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Die häufigsten Krankenhausinfektionen
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Der Häufigkeit ihres Auftretens nach lassen sich
Krankenhaushausinfektionen einteilen in:
- Harnwegsinfektionen ca. 40 Prozent
- Atemwegsinfektionen (Lungenentzündung) ca. 20 Prozent
- Wundinfektionen ca. 15 Prozent
- Blutvergiftung (Sepsis) ca. 8 Prozent
- Sonstige Infektionen z. B. Knochen- und Gelenkinfektionen,
Magen-Darm-Infektionen, Haut- und Weichteilinfektionen ca. 17 Prozent
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Harnwegsinfektionen
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Harnwegsinfektionen sind die häufigsten
Krankenhaushausinfektionen. Viele
gerade ältere Patienten benötigen einen Blasenkatheter im Krankenhaus.
Dadurch wird das Risiko für eine Harnwegsinfektion stark erhöht. Je länger
der Patient den Blasenkatheters benötigt,
um so höher ist das Risiko. In den meisten Fällen verläuft die
Harnwegsinfektion eher gutartig und erhöht die Verweildauer im Krankenhaus
nicht wesentlich. Es kommen aber auch komplizierte Verläufe
(Nierenbeckenentzündung und Sepsis) vor.
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Atemwegsinfektionen (Lungenentzündung)
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Die zweithäufigste Gruppe der Krankenhaushausinfektionen sind
Atemwegsinfektionen, von denen die
Lungenentzündung (Pneumonie) am
gefährlichsten ist. Lungenentzündungen sind die häufigste Todesursache unter den
Krankenhausinfektionen. Das Risiko, an einer nosokomialen Pneumonie zu
erkranken, ist besonders gegeben bei
- Maschineller Beatmung der Patienten
- Hohem Lebensalter
- Patienten auf Intensivstationen
- Eingeschränkter Immunität
- Behandlung mit bestimmten Medikamenten, d.h. mit Medikamenten, die
das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva), Kortison, Antibiotika
- Sondenernährung mit Gefahr der Aspiration von Mageninhalt in die
Atemwege
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Wundinfektionen
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Mit ca. 15 Prozent stehen
chirurgische Wundinfektionen
(Wundinfektion nach einer Operation) an 3. Stelle der Krankenhausinfektionen.
Die Erreger der Wundinfektionen stammen dabei in den meisten Fällen von der
körpereigenen Bakterienflora des Patienten. Wundinfektionen sind
häufiger anzutreffen bei:
- Höherem Lebensalter
- Reduzierter Abwehrkraft
- Begleiterkrankungen z.B. Diabetes
- Wenn Infektionen an anderer Körperstelle des Patienten bestehen
- Besiedlung des Nasenraums mit Staphylokokkus aureus
Das Risiko für eine Infektion ist außerdem auch abhängig von der Dauer der
Operation
und davon, ob die Operation als "sauber" (wenig kontaminiert mit Keimen) oder
"schmutzig" (septisch, kontaminiert mit Keimen) eingestuft wurde.
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Blutvergiftungen (Sepsis)
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Bei einer Blutvergiftung werden
Erreger in die Blutbahn geschleust und gelangen mit den Blutstrom in
alle Bereiche des Körpers. Eine Streuung von Erregern in den Blutkreislauf kann
verschiedene Quellen haben. Die Erreger können direkt über Gefäßkatheter
(z.B. zentraler Venenkatheter) ins Blut gelangen oder sekundär aus einer
bestehenden Infektion im Körper (z.B.
Lungenentzündung,
Harnwegsinfektionen,
Darmtrakt) herrühren. Bestehen gleichzeitig klinische Symptome wie
Schüttelfrost und Fieber, bezeichnet man den Vorgang als
Blutvergiftung
(Sepsis).
Eine Blutvergiftung ist ein lebensbedrohliches Krankheitsbild. Bei den Erregern handelt es
sich zumeist um Bakterien, es können aber auch Pilze oder Viren sein.
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Infektionen durch Blutkontakt oder Blutprodukte
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Infektionen, die durch direkten Blutkontakt oder
Bluttransfusionen (Hepatitis B und C,
HIV ) zustande kommen, sind wegen
strenger Kontrollmaßnahmen in diesem Zusammenhang selten geworden.
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