Schon Kinder leiden an den Folgeerkrankungen von
Übergewicht
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Die Zahl übergewichtiger und adipöser Kinder und Jugendlicher ist in den
vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Diese Entwicklung ist aus zwei Gründen
besorgniserregend: Zum einen werden aus übergewichtigen Kindern und Jugendlichen häufig
übergewichtige Erwachsene. Zum anderen können bereits im Kindes- und Jugendalter
Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose und Diabetes mellitus auftreten. Insgesamt steigt das
Risiko für Folgeerkrankungen im Erwachsenenalter. |
Soziale Isolation und mangelndes Selbstwertgefühl
belasten die Betroffenen
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Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen selbst stehen in der Regel
nicht die gesundheitlichen, sondern in erster Linie die psychosozialen Folgen im
Vordergrund. Dicke Kinder werden häufig gehänselt und ausgegrenzt, was zu sozialer
Isolation und geringem Selbstwertgefühl führen kann. |
Es werden immer mehr
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Zur Häufigkeit der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen liegt eine
Studie aus dem Zeitraum 1982 bis 1983 vor, die in 2910 Familien mit Kindern im Alter
zwischen 3 und 18 Jahren durchgeführt wurde. Daraus geht hervor, dass 11 Prozent der
Kinder und Jugendlichen ihr Normalgewicht um mehr als 15 bis 25 Prozent überschritten und
6 Prozent sogar um mehr als 25 Prozent. Außerdem ergaben sich geschlechtsabhängige
Unterschiede: Im Kleinkindalter waren vermehrt Mädchen übergewichtig und im
Jugendlichenalter vermehrt Jungen. Interessant ist zudem das Ergebnis einer Untersuchung,
welche in verschiedenen Kinderkrankenhäusern durchgeführt wurde: Es ließ sich für den
Zeitraum 1985 bis 1995 feststellen, dass der BMI der in diesen Krankenhäusern
aufgenommenen Patienten in dem betrachteten Zeitraum deutlich anstieg. Insgesamt lässt
sich aus verschiedenen Studienergebnissen ableiten, dass es im deutschsprachigen Raum zu
einem Anstieg der Anzahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher gekommen ist. |
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Bei der Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht ist zu
bedenken, dass sich diese noch im Wachstum befinden. Die Therapie solle deshalb immer
ärztlich (eventuell kinderärztlich) geführt werden. Es bietet sich eine
Kombinationstherapie an, welche die Bereiche Ernährungsberatung und -umstellung,
Bewegungstherapie sowie Verhaltenstherapie berücksichtigt. Es kann zudem sinnvoll sein,
Familienmitglieder in Therapieplanung und -durchführung einzubeziehen. Insbesondere im
Kindes- und Jugendalter hat aber die Vorbeugung der Entwicklung von Übergewicht eine
maßgebliche Bedeutung. |
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Zur Bewertung des Körpergewichts bei Kindern und Jugendlichen wird
ebenfalls der Body Mass Index herangezogen. Er muss aber - je nach Alter - unterschiedlich
bewertet werden. Nach den Angaben der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes-
Jugendalter kann folgende Tabelle als Richtschnur gelten.
BMI bei Kindern- und Jugendlichen (7 - 18 Jahren) unter Berücksichtigung von Alter
und Geschlecht
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