| |
|
Phasen einer Infektionskrankheit
|
Die einzelnen Phasen sind unterschiedlich lang
|
Eine Infektionskrankheit verläuft vom Beginn der Ansteckung an in
mehreren Phasen.
- Invasionsphase: Diese Phase beschreibt die eigentliche Ansteckung. Der Krankheitserreger
dringt in den Körper ein. Er bleibt aber zunächst inaktiv und vermehrt sich nicht.
- Inkubationsphase: Je nach Erreger kommt es nach Stunden oder nach Tagen, in denen sich
der Erreger an seine neue Umgebung gewöhnt hat, zur Vermehrung. Es treten aber noch keine
Beschwerden auf. Bei vielen Infektionskrankheiten kommt es am Ende dieser Phase zu einer
massenhaften, oft geradezu explosionsartigen Vermehrung der Erreger. Die Inkubationszeit
bezeichnet den Zeitraum von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit - genau
betrachtet als die ersten beiden Phasen einer Infektion. Sie ist je nach
Infektionskrankheit unterschiedlich lang, z. B. Diphterie 1 bis 7 Tage, bei Röteln 14 bis 21 Tage, bei AIDS kann die
Inkubationszeit aber auch mehr als 10 Jahren dauern.
- Krankheitsphase: Jetzt zeigen sich erste Symptome. Je nach Schwere der Infektion kommt
es zu leichten Beschwerden z. B. leichte Kopfschmerzen oder Heiserkeit oder örtlichen
Rötungen. Es können ich aber auch schwerwiegende Symptome entwickeln wie z. B. hohes
Fieber, Schwindel und Schwäche.
- Überwindungsphase: Nach einer überstandenen Infektionskrankheit werden in dieser Phase
alle Erreger vernichtet.
|
Es gibt Ausnahmen
|
Diese Phasen sind ein grobes Muster, nach dem eine
Infektionskrankheit verläuft. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, bei denen einige Erreger
auch nach überstandener Infektion im Körper bleiben. Sie ziehen sich in sogenannte
"Körpernischen" zurück und können von dort aus weiterhin aktiv werden. Dafür
zwei Beispiele: |
Beispiel Varizella-Zoster-Virus
|
Das Varizella-Zoster-Virus verursacht Windpocken. Nach einer überstandenen
Windpocken-Erkrankung bleibt der Betroffene ein Leben lang immun gegen Windpocken. Er kann
sie nicht ein zweites mal bekommen. Das Virus verschwindet aber nicht vollständig aus dem
Körper. Einige Viren "verstecken" sich in den Nervenknoten des Rückenmarks,
den sogenannten Spinalganglien. Dort bleiben sie unbehelligt und warten auf eine neue
Gelegenheit, wieder aktiv zu werden. Sie sind sozusagen "Schläfer". Diese
Phase, in der das VZV im Körper schläft, nennt sich in der Fachsprache Latenzzeit.Werden
"schlafende" Varizella-Zoster-Viren "geweckt", wandern sie entlang der
Nervenbahn, an der sie verborgen waren, wieder an die Körperoberfläche. Das
"Wecken" des Virus nennt sich Reaktivierung. Es ist keine erneute Infektion. Ist
das Virus an der Körperoberfläche angekommen, kommt es zu einer Gürtelrose. |
Beispiel Salmonellen
|
Beispiel zwei sind Infektionen mit Salmonellen. Es ist möglich, dass nach
einer überstandenen Salmonelleninfektion einige Erreger in der Gallenblase überleben.
Sie werden von dort aus immer wieder in den Darm abgegeben. Der Betroffene wird so zu
einem Dauerausscheider. Seine Ausscheidungen können dann Infektionen bei anderen Menschen
hervorrufen.
|
| |
|