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Ein Spreizfuß ist eine Fußfehlstellung mit Abflachung des
Quergewölbes der Fußsohle im Ballenbereich. Diese Abflachung ist auf eine
Abspreizung des ersten und des fünften Mittelfußknochens zurückzuführen.
Außerdem besteht in der Regel ein Hallux valgus.
Weiterhin ist es möglich, dass es aufgrund der Fehlstellung zur Verdickung des
Nervengewebes zwischen den einzelnen Mittelfußknochen kommt (sogenanntes
Morton-Neurom oder Morton-Metatarsalgie-Syndrom). Ein Spreizfuß kann angeboren sein oder im Laufe des Lebens
erworben werden, beispielsweise als Folge eines ebenfalls
erworbenen Plattfußes oder eines
Hohlfußes.
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Beschwerden
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Bei einem Spreizfuß leiden die Betroffenen unter Schmerzen im Bereich des
Vorfußes, die sowohl in Ruhe als auch bei Belastung auftreten können. Schmerzen
bestehen auch dann, wenn Druck auf den Vorfuß ausgeübt wird, beispielsweise im
Rahmen der ärztlichen Untersuchung. Zudem kommt es im Ballenbereich zu einer
Schwielenbildung, wobei die Schwielen gelegentlich entzündet sein können. In
schweren Fällen ist das Auftreten sogenannter offener Stellen durch die ständige
Drucküberlastung im Ballenbereich möglich. |
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Ein Morton-Metatarsalgie-Syndrom äußert sich durch einen brennenden oder
elektrisierenden Schmerz, der meist nach dem Tragen zu enger Schuhe auftritt.
Sehr ausgeprägte Verdickungen sind mitunter sogar tastbar. |
Diagnostik
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Auf einem Röntgenbild des Fußes lässt sich insbesondere die
Abspreizung des ersten und des fünften Mittelfußknochens gut erkennen. Mittels
einer Ultraschalluntersuchung oder einer Kernspintomographie ist ein eventuell
vorhandenes Morton-Metatarsalgie-Syndrom darstellbar. |
Konservative Therapie
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Die Behandlung eines Spreizfußes erfolgt zunächst nichtoperativ,
und zwar mit folgenden Maßnahmen:
- Anpassung spezieller orthopädischer Einlagen für die Schuhe oder Tragen
individuell angepasster orthopädischer Schuhe
- Krankengymnastik mit Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur
- Fußwechselbäder
- Reizstrombehandlung zur Anregung der Fußmuskulatur
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Operation
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Sind diese Maßnahmen nicht ausreichend wirksam, kommt eine
Operation infrage. Dabei wird die Position der Mittelfußknochen verändert, um
eine Lageänderung ihrer Enden zu erreichen, welche sich im stark druckbelasteten
Ballenbereich befinden. |
Physiotherapie
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An eine Operation schließt sich in der Regel eine
krankengymnastische Nachbehandlung an, um die Fußmuskulatur zu kräftigen und
damit das Operationsergebnis zu stabilisieren.
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