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Das
Brechzentrum ist leicht irritierbar. |
Erbrechen
kommt bei Kindern in jedem Alter häufig vor. Das bedeutet aber nicht, dass jedes
Erbrechen gleich eine Krankheit bedeutet. Erbrechen ist ein komplexer Vorgang, an dem
viele Nerven und Muskeln beteiligt sind. Es wird ausgelöst durch das Brechzentrum im
Gehirn. Dieses Zentrum ist mit vielen Regionen des menschlichen Körper verbunden. Das
kindliche Gehirn ist noch nicht voll ausgereift. Aus diesem Grunde ist das Brechzentrum im
kindlichen Hirn leicht irritierbar. So kommt es vor allem im Säuglingsalter häufig vor,
dass Kinder ohne ersichtlichen Grund erbrechen. |
Die
Begleiterscheinungen sind wichtig. |
Auf
der anderen Seite kann Erbrechen aber auch ein wichtiges und frühes Krankheitszeichen
für eine ernstere Erkrankung sein. Deshalb ist es wichtig, auf Begleiterscheinungen des
Erbrechens zu achten. Ist z. B. bei Neugeborenen die Fontanelle vorgewölbt, so spricht
das für eine Erhöhung des Drucks im Hirn. Hat das Kind Fieber, ist ein Infekt
wahrscheinlich. Ist der Bauch hart und aufgetrieben, kann es sich um einen Darmverschluss oder Fehlbildungen innerhalb des
Verdauungstraktes handeln. |
Das
"Wie" gibt nützliche Hinweise auf das "Warum". |
Allgemein
wird Erbrechen als das krampfartige Entleeren des Magens über den Mund bezeichnet. Es
gibt aber verschiedene Arten des Erbrechens. Zusammen mit der Beschaffenheit des
Erbrochenen, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Kindes und anderen begleitenden
Symptomen, gibt die Art des Erbrechens Hinweise auf die Ursachen. |
Speien
ist meistens harmlos. |
Vom "echten" Erbrechen muss man gerade im Säuglingsalter das
Spucken oder Speien unterscheiden. Dabei handelt es sich um kleine Mengen Nahrung, die
nach den Mahlzeiten, aber auch zwischendurch, meistens im Zusammenhang mit dem Aufstoßen
herausgebracht werden. In den meisten Fällen ist das ein völlig normaler Vorgang, der
keinen Grund zur Sorge geben sollte. Die Kinder sind gesund und nicht beeinträchtigt.
Doch trotzdem sollte man dieses Symptom nicht immer mit der altbekannten Bemerkung
"Speikinder sind Gedeihkinder" abtun. Beobachten Sie die Entwicklung Ihres
Kindes. Sind die Kinder beim Speien unruhig, gedeihen schlecht, bleiben mit ihrem Gewicht
stehen oder nehmen gar ab, sollten sie von einem Arzt gründlich untersucht werden. |
Schlaffes
Erbrechen ist ein Krankheitszeichen. |
Läuft dem Kind die Nahrung schlaff aus dem Mund, so spricht man vom
"schlaffen Erbrechen". Dem Erbrochenen kann Schleim oder Schaum beigemengt sein.
In diesem Fall kann es sich um eine krankhafte Veränderung innerhalb der Speiseröhre
handeln (vgl. Ösophagusatresie). |
Erbrechen
im Schwall kommt häufig vor. |
Erbrechen im Schwall oder Strahl ist die häufigste Art des Erbrechens
bei Kindern. Hierbei wird unter Druck eine reichliche Menge Nahrung ausgestoßen. Die
Ursachen können Infektionen sein, aber auch angeborene Stoffwechselstörungen. Tritt
schwallartiges Erbrechen etwa eine halbe Stunde nach dem Essen auf, so ist dies meistens
ein typisches Zeichen für eine sogenannte Pylorusstenose
(Verengung des Magenausgangs) oder einen Magenpförtnerkrampf (Krampf im Bereich des
Mageneingangs). |
Ruminieren |
Das sogenannte Ruminieren ist eine Art Wiederkäuen der Nahrung.
Dieser Vorgang ist harmlos. Die Säuglinge würgen die Nahrung, die sie bereits
verschluckt haben, wieder in den Mund hoch, kauen und schlucken sie erneut. In der Regel
ist das kein Anlaß zur Sorge geben. Die Kinder sehen zufrieden aus und erleben das
Ruminieren offenbar als lustvollen Vorgang. Top |
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