MedizInfo®Psychotherapie informiert über die gängigsten Verfahren.
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Die Therapie der Bulimia nervosa muss individuell auf den einzelnen
Betroffenen ausgerichtet sein. Grundlage der Behandlung sind verschiedene Formen der
Psychotherapie, die sowohl stationär, wie auch ambulant durchgeführt werden können.
Häufig werden u.a. symptomorientierte
Ansätze, Verhaltenstherapie
und Psychoanalyse
eingesetzt. |
Der 1. Schritt zur Therapie dauert oft Jahre.
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Obwohl die Betroffenen wissen, dass sie krank sind (im Gegensatz zu
Betroffenen mit Anorexia nervosa, die meistens
keine Krankheitseinsicht haben), dauert es im Schnitt 5 bis 7 Jahre, bis sie sich aus
eigenem Antrieb in Behandlung begeben. Der Gang zum Arzt wird oft ausgelöst durch die
Erkenntnis, dass die bulimische Symptomatik ohne fremde Hilfe nicht mehr zu beheben ist. |
Der grundlegende Konflikt wird gesucht.
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Eine Therapie beginnt in der Regel damit, dass Therapeut und Patient sich
bemühen, den zugrunde liegenden Konflikt zu identifizieren. Dieser kann bereits lange
zurückliegen, denn die Erkrankung entwickelt in der Regel eine Eigendynamik und ist dann
vom auslösenden Konflikt vollkommen losgelöst. |
Chaos und Ordnung gehören zusammen.
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Das Ziel der Therapie besteht - neben der Beendigung der Essstörung - in
der Regel darin, die beiden seelischen Anteile des Betroffenen (auf der einen Seite das
übermäßig angepasste Äußere, auf der anderen Seite das chaotische und triebhafte
Innere) zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen. |
Stationäre Therapien bieten oft viele Möglichkeiten.
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Insbesondere im stationären Bereich können neben der reinen
Psychotherapie so genannte körperbezogene und gestalterische Methoden zum Einsatz kommen.
So kann ein Betroffener beispielsweise während einer Bewegungstherapie lernen, den
eigenen Körper bewusst wahrzunehmen, und erfahren, dass von ihm positive Empfindungen
ausgehen können. |
Weitere Hilfe kann auch der Kontakt zu Selbsthilfegruppen sein. Ein
Beispiel sind die Overeaters
Anonymous oder OA.
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Eine wertvolle Hilfe ist bei vielen Therapieansätzen das Führen eines
Esstagebuchs. Darin tragen die Betroffenen nicht nur ein, was und wie viel sie essen,
sondern auch, welche Gefühle, Spannungen und Konflikte dem Essen vorausgehen und folgen
bzw. was während des Essanfalls und während des nachfolgenden Erbrechens empfunden wird.
Das Esstagebuch eröffnet die Möglichkeit, dass Therapeut und Patient zugrunde liegende
Konflikte besser erkennen und bearbeiten können.
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