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Brustverkleinerung

 
Inhaltsübersicht:
Gründe für eine Brustverkleinerung
Vor der Operation
Operationsverlauf
Narkoseform und Aufenthalt in der Klinik
Nachbehandlung
Komplikationen
Kosten
Quellen

Gründe für eine Brustverkleinerung

Psychische und körperliche Last

Der Busen gilt als Sinnbild der Weiblichkeit und besitzt als Schönheitsideal einen hohen Stellenwert. Für viele Männer gilt: Je größer der Busen desto begehrenswerter die Frau. Oft aber leiden Frauen sowohl psychisch, als auch körperlich unter der Last einen zu großen Busens. Allein das Gewicht eines übergroßen Busens kann pro Brust etwa 2 Kilogramm betragen. Wenn Sie z. B. eine Wasserflasche in jede Hand nehmen und am ausgestreckten Arm einfach nur halten, dann werden Sie schnell feststellen, wie dieses Gewicht an ihrer Kraft und Haltung zerrt.

 

Beschwerden

Es ist nicht verwunderlich, dass ein übergroßer Busen häufig zu Haltungsschäden, Rückenschmerzen, Verspannungen und auch Kopfschmerzen von ganz erheblichem Ausmaß führen kann. Eine Brustverkleinerung, auch als Brustreduktion oder Mammareduktion bezeichnet, kann deshalb sowohl aus kosmetischen als auch medizinischen Gründen in Betracht kommen.

 

Indikationen

Zusammenfassend werden folgende Gründe für eine Brustverkleinerung angegeben:

  • Haltungsfehler
  • Nackenverspannungen
  • Rückenschmerzen
  • Anhaltende Ekzeme in der Unterbrustfalte
  • Asymmetrie der Brüste
  • Ästhetik bei unproportional stark entwickelten Brüsten
  • Psychische Belastung
  • Behinderung bei sportlichen Aktivitäten

 

Vor der Operation

Qualifizierten Arzt wählen

Vor einem derartigen Eingriff steht zunächst ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem ästhetisch- plastischen Chirurgen Ihres Vertrauens. Die Wahl eines dafür qualifizierten Arztes mit ausreichender Erfahrung ist eine wichtige Voraussetzung für den zufrieden stellenden Erfolg der Operation. Als Orientierung kann man sich dabei an die Bezeichnung "Facharzt für plastische und ästhetische Medizin" halten. Er wird Sie informieren, ob Sie die Voraussetzungen für die Operation erfüllen.

 

Beratung und Voruntersuchung

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass das Körperwachstum abgeschlossen ist. Bei Frauen über 35 Jahren soll zuvor eine Mammographie angefertigt werden, um eine Gewebeveränderung auszuschließen. Der Arzt wird Sie informieren, dass eine Brustverkleinerung die Stillfähigkeit unter Umständen reduzieren kann und Narben deutlich sichtbar sein werden. Er wird mit Ihnen besprechen, wie Ihr Busen nach der Verkleinerung aussehen kann, welche Operationsmethode bei Ihnen angewandt werden sollte und welche Komplikationen bei dem Eingriff auftreten können.

 

Den Arzt umfassend informieren

Sie selbst müssen den Arzt umfassend über eventuelle Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die Sie einnehmen informieren.

 

Rauchen, Alkohol, Schmerzmittel

Wenn Sie sich zu der Operation entschlossen haben, sollten Sie das Rauchen deutlich einschränken und auf Alkohol möglichst verzichten, um die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen. 14 Tage vor dem Eingriff sollen Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure enthalten nicht mehr eingenommen werden, da sie Einfluss auf die Blutgerinnung haben. Auch hormonhaltige Medikamente wie beispielsweise die Antibabypille sollten nicht mehr eingenommen werden.

 

 

Die üblichen Voruntersuchungen für die Operation werden am Vortag in der Klinik durchgeführt.

 

Anzeichnen der Schnitte

Unmittelbar vor der Operation wird der Arzt, während Sie stehen, die genaue Schnittführung markieren, da die Brustform im Liegen eine andere Position einnimmt.

