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Was ist die Perthes-Krankheit?
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Begriffsbestimmung
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Häufig werden synonyme Begriffe verwandt.
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Für die Perthes-Erkrankung oder Morbus Perthes werden im medizinischen
Bereich häufig auch noch andere Begriffe verwandt, die aber die gleiche Krankheit
beschreiben. Das sind u.a.: Morbus Legg-Calve-Perthes, ideopathische juvenile
Hüftkopfnekrose, Osteochondrosis deformans coxae juveniles. |
Fremdsprache "medizinisch"?
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Morbus bedeutet nichts anderes als Krankheit. Georg C. Perthes ist der
Name des deutschen Chirurgen, der als ersten die Krankheit beschrieb. Er lebte von 1869
bis 1927 in Tübingen. ideopatische bedeutet, dass die Erkrankung ohne erkennbare Ursache
entstanden ist. Man weiß also bisher nicht, was diese Erkrankung auslöst. Und Nekrose
bedeutet Zelltod. Eine Osteochondrose bezeichnet allgemein eine Knochenbildungsstörungen. |
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Die kurze medizinische Definition für die Perthes Krankheit ist eine
plötzliche aseptische (= nicht entzündliche) Knochennekrose des kindlichen Hüftkopfes. |
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Krankheitsbeschreibung
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Am häufigsten sind Kinder im Alter von 5 bis 8 Jahren betroffen.
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Bei der Perthes-Krankheit oder Morbus Perthes handelt es sich um eine
Erkrankung aus dem großen Bereich der Knochen- und Knorpelbildungsstörungen, was im
medizinischen Sprachgebrauch als Osteochondrosen bezeichnet wird. Sie betrifft bei der
Perthes-Erkrankung speziell den Hüftkopf und tritt hauptsächlich bei Kindern zwischen
dem 3. und 12. Lebensjahr in Erscheinung. Am häufigsten sind Kinder im Alter von 5 bis 8
Jahren betroffen. |
Durch eine mangelnde Blutversorgung kommt es zum Absterben einzelner
Knochenbereiche.
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Es gilt als gesichert, dass der Grund für die Knochen- und
Knorpelbildungsstörung beim Morbus Perthes eine verminderte oder unterbrochene Blutversorgung des Hüftkopfes ist. Hierdurch erfolgt eine nur
unzureichende Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, die der wachsende Knochen jedoch
dringend benötigt. Die anfallenden Endprodukte des regionalen Stoffwechsels sammeln sich
zu hohen, schädlichen Mengen an und führen so zu einem Absterben von einzelnen
Knochenbereichen und des Knochenmarks. Diesen Prozess bezeichnet man als Nekrose (von
griech. nekros = Tod), bzw. Knochennekrose. |
Später bildet sich neuer Knochen.
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Der abgestorbene Knochen wird zunächst abgebaut und durch Bindegewebe
ersetzt. Im späteren Verlauf bildet sich neuer, gesunder Knochen an den betroffenen
Stellen. Im Idealfall kann mittels dieser körpereigene Reparationsprozesse bei jungen
Menschen eine vollständige Heilung erreicht werden. |
Die Erkrankung kann mehrere Jahre andauern.
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Die Dauer der Erkrankung ist von der Ausdehnung und dem Schweregrad des
Hüftkopfbefalls abhängig und kann bis zur Ausheilung bei günstigem Verlauf nur wenige
Monate betragen. In problematischen Fällen können jedoch bis zur Heilung fünf oder mehr
Jahre vergehen. |
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Krankheitsverständnis
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Die Erkrankung sollte unbedingt ernst genommen werden.
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Das Absterben von Knochen, wie bei der Perthes-Erkrankung, ist ein sehr
ernst zu nehmender krankhafter Vorgang, insbesondere wenn die Nekrose einen so sensiblen
Bereich betrifft wie das Hüftgelenk. Durch die erhebliche, lebenslange Belastung und den
präzisen Aufbau des Hüftgelenkes können bereits kleinste Veränderungen der
Gelenkflächen erheblichen Funktionsverlust zur Folge haben. Deshalb ist es besonders
wichtig, dass der Arzt besondere Aufmerksamkeit walten lässt. Betroffene und deren Eltern
sollten unbedingt auf ein konsequentes und geduldiges Einhalten der Therapie achten. |
Morbus Perthes muss behandelt werden.
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Unerkannt und unbehandelt kann der Morbus Perthes im Entwicklungsverlauf
zu schweren Veränderungen und Deformierungen des Hüftgelenkes führen. Das kann eine
Ein- bzw. Versteifung des Gelenkes mit vollständiger Unbeweglichkeit zur Folge haben.
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