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Prämenstruelles Syndrom
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Besonders schwere Form: PMDS
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Von den 30 bis 40 Prozent Frauen, die unter einem
Prämenstruellen
Syndrom leiden, sind 5 bis 8 Prozent davon schwer beeinträchtigt. Diese
besonders starke Form des Prämenstruellen Syndroms wird als Prämenstruelle
Dysphorische Störung (PMDS) bezeichnet und ist seit dem Jahr 2000 als
eigenständige Erkrankung anerkannt.
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Viele Faktoren der Erkrankung sind noch nicht erklärt
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Trotz jahrzehntelanger Forschung sind die genauen Auslöser
der Erkrankung PMS noch nicht geklärt. Fast immer sind gleichzeitig mehrere
Faktoren beteiligt, weshalb man von einer multifaktoriellen Erkrankung spricht.
Es wird angenommen, dass die zyklischen Veränderungen der Geschlechtshormone
Einfluss auf die Produktion und Aktivität anderer Hormone und Nervenbotenstoffe,
wie z.B. Serotonin ausüben. Dessen Konzentration sinkt nach dem Eisprung bis hin
zur Menstruation kontinuierlich ab. Da Serotonin die Stimmungslage positiv
beeinflusst, könnte hier zumindest eine Ursache für die psychischen
Veränderungen in dieser Zyklusphase gegeben sein.
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Symptome
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Bei der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) werden
vor allem folgende Veränderungen beobachtet:
- