|
Therapeutischer Handlungsbedarf bei urologischen Symptomen in der
Palliativmedizin
|
Keine Therapie um jeden Preis
|
Probleme beim Wasserlassen können in unterschiedlicher Stärke auftreten.
Nicht immer muss therapeutisch eingegriffen werden. Gerade bei
Palliativpatienten sollte eine Abwägung erfolgen, denn unnötige Behandlungen
können eine große Belastung darstellen. Ein therapeutischer Handlungsbedarf ergibt sich dann, wenn die Symptome die Lebensqualität eines Palliativpatienten einschränken oder dazu
führen würden, dass ein vorzeitiger Tod eintritt z. B. aufgrund einer
"Harnvergiftung" (Urämie).
|
Geringe Belastung steht im Vordergrund
|
Die infrage kommenden therapeutischen Maßnahmen sollten den
Palliativpatienten möglichst wenig belasten, die Beschwerden
des Betroffenen effektiv lindern und am besten ambulant (oder während
eines möglichst kurzen Krankenhausaufenthaltes) durchführbar sein. Im Idealfall
erfolgt die Auswahl,
die Abstimmung und die Durchführung der am besten geeigneten Maßnahmen durch ein
multidisziplinäres palliativmedizinisches Team, in
dem Therapeuten aus verschiedenen Bereichen arbeiten und ihre unterschiedlichen
Kenntnisse und Erfahrungen einbringen können. Außerdem müssen natürlich der
betroffene Palliativpatient selbst sowie eventuell dessen Angehörige in die
Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. |
Gründe für therapeutische Maßnahmen
|
Ein therapeutischer Handlungsbedarf besteht bei Palliativpatienten jedoch
nicht erst dann, wenn es zu schweren Problemen oder ausgeprägten Beschwerden
gekommen ist. Vielmehr sollten die einzelnen Mitglieder des
palliativmedizinischen Teams auch auf scheinbar geringfügige Veränderungen sehr
sorgfältig achten, da diese unter Umständen schwerwiegende Folgen nach sich
ziehen können, beispielsweise:
- erhebliche Blutverluste bis hin zum Kreislaufschock, wenn es aufgrund
chronischer Blutungen im Bereich des Harntrakts zu größeren
Blutverlusten kommt
- schwere Infektionen bis hin zur
"Blutvergiftung" (Sepsis) bei
chronischen Fisteln
- Urämie ("Harnvergiftung") als Folge einer zunehmenden Beeinträchtigung der
Urinausscheidung
- Auszehrung (Kachexie), wenn es als Folge einer Fistel zwischen
Harntrakt und Darm zu einer Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme aus
dem Darm kommt
|
Möglichkeiten der Therapie
|
Je nachdem, welche Ursache zu den Harnentleerungsstörungen geführt
hat, sind unter Umständen folgende Maßnahmen erforderlich:
- Vorübergehende Harnableitung
- Dauerhafte Harnableitung
- Therapie bei Makrohämaturie und Blasentamponade
- Blasenentleerungsstörungen und ihre Therapie
|
|
|