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Kardiainsuffizienz
/ Hiatushernie |
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Ursachen
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Säuglinge,
bei denen eine Veränderung im Bereich des Magenein- und ausgangs vorliegt, leiden häufig
unter Erbrechen. |
Der
Mageneingang ist nicht durch einen Schließmuskel verschlossen. |
Anders
als überall im Magen-Darm-Trakt verfügt der Mageneingang (Kardia) nicht über einen
Schließmuskel (Sphinkter), der den Eintritt der Nahrung reguliert und den rückwärtigen
Austritt der Speisebreis und der Magensäure verhindert. Diese Funktion übernimmt das
Zwerchfell. Das Zwerchfell grenzt die Lungen gegenüber dem Bauchraum ab. Durch eine Spalt
gelangen die Speiseröhre und die Blutgefäße des Herzens durch das Zwerchfell hindurch.
Dieser Spalt wird Hiatus genannt. Beim erwachsenen verhindert auch der scharfe Winkel,
unter dem der Speiseröhre den Magen erreicht, dass der Speisebrei rückwärts aus dem
Magen in die Speiseröhre läuft. |
Bei
offenen Mageneingang kann der Speisebrei leicht zurückfließen. |
Beim
Säugling jedoch ist das Zwerchfell noch nicht kräftig ausgebildet. Auch die scharfe
Abwinkelung der Speiseröhre ist beim Säugling noch nicht vorhanden. So kann es manchmal
dazu kommen, dass der Mageneingang wegen eines zu schwachen Schließmechanismus
offenbleibt. Das wird als Kardiainsuffizienz bezeichnet. Diese Erkrankung ist in der Regel
nicht schwerwiegend. |
Durch einen Bruch tritt der Magen durch das Zwerchfell. |
Bei
der Hiatushernie durchbricht der Magen ganz oder teilweise die Zwerchfellöffnung im Sinne
eines Zwerchfellbruchs. Diese Erkrankung ist ernsterer Natur und muss unbedingt in
ärztliche Behandlung. |
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Symptome
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Schlaffes
Erbrechen sollte ein Grund sein, den Arzt aufzusuchen. |
Symptomatisch
für beide Störungen ist ein schlaffes ("atonisches") Erbrechen. Die Nahrung
läuft den Kindern unkontrolliert aus dem Mund heraus (vgl. Arten des
Erbrechens). Der mitherauslaufende saure Magensaft führt zu einer Reizung der
Schleimhaut der Speiseröhre. Das kann in schweren Fällen zu entzündlichen und
geschwürigen Veränderungen der Schleimhaut führen, wie sie für eine Refluxösophagitis typisch
sind. Häufig ist das auch mit einem Austritt von Blut verbunden, das im Erbrochenen
sichtbar ist. |
Der
Speisebrei kann in die Lunge gelangen. |
Im
schweren Fällen kann es durch den zurücklaufenden Speisebrei auch zu einer Lungenentzündung (Aspirationspneumonie) kommen. Wird
die Ursache für die Pneumonie nicht erkannt, so kommt es zu häufig wiederkehrenden
Infektionen. |
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Therapie
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Untersuchungen
stellen den Schweregrad fest. |
Im
Gegensatz zum Ruminieren oder Speien
sollte das schlaffe Erbrechen eines Säuglings ein Alarmzeichen sein. Die Eltern sollten
mit dem Kind schnellstens zum Kinderarzt aufsuchen. Dieser wird neben Röntgen, mittels
einer Breischluckuntersuchung oder einer Sonde die Art und Ausprägung der Veränderung
feststellen. |
Hochlagern
verhindert den Rückfluß des Speisebreis. |
Gemildert
werden können die Beschwerden durch halbsitzende Lagerung des Säuglings, bei der das
Herauslaufen des Speisebreis vermieden wird. Der Säugling sollte häufige kleine
Mahlzeiten erhalten. Die Nahrung sollte ein wenig angedickt werden. |
Eine
Kardiainsuffizienz heilt oft ohne Probleme aus. |
Eine
einfache Kardiainsuffizienz kann so, im Laufe der normalen Entwicklung des Speiseröhre-
Magen- Winkels, ausheilen, wenn der Säugling jünger als 3 Monate ist. |
Die
Hiatushernie muss operiert werden. |
Ist
die Hiatushernie die Ursache für das schlaffe Erbrechen, so muss operiert werden. Mit der
Operation sollte nicht zu lange gewartet werden. Durch den ständigen Verlust an Nahrung
verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Kindes und seine Entwicklung wird verzögert.
Außerdem kann es aufgrund des ständigen Aufstoßens von Magensäure zu narbigen
Verkürzungen der Speiseröhre und durch das Bluterbrechen zu einer Anämie kommen. Nach
der Operation sind die Kinder beschwerdefrei und bekommen wieder Appetit. Top |
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