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Definition, Risikofaktoren und Entstehung von
Krankenhausinfektionen
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Was ist eine Krankenhausinfektion?
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Auch im Krankenhaus gibt es Keime
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Wer sich in einem Krankenhaus behandeln lassen muss hat die Hoffnung und
auch den Anspruch auf Heilung oder zumindest Besserung seines
Gesundheitszustandes. In den meisten Fällen ist das auch möglich. Menschen
werden gesund, Beschwerden gelindert. Dennoch sind Krankenhäuser zugleich auch
Brutstätten krankmachender Keime. Es können gefährliche Infektionen auftreten.
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Medikamente wirken nicht
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Das
besondere Risiko bei diesen Infektionen ist die Tatsache, dass viele bakterielle
Erreger widerstandsfähig (resistent) gegen die herkömmlichen Antibiotika
geworden sind. Sind Bakterienstämme gegenüber mehreren Antibiotika resistent,
spricht man von multiresistenten Erregern. Die Behandlung mit multiresistenten
Erregern ist besonders langwierig, problematisch und kostenintensiv.
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Definition
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Krankenhausinfektionen werden auch als nosokomiale Infektionen bezeichnet. Man versteht darunter durch Mikroorganismen
hervorgerufene Infektionen, die in zeitlichem Zusammenhang mit einem
Krankenhausaufenthalt stehen. Bezeichnend ist dafür, dass die Infektion bei der
Aufnahme ins Krankenhaus noch nicht bestand und sich auch nicht in der
Ansteckungsphase (Inkubationszeit) befand. Nach dieser Definition betrachtet man Infektionen,
die über 72 Stunden nach Aufnahme in das Krankenhaus auftreten, als nosokomial.
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Häufigkeit
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Zur Zeit wird die Zahl jährlicher Krankenhausinfektionen in
deutschen Kliniken auf 400 000 bis 600 000 geschätzt. Die Zahl der Todesfälle,
die daraus entstehen, wird zwischen 15 000 und 40 000 angegeben. Experten gehen
davon aus, dass etwa ein Drittel der Infektionen vermeidbar wären.
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Risikofaktoren
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Manche Patienten haben ein höheres Risiko für eine Infektion
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Das Risiko an einer Krankenhausinfektion zu erkranken, kann durch folgende
Faktoren erhöht sein:
- Individuelle Faktoren des Patienten: eine schwere Grundkrankheit, hohes
Alter, eingeschränkte Immunitätslage, mangelhafter Ernährungszustand und
offene Wunden
- Umweltfaktoren: Hohe Anzahl von Menschen auf engem Raum, Qualität
der Wasser und Luftversorgungssysteme
- Erregerbezogene Faktoren: Virulenz des Erregers und seine
Widerstandsfähigkeit (Resistenz). Die Virulenz bezeichnet die Aggressivität
eines Erregers und wie überlebensfähig er ist.
- Behandlungsfaktoren: medizinische Maßnahmen, die die
Eintrittsmöglichkeiten des Erregers erhöhen. Das sind u.a.:
- Personelle Faktoren: Überlastung des medizinischen Personals erhöht
das Risiko der Vernachlässigung der hygienischen Maßnahmen.
Das Risiko, an einer nosokomialen Infektion zu erkranken, ist
auf Intensivstationen und operativen Abteilungen höher als auf anderen
Stationen eines Krankenhauses.
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Nur etwa 2 bis 10 Prozent aller Krankenhausinfektionen treten als
"Ausbrüche" auf. Sie sind epidemisch und fallen durch ihre zeitliche Häufung
auf. Etwa 90 Prozent der Infektionen in Krankenhäusern aber entwickeln sich außerhalb
eines solchen "Ausbruchs".
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Entstehung von Krankenhausinfektionen
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Äußere Faktoren bei der Entstehung
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Bei der Entstehung von Krankenhausinfektionen werden exogene und
endogene Krankenhausinfektionen unterschieden. Bei einer exogenen Krankenhausinfektion
werden die Erreger aus der
Umgebung des Patienten aufgenommen. z. B. durch Kontakt mit dem Personal, über
kontaminierte Gegenstände, Luft, Wasser, Nahrung, Injektionen oder
Infusionen.
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Innere Faktoren
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Bei der endogene Krankenhausinfektion siedelt der bakterielle Erreger
direkt auf dem Patienten selbst, d.h. die Erreger gehören zur
normalen Körperflora. Sie siedeln z. B. ursprünglich im Hals oder im Darm. Durch eine Operation, einen Katheter oder einen
Beatmungsschlauch können solche Erreger in eine für sie fremde Umgebung
gelangen, z. B. in die Lunge, eine Wunde oder in die Harnblase.
Dort kommt es dann zu einer Infektion. Manche Erreger werden auch erst im Laufe des Krankenhausaufenthalts aufgenommen
und so Teil der Patientenflora. Zu einer Erkrankung führen sie erst später.
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Den Kontakt mit Erregern bezeichnet man als Kontamination,
kommt ein Mensch mit Erregern in Berührung ist er kontaminiert.
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