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Integrative Gastroenterologie

 

Erkrankungen der
Speiseröhre

Anomalien der Speiseröhre:
Ringe und Membrane

Inhaltsübersicht
Krankheitsbild
Ringe
Membrane
Therapie der Ringe und Membrane

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Krankheitsbild

Ringe und Membrane engen die Speiseröhre ein

Ringe und Membrane sind Anomalien der Speiseröhre, die aus oft nur wenige Millimeter umfassende, ringförmig angelegte Verdoppelungen der Schleimhaut bestehen. Es können alle drei Schichten der normalen Speiseröhrenwand doppelt ausgebildet sein. Membrane und Ringe entwickeln sich bei etwa 10 Prozent der Bevölkerung ohne merkliche Symptome hervorzurufen. Erst im mittleren Lebensalter kann es zu Schluckstörungen (Dysphagien) kommen, wenn die Speiseröhre durch sich entwickelnde Ringe und Membrane auf weniger als 13 mm verengt ist.

 

Reflux ist ein Auslöser

Ursache für die Ring- oder Membranbildung ist vielfach eine Refluxösophagitis. Bei dieser Erkrankung kann es narbigen Abheilung der Schleimhaut kommen. Auch Verätzungen mit nachfolgender Vernarbung können ein Auslöser sein.

 

Röntgenbilder zeigen die Veränderungen

Eine Diagnose kann durch Röntgenbilder erfolgen, nachdem ein Kontrastmittel eingenommen wurde. Durch das Kontrastmittel wird die Speiseröhre prall gefüllt und eventuell vorhandene Engstellen werden deutlich dargestellt. Auch mit Hilfe eines Endoskops ist eine Veränderung feststellbar.

 

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Ringe

Schatzki-Ring

Eine Schleimhaut-Ringbildung in der Speiseröhre kann zu einer Verengung führen. Der sogenannte "Schatzki-Ring" ist benannt nach einem deutsch-amerikanischen Radiologen (1901-1992), der wegen seiner jüdischen Herkunft 1933 Deutschland verließ und in die USA emigrierte.

Der nach Schatzki benannte Speiseröhrenring befindet sich am unteren Ende der Speiseröhre, dem Übergang zum Magen.

 

Hiatushernie

Dieser mukosaartige Ring wird oft von einer Hiatushernie begleitet. Mit dem Begriff "Hiatus" ist die Öffnung im Zwerchfell gemeint, durch die die Speiseröhre aus dem Brustraum in den Bauchraum übertritt. Danach geht die Speiseröhre sofort in den Magen über (vgl. Verlauf der Speiseröhre). Bei einer Hiatushernie durchbricht der Magen teilweise diese Öffnung, die durch einen Bruch erweitert ist. Der Schatzki-Ring besteht vorwiegend aus Schleimhaut (Mukosa). Das Lumen der Speiseröhre kann sich durch den Schatzki-Ring bis auf einen Durchmesser von 6 bis 7 mm verengen.

 

Unterer Ösophagusring

Selten entwickelt sich ein muskulärer unterer Ösophagusring. Dabei ist die Muskulatur über das normale Maß hinaus entwickelt und steht unter einer ungewöhnlich hohen Spannung. Das führt ebenfalls zu einer Verkleinerung der Speiseröhrenöffnung.

 

Es treten zeitweise Schluckstörungen auf

Aufgrund der Verengungen durch Ösophagusringe kommt es zu zeitweise auftretenden Schluckstörungen (Dysphagien). Sie machen sich besonders beim Schlucken größeren Bissen oder festen Nahrungsbestandteilen bemerkbar. Darum nennt man diese Beschwerden oft auch "Steak-House-Syndrom". In manchen Fällen kann es zu einer Regurgitation, einem Zurückströmen der Nahrung in die Mundhöhle kommen. Damit verbunden ist auch die Gefahr, dass Teile der Nahrung in die Atemwege gelangen. Dieser Vorgang nennt sich Aspiration.

 

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Membrane

Kleine webs verengen die Speiseröhre

Eine Membranbildung kann in allen Abschnitten der Speiseröhre vorkommen. Häufig aber tritt sie aber im oberen und mittleren Abschnitt der Speiseröhre auf. Es handelt sich bei den Membranen um kleine Teile von Schleimhäuten, sogenannte "webs", die zusätzlich die Speiseröhrenwand wie eine zweite Haut auskleiden. Mit ihrer Dicke von bis zu 3 mm führen sie zu einer, wenn auch nicht ganz so merklichen, Verengung des Lumens.

 

Beschwerden sind nur selten

Im Gegensatz zu den Ringen, kommt es in den meisten Fällen nicht zu Beschwerden. Schluckbeschwerden treten oft nur bei punktueller Einengung auf, wenn sich das Auftreten der Häutchen an einer Stelle häuft und es an dieser Stelle zu einer stärkeren Verengung kommt. Kommt es zu Beschwerden, so sind häufiger Frauen über 60 Jahre betroffen, die gleichzeitig unter einer zurückgebildeten (atrophischen) Schleimhaut und Eisenmangelanämie.

 

Plummer-Vinson-Syndrom

Das Zusammentreffen dieser drei Kriterien: fortgeschritteneres Alter, atrophische Schleimhaut und Eisenmangelanämie, bezeichnet man als "Plummer-Vinson-Syndrom". Dieses Syndrom kommt nur selten vor. Es besteht aber dann eine erhöhten Gefahr der Ausbildung eines Karzinoms. Deshalb sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfehlenswert.

 

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Therapie der Ringe und Membrane

Die Speiseröhre wird aufgeweitet

Durch eine Aufweitung, eine sogenannte Bougierung, kann die Verengung beseitigt werden. Leicht zerreißbare Ringe oder Membrane können mit Hilfe der Endoskopie eingerissen oder auch abgetragen werden. Es wird auf diese Weise wieder eine Öffnung der Speiseröhre von mindestens 16 mm hergestellt.

 

Schatzki-Ringe neigen in der Hälfte der Fälle dazu, erneut aufzutreten. Deshalb sind hier häufiger Wiederholungsbehandlungen notwendig.

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