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Einleitung, operative Verfahren und Ziele der operativen Behandlung bei
Halswirbelsäulenverletzungen
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Unterschiedliche Arten von Verletzungen
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Anhand des Verletzungsmechanismus werden verschiedene Arten von
Halswirbelsäulenverletzungen unterschieden:
- Flexionsverletzungen (Verletzungen durch eine Krafteinwirkung in
Beugerichtung der Halswirbelsäule, beispielsweise bei einem Sturz)
- Hyperextensionsverletzungen (Überstreckungsverletzungen, unter
anderem bei einem Auffahrunfall)
- Kompressionsverletzungen (Stauchungsverletzungen, vor allem bei einem
Sturz auf den Kopf oder auf die Füße, zum Beispiel bei einem Sprung in
flaches Wasser)
- Translationsverletzungen (Abscherverletzungen mit seitlicher
Krafteinwirkung auf die Halswirbelsäule, zum Beispiel bei einem Sturz
oder einem Verkehrsunfall)
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Diagnostik
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Die Art und das Ausmaß der Verletzung sowie mögliche neurologische
Verletzungsfolgen werden anhand einer körperlichen Untersuchung sowie durch
ergänzende bildgebende Verfahren festgestellt (Röntgenuntersuchung,
Computer-
oder Magnetresonanztomografie). Als nächster Schritt erfolgt die Therapieplanung
(konservative oder operative Therapie, Auswahl der am besten geeigneten
Behandlungsverfahren).
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Sofortiges Handeln oft notwendig
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Bestehen bei einem Betroffenen neurologische Ausfallerscheinungen wie Lähmungen ist ein
sofortiges Handeln erforderlich, um der Entwicklung dauerhafter
Beeinträchtigungen bestmöglich entgegen zu wirken. Das Ziel besteht in einer
Entlastung neurologischer Strukturen (Rückenmark im Bereich der Halswirbelsäule,
einzelne Nerven), wenn diese durch die knöcherne Verletzung beeinträchtigt sind.
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Ziele der operativen Behandlung
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Die operative Therapie bei Halswirbelsäulenverletzungen hat in der Regel
folgende zum Zielstellungen:
- Wiederherstellung des normalen Halswirbelsäulenprofils in der
Seitenansicht
- Stabilisierung von instabilen Halswirbelsäulenabschnitten
- Vermeidung von neurologischen Ausfallerscheinungen (wie Lähmungen)
oder deren Verbesserung, sofern sie als Folge der Verletzung bereits
eingetreten sind
- Erleichterung der Pflege des verletzten Patienten (so sind zum
Beispiel Umlagerungen im Pflegebett einfacher durchzuführen, wenn eine
instabile Halswirbelsäule operativ stabilisiert wurde)
- Schaffung günstiger Bedingungen für eine möglichst rasche Nach- oder
Rehabilitationsbehandlung
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Operative Verfahren
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Die Operationsverfahren an der Halswirbelsäule unterscheiden sich durch den
Weg des sogenannten operativen Zugangs. Darunter versteht man das Erreichen des
Operationsgebietes durch das umliegende Gewebe. Im Einzelnen sind das:
Die Wahl des operativen Zugangsweges richtet sich nach der Lokalisation der
Verletzung und den notwendigen Operationsschritten. Die meisten Operationen bei Halswirbelsäulenverletzungen
haben eine Stabilisierung zum Ziel.
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