Operationen sollten strengen Indikationen unterworfen werden.
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In seltenen Fällen können chirurgische Eingriffe zur Gewichtsreduktion
angewandt werden. Solche operativen Maßnahmen sollten strengen Indikationen unterworfen
werden. Sie sollten nur bei extremem Übergewicht angewandt werden, wenn vorher andere
therapeutische Maßnahmen erfolglos geblieben sind. Auch bei gleichzeitigen Bestehen von
Begleiterkrankungen kann eine Operation sinnvoll sein. |
Direkte Maßnahmen können bei Komplikationen sinnvoll sein.
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Es werden zwei Arten des operativen Vorgehens zu unterscheiden:
- direkte Reduktion des Körperfetts (z. B. Fettabsaugung, Liposuktion)
- Eingriffe am Magen-Darm-Trakt, um eine Reduktion der Kalorienaufnahme zu erreichen
Eine direkte Reduktion des Körperfetts kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn
durch die Dickleibigkeit bereits Komplikationen eingetreten sind, z.B. Gelenkbeschwerden durch das hohe
Körpergewicht oder Hautschäden
durch das Aneinanderreiben der Haut im Bereich tiefer Hautfalten.
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Der Magen kann vorübergehend oder dauerhaft verkleinert werden.
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Ziel von Eingriffen am Magen-Darm-Trakt ist es, ihn zu verkleinern oder
Teile aus dem Verdauungsprozess "auszuschalten", um ein schnelleres
Sättigungsgefühl zu vermitteln oder eine Verringerung der Verwertung der aufgenommenen
Kalorien zu erreichen. Diese Eingriffe können dauerhafter Natur sein. Das ist z.B. bei
der Ausschaltung eines Dünndarmabschnitts der Fall. Das führt zu einer Verringerung der
Verwertung aufgenommener Kalorien. Auch eine Verkleinerung des Magens ist eine dauerhafte
Veränderung. Die Folge ist, dass die maximale Menge der aufzunehmenden Nahrung
verkleinert ist. Es gibt aber auch Operationen mit vorübergehender Wirkung, z. B. bei
einer zeitweisen Verkleinerung des Magens durch "Abschnürung" des Magens mit
einem elastischen Band. |
Eine Operation als alleinige Maßnahme ist nicht sinnvoll.
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Ein operativer Eingriff zur Gewichtsreduktion darf nicht als einfaches
Allheilmittel angesehen werden. Sie ist immer Teil eines umfassendes Therapiekonzepts, das
in der Regel zusätzlich aus Ernährungsberatung, Ernährungsumstellung sowie Verhaltenstherapie
und Bewegungstherapie besteht. Ohne diese Teile des Therapieplanes wirkt sich eine
Operation häufig nicht dauerhaft gewichtsreduzierend aus. Adipositas ist eine chronische
Erkrankung, die durch eine Operation nicht heilbar ist. Auch in diesen Fällen ist eine
langfristige, über Jahre aufgebaute Therapie die einzig erfolgversprechende Möglichkeit.
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