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Depressionen erkennen - Symptome
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Es gibt große Unterschiede
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Bei einer Depression können außerordentlich vielfältige Symptome auftreten -
man kann auch von einer Erkrankung mit "vielen Gesichtern" sprechen. Natürlich
ist nicht jeder, der einmal niedergeschlagen oder bedrückt ist, gleich
depressiv. Auch entwickelt nicht jeder, der unter einer Depression leidet, die
gleichen Symptome. Die Unterschiede in Art und Ausprägung können von Mensch zu
Mensch sehr unterschiedlich sein.
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Veränderungen durch die Krankheit betreffen viele Bereiche
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Um die vielen verschiedenen Symptome besser einordnen zu können,
werden verschiedene Bereiche unterschieden, auf die sich die Beschwerden
auswirken. Meistens werden die Bereiche des Erlebens, des Verhaltens und
körperliche Symptome voneinander unterschieden. Eine weitere Möglichkeit ist
die Unterscheidung in
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Bereich der Gefühle
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Vorherrschende Gefühl in einer Depression ist die Niedergeschlagenheit. Auch
unterschiedlich starke Ängste kommen vor, die von leichtem Unbehagen bis hin zu
Panikattacken reichen können. Mit wachsender Niedergeschlagenheit, wenn die
Depression an Stärke gewinnt, wird auch das Gefühl der Verzweiflung und Leere
immer stärker. Bei manchen Betroffenen verändern sich typische Wesenszüge, so
dass sie - entgegen ihrer sonstigen Art - ungewöhnlich aggressiv und reizbar
sind. Andere verneinen die Frage nach Niedergeschlagenheit entschieden. Sie
empfinden körperliche Beschwerden. Bei diesen Betroffenen ist die Depression
hinter den im Vordergrund stehenden körperlichen Beschwerden versteckt.
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Bereich des Denkens
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Im Bereich des Denkens treten bei einer Depression deutliche Veränderungen
auf. Das zeigt auch der Entstehungsprozess der Depression. Negative
Denkstrukturen führen in der Spirale der Depression immer tiefer in die
Hoffnungslosigkeit. Das Denken ist geprägt durch Pessimismus und Selbstvorwürfe,
Zweifel, Sorgen und Schuldgefühle. Das kann bis zur vollständigen Resignation
führen und in Selbstmordgedanken münden. Aber nicht nur die Inhalte des Denkens
verändern sich. Die Denkstrukturen verändern sich hin zu einem einfachen
Schwarz-Weiß-Denken. Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten, die das Leben
normalerweise bietet, werden nicht mehr gesehen und auch nicht mehr als
Möglichkeit berücksichtigt. Es gibt nur noch "gut" oder "schlecht", wobei "gut"
immer seltener wird. Bei schweren Depressionen kann außerdem die Fähigkeit des
Denkens selbst eingeschränkt sein. Die Betroffenen leiden zunehmend unter
Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Das Denken ist insgesamt verlangsamt
und kann sogar fast völlig zum Erliegen kommen. In anderen Fällen kann auch ein
umgekehrter Mechanismus einsetzen: Das Denken ist beschleunigt. Diese
Betroffenen wirken in ihrem Denken gehetzt und getrieben und verharren
ununterbrochen in negativen Grübeleien.
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Bereich der Motivation
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Motivation beschreibt den Antrieb, etwas zu tun. Sie beinhaltet Neugier,
Spontanität und Interesse an den unmittelbaren Gegebenheiten der Umwelt. Gerade
diese Ebene ist bei einer Depression deutlich eingeschränkt. Der Antrieb, etwas
zu tun und das Interesse an täglichen Aufgaben oder auch an externen Aktivitäten
verringert sich deutlich. Depressiv Erkrankte müssen sich zu Aktivitäten
zwingen. Selbst Dinge, die normalerweise Spaß machen, werden oft nur zwanghaft
durchgeführt. Die Entscheidungsfähigkeit nimmt immer mehr ab und die Motivation
kann so weit eingeschränkt sein, dass der Betroffene gar nichts mehr tut. Weder
kümmert er sich um alltägliche Aufgaben, noch unternimmt er den Versuch, an
externen Aktivität teilzunehmen.
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Bereich der Motorik
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Mit Motorik ist das Bewegungsbild gemeint, das bei depressiv Erkrankten oft
verändert ist. Dabei können zwei Muster auftreten: Depressive können in ihrem
Bewegungsverhalten verlangsamt sein. Gehen, Sprechen, Arbeitsabläufe - alles
wirkt langsamer und monoton. Andere hingegen sind deutlich unruhig. Sie nesteln
an ihrer Kleidung, wirken rastlos, ihre Bewegungen sind ausladend und
übertrieben. Diese Verhaltensänderungen treten sehr häufig auf und sind ein
auffälliges Zeichen für eine Depression.
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Bereich der sozialen Kontakte
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Die Veränderungen in Denken, Fühlen und Motivation wirken sich in besonderer
Weise auf soziale Kontakte aus. Depressive verspüren nicht den Antrieb, sich mit
anderen Menschen auseinanderzusetzen. Sie vermeiden die Kontaktaufnahme, senken
den Blick und sprechen leise und ausweichend. Selbst der Kontakt zu engen
Freunden wird gemieden. Diese typische Entwicklung betrifft auch solche
Menschen, die in Gesundheit vielfältige und häufige Kontakte zu Freunden und
Familie hatten. Im Extremfall kommt es zu einem völligen sozialen Rückzug.
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Bereich der körperlichen Symptome
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Depressionen werden häufig von körperlichen Beschwerden begleitet. Oft stehen
die körperlichen Beschwerden im Vordergrund, wobei die Betroffenen die Frage
nach einer depressiven Verstimmung entschieden verneinen (vgl. Bereich der
Gefühle). Dabei sind die häufigsten Beschwerden:
- Ein- und Durchschlafstörungen sowie frühes Erwachen,
- Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust
(manchmal auch Heißhunger),
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit,
Brechreiz, Völlegefühl, Blähungen,
Aufstoßen, Magendruck, Krämpfe, Druckschmerzen, Verstopfung oder Durchfall)
- Schmerzen (Kopfschmerzen, Brustschmerzen,
Rückenschmerzen, Muskelschmerzen etc.)
- Müdigkeit, Schwäche
- körperliche Angstsymptome wie trockener
Mund, Engegefühl in der Brust, Kloßgefühl im Hals etc.
- Nachlassen von sexuellem Verlangen und Potenz
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Stehen die körperlichen Beschwerden im Vordergrund, so werden oft
medizinische Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt. Da die eigentliche
Ursache der Beschwerden aber eine depressive Erkrankung ist, ist eine solche
Behandlung nicht dauerhaft wirkungsvoll. Erst wenn die Depression, die hinter
den Beschwerden verdeckt ist, erkannt und behandelt wird, verschwinden auch die
körperlichen Symptome.
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