nicht
mehr mit Blut und Nährstoffen versorgt wird und abzusterben droht. |
Der Klinikaufenthalt dauert 10 bis 14 Tage.
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Die stationäre Verweildauer in der Klinik beträgt für den operativen
Eingriff in der Regel 10 bis 14 Tage. Auch nach der Entlassung aus der Klinik darf der
Betroffene sein Hüftgelenk nur sehr vorsichtig belasten. Die Belastung sollte zu Beginn
mit Gehhilfen (Krücken, Gehwagen) unterstützt und in den folgenden Wochen und Monaten
langsam gesteigert werden. Die durch die Operation stabilisierte Schwachstelle kann sich
dann im weiteren Verlauf relativ normal entwickeln und verknöchert am Ende der Pubertät.
Ist der Reifeprozess des Oberschenkelknochens abgeschlossen, werden die Drahtstifte oder
Schrauben recht zügig wieder entfernt. |