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Brüche der Unterarmknochen (Elle und Speiche)
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Häufigste Ursache sind Unfälle
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Brüche der beiden Unterarmknochen Elle und Speiche entstehen
meistens durch direkte Gewalteinwirkung, beispielsweise bei Verkehrs-, Arbeits-
oder Sportunfällen. Bei älteren Menschen, die unter einem Knochenmasseverlust (Osteoporose)
leiden, kann bereits ein Sturz auf den ausgestreckten Unterarm zu einem Bruch
von Elle oder Speiche führen.
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Offene Brüche
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Bei schweren Verletzungen können offene Brüche entstehen, bei
denen Teile des gebrochenen Knochens aus der Haut heraus ragen. Es kann zu einem so genannten
Kompartmentsyndrome (vgl.
"Volkmann-Kontraktur") kommen, bei dem sich Blut innerhalb der Sehnenhülle
des Muskels ansammelt. So entsteht ein Druck innerhalb der Muskulatur, der die
Blutgefäße zusammendrückt, so dass kein Blut mehr in den Muskel transportiert
wird. |
Beschwerden
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Ein gebrochener Unterarm führt in der Regel zu Schmerzen und
Bewegungseinschränkungen in diesem Bereich. Außerdem ist die Region um den Bruch
herum angeschwollen sowie bei Auftreten von Blutungen rot unterlaufen. Auch eine
Fehlstellung des Unterarms kann erkennbar sein. Eine Röntgenaufnahme des
Unterarms stellt die Lokalisation und das Ausmaß der Fraktur dar.
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Verletzung von Nerven und Blutgefäßen
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Da in der Nähe der beiden Unterarmknochen auch Blutgefäße und
Nerven verlaufen, können diese bei einer Verletzung ebenfalls mit betroffen
sein. Dies kann sich in Form von Blutungen an der Verletzungsstelle und
Durchblutungsstörungen der Hand bei Verletzung eines Blutgefäßes sowie durch
eine Muskelschwäche und Empfindungsstörungen an der Hand bei Verletzung eines
oder mehrerer Nerven äußern. Der Arzt wird bei der Untersuchung eines Patienten
mit einem Unterarmbruch also sehr sorgfältig auf entsprechende Hinweise auf eine
Nerven- oder Blutgefäßverletzung achten (beispielsweise Tasten der Pulse,
Prüfung der Kraft in der Hand, Untersuchung der Sensibilität an Hand und
Unterarm). |
Gipsverband
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Sind die durch den Bruch entstandenen Knochenbruchstücke nicht
gegeneinander verschoben, reicht die Anlage eines Gipsverbandes zur Therapie
aus. Auf diese Weise wird der Arm ruhig gestellt, und der Knochen kann von selbst
wieder heilen.
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Operation
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Bei gegeneinander verschobenen Knochenbruchstücken müssen diese
jedoch im Rahmen einer Operation wieder an ihre ursprüngliche Stelle zurück
geführt und dort fixiert werden. Das gilt insbesondere für offene Frakturen.
Auch bei Verletzungen von Blutgefäßen ist eine Operation unvermeidbar, um die
beschädigten Blutgefäße wiederherzustellen und damit die Durchblutung der Hand
zu gewährleisten. Verletzte Nerven können genäht werden. Allerdings müssen
innerhalb des genähten Nervs erst wieder neue Nervenfasern aussprossen, bis
Muskelkraft und Empfindungsfähigkeit wieder vollständig hergestellt sind. Dies
kann mehrere Monate oder Umständen auch Jahres in Anspruch nehmen. Auch bei einem
Kompartmentsyndrom
ist eine Operation unumgänglich. Dabei werden die
Sehnenhüllen, in welchen sich das Blut angesammelt hat und damit die
Durchblutung der Muskulatur beeinträchtigt, aufgespalten. |
Nachbehandlung
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Von großer Bedeutung nach der Operation ist die regelmäßige Durchführung
krankengymnastischer Übungen bzw. Physiotherapie. Die Übungen dienen dem
Aufbau der Muskulatur. Das beugt einer
Versteifung des Handgelenkes vor. Außerdem sorgt die Physiotherapie dafür, das eine
normale Belastungs- und Bewegungsfähigkeit wieder hergestellt wird.
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