 

Operationsverlauf

2,5 bis 4 Stunden

Eine Brustverkleinerung ist keine kleine Operation. Sie dauert insgesamt zwischen zweieinhalb und vier Stunden.

 

Verschiedene Techniken sind möglich

Es gibt verschiedene Operationsmethoden für die Brustverkleinerung, die abhängig von der individuellen Größe der Brust angewandt werden. Man unterscheidet grundsätzlich 3 Verfahren:

  • vertikale Technik
  • L- Technik
  • T-Technik

Bei allen Verfahren wird die Brustwarze mit dem Warzenhof nach oben versetzt. Am unteren Teil der Brust wird überschüssiges Fett- und Drüsengewebe entfernt und die Haut vernäht.

 

Anwendung individuell unterschiedlich

In der Regel wird der Schnitt um den Warzenhof herum und dann vom unteren Rand des Warzenhofs ein vertikaler Schnitt nach unten in Richtung Brustumschlagfalte gesetzt (vertikale Technik). Bei sehr großen und erschlafften Brüsten erfolgt zusätzlich in der Brustfalte ein horizontaler Schnitt nach außen zur Achsel hin (L- Technik) und falls erforderlich zusätzlich noch nach innen (T- Technik). Die Naht im Bereich des Warzenhofs ist sehr fein und kaum sichtbar, die sichtbaren Narben haben je nach Technik die Form eines I eines L oder eines umgekehrten T.

 

Brustwarze verschieben

Meist ist es möglich, Brustwarzenhof und Brustwarze samt Gefäßen und Nerven nach oben in die neue Position zu versetzen, wodurch Gefühlsempfindung und Stillfähigkeit weitgehend erhalten bleiben. Nur bei sehr voluminösen Brüsten ist es notwendig die Warzen komplett abzunehmen und höher wieder anzusetzen. Die Stillfähigkeit ist dann nicht mehr gegeben.

 

Benelli-Methode

Eine Methode, bei der besonders wenige Narben entstehen ist die sogenannte O- oder Benelli-Methode. Bei ihr schneidet der Operateur lediglich um den Warzenhof herum, was keine sichtbaren Narben hinterlässt. Bei einem Busen, der keine ausgedehnte Entfernung von Brustgewebe erfordert, ist die O-Methode gut geeignet. Auch empfiehlt sie sich für Frauen, die zu Bildung von Narbenwülsten (Keloid) neigen. Die Frau muss aber informiert sein, dass diese Methode der Brustverkleinerung eine eher flache Form des Busens erzeugt.

 

OP in Schräglage

Die Operation wird in Schräglage durchgeführt, weil auf diese Weise die Brustform besser beurteilt werden kann.

 

Drainage

Kurz vor Ende der Operation werden Schläuche (Drainagen) in das Wundgebiet eingebracht, die das Wundsekret ableiten. Sie können meistens nach 2 Tagen entfernt werden, wenn kein Sekret mehr nachläuft. Die Bildung ausgedehnter Blutergüsse kann auf diese Weise reduziert werden.

 

Narkoseform und Aufenthalt in der Klinik

Vollnarkose ist notwendig

Da es sich um eine ausgedehnte Operation handelt, wird eine Brustverkleinerung in Vollnarkose vorgenommen. Man sollte bei der Entscheidung zur Operation berücksichtigen, dass eine Vollnarkose mit zusätzlichen Risiken behaftet ist.

 

3 bis 8 Tage im Krankenhaus

Für eine Brustverkleinerung muss ein Krankenhausaufenthalt von 3 bis 8 Tagen eingeplant werden. Die notwendigen Untersuchungen (Blutbild, Blutgerinnung, EKG) werden 1 Tag vor der Operation in der Klinik durchgeführt. Nach den Voruntersuchungen wird der Narkosearzt mit Ihnen ein Gespräch über die Narkose führen.

 

Nachbehandlung

Medizinischer Büstenhalter

Unmittelbar nach der Operation wird ein Druckverband angelegt, der nach einigen Tagen gegen einen medizinischen Büstenhalter ausgetauscht werden kann. Die Brüste können zu Anfang noch geschwollen sein und schmerzen. Dagegen erhalten Sie die notwendigen Schmerzmittel. Der medizinische Büstenhalter soll 3 Wochen lang Tag und Nacht getragen werden, danach noch 3 Wochen tagsüber. Er unterstützt während des Heilungsprozesses den Busen und soll eine überschießende Narbenbildung verhindern.

 

Drainagen entfernen und Fäden ziehen

Die Drainagen können etwa 2 Tage nach der Operation entfernt werden, wenn kein Wundsekret mehr nachläuft. Die ersten Teilfäden werden nach 7 Tagen gezogen, die Restfäden nach 14 Tagen.

 

Schonzeit einhalten

Sie sollten mindestens 3 bis 4 Wochen Schonzeit einplanen, während der Sie die Oberarme nur vorsichtig bewegen und schnelle Dehn- und Streckbewegungen vermeiden sollten. Das bedeutet auch, dass Sie Sportarten, die eine intensive Bewegung der Arm- und Brustmuskulatur (Tennis und Golf) erfordern, nicht ausüben dürfen.

 

Sauna und Solarium

Auf Sauna- und Solarienbesuche müssen Sie in dieser Zeit verzichten. Auch wenn Sie es gewohnt sind, dürfen Sie in den ersten Wochen nicht auf dem Bauch liegen.

 

OP-Erfolg erst nach 6 Monaten sichtbar

Bis zur Beurteilung des endgültigen Operation- Erfolges müssen Sie etwa 6 Monate verstreichen lassen. Bis die anfangs rötlichen Narben abblassen kann es durchaus ein bis zwei Jahre dauern.

 

Komplikationen

Allgemeine Risiken

Abgesehen vom Risiko, das eine Vollnarkose mit sich bringt können im Heilungsprozess nach einer Operation verschiedene Komplikationen eintreten. Allgemeine Risiken bzw. Komplikationen bestehen in Wundheilungsstörung, einer Infektion oder einer Nachblutung. Das Aussehen der zurückbleibenden Narbe kann dadurch beeinflusst werden.

 

Lungenembolie

Infolge einer Thrombose - meistens der Beinvenen - kam es in manchen seltenen Fällen zu einer Lungenembolie kommen. Eine Lungenembolie kann lebensbedrohlich sein. Sie kann nach allen Arten von Operationen auftreten. Die Zahlen differieren je Quelle. Man kann von etwa weniger als 1:1000 Betroffenen ausgehen.

 

Empfindlichkeit der Brustwarze

Zunächst kann in den ersten Wochen die Empfindlichkeit der Brustwarze vermindert sein. In den meisten Fällen stellt sich nach einiger Zeit die Sensibilität wieder ein, nur selten bleibt ein Empfindungsverlust dauerhaft bestehen.

 

Nachmalige Operation

Bei Neigung zu Narbenwulstbildung (Keloid) kann eine nochmalige Operation die Narbe verbessern. Auch eine eventuelle Asymmetrie der Brustform kann durch einen weiteren Eingriff korrigiert werden.

 

Kosten

Kosten müssen meistens selbst gezahlt werden

Nach Aussage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch- plastische Medizin ist für eine Brustverkleinerung mit ca. € 7.500 (inkl. Narkosekosten und stationärem Aufenthalt ) zu rechnen. Diese Kosten werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen und müssen selbst bezahlt werden.

 

Krankenkasse bezahlt in Ausnahmefällen

Die Möglichkeit der Kostenübernahme seitens der Krankenkasse besteht in folgenden Fällen:

  • Das zu entfernende Gewebe einer Brust beträgt über 500 g. In diesem Fall besteht eine medizinische Indikation zur Brustverkleinerung.
  • Es liegt eine auffallende Ungleichheit beider Brüste vor. In Einzelfällen übernimmt dann die Kasse die Kosten.
  • Der behandelnde Orthopäde bestätigt in einem Gutachten, dass die übergroße Brust Rückenschmerzen verursacht oder eine Deformität des Halteapparats hervorruft.

Es empfiehlt sich möglichst früh mit der Krankenkasse über die Möglichkeit der Kostenübernahme zu klären, bzw. einen Antrag einzureichen.

 

Quellen:

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