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Darmkrebs: Test kann Leben retten
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Kontroverse Diskussion - Hämoccult-Test
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Hämoccult- Test: Ja oder Nein?
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Ein Symptom bei Darmkrebs ist
Blut im Stuhl. Durch einen Test, den Hämoccult-Test, kann das Blut im Stuhl nachgewiesen
werden. Dennoch ist seit langer Zeit umstritten, ob dieser Test die Sterblichkeit an
Darmkrebs wirklich verringern kann. |
Untersuchungen beweisen: Test senkt die Sterblichkeit
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Diese Diskussion ist jetzt beendet. Bei umfangreichen Untersuchungen in
den USA wurde nachgewiesen, dass bei Männern und Frauen nach dem 45. Lebensjahr, die im
Rahmen der Früherkennung diesen Test durchführen ließen, die Sterblichkeit an Darmkrebs
um ein Drittel gesunken ist. Auch die Häufigkeit der Krebserkrankungen nimmt ab, weil
durch die Früherkennung gutartige Darmpolypen
erkannt und rechtzeitig entfernt werden konnten, bevor sie sich zu einem bösartigen Tumor
entwickeln konnten. |
In der BRD nehmen die Todeszahlen zu
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In der Bundesrepublik Deutschland sterben jährlich 300.000 Menschen an
Darmkrebs und die Zahl nimmt weiter zu. Die Ursachen liegen in der mangelnden
Früherkennung, die sowohl von den Bürgern (16 Prozent der Männer und 25 Prozent der
Frauen nutzen das Angebot), als auch von den Ärzten zu selten genutzt wird. |
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Modellprojekt Bayern
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Bayern ist Vorreiter
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Im März 1996 startete die Kassenärztliche Vereinigung Bayern, in
Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Krankenkassen ein Modellprojekt. Jeder Arzt,
egal ob Hausarzt, Gynäkologe oder Augenarzt, sollte seine Patienten über 45 Jahre auf
die Früherkennung und den Hämoccult-Test hinweisen. Die Teilnahme am Test stieg
daraufhin stark an. |
Bei positivem Test muss eine Endoskopie durchgeführt werden
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Bei 3,6 Prozent aller Untersuchten wurde dabei Blut im Stuhl gefunden. In
diesem Fall ist es ganz wichtig, dass dann nicht einfach der Test wiederholt wird. Um die
Diagnose richtig zu stellen ist jetzt eine endoskopische
Untersuchung erforderlich. Diese Untersuchung wurde im Rahmen des Modellprojektes bisher
an 10.000 Menschen durchgeführt. (Sie ist bei weitem nicht so unangenehm, wie allgemein
angenommen wird.) |
Darmkrebs ist in Frühstadien heilbar
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Dabei wurden in 800 Fällen Polypen entdeckt und bei 300 Patienten ein
Karzinom diagnostiziert. Die Hälfte dieser Tumore befand sich allerdings noch in einem
Frühstadium, so dass die Heilungsaussichten sehr gut sind. |
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Schlussfolgerungen
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Die Sterblichkeit sinkt
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Der Test belegt, die Sterblichkeit sinkt, weil die Entdeckung des Krebses
in Frühstadien steigt. |
Motivierung von Patienten und Ärzten
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Beim Modellprojekt Bayern wurde aber auch deutlich: Auch die Ärzte
müssen motiviert werden, auf die Früherkennung und auf den Hämoccult Test hinzuweisen.
Insgesamt beteiligte sich nur jede fünfte Arztpraxis überhaupt an diesem Projekt. |
Kosten würden stark sinken
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Die Kosten für die Behandlung eines Karzinoms werden im Spätstadium auf
etwa 100.000 Dollar und in den Frühstadien auf 30. - 50.000 Dollar geschätzt. Insgesamt
ergibt sich also durch eine konsequente Durchführung der Früherkennung eine erhebliche
Kosteneinsparung, ganz zu schweigen von der sinkenden Todesrate. |
Zukunftsvision: Kein Todesfall durch Darmkrebs
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Man könnte einen Todesfall durch Darmkrebs nahezu ausschließen, wenn bei
jedem Menschen über 45 Jahre alle 5 Jahre eine endoskopische Untersuchung durchgeführt
würde. Diese Maßnahme wird aber nur bei einem begründeten Verdacht von den Kassen
bezahlt. Als Früherkennung werden die Kosten von den Kassen nicht übernommen. Auch wäre
eine solche Vielzahl von regelmäßigen Endoskopien, die nach neuestem Standard von den
wenigen speziell ausgebildeten Fachkräften in entsprechenden Facheinrichtungen gar nicht
zu leisten. Das ist leider eine Zukunftsvision, die sich heute noch nicht durchsetzen
lässt. So sollte zumindestens die Früherkennung mit Hilfe des Hämoccult-Test
konsequent angewandt werden, um die Sterblichkeit an Darmkrebs zu verringern.
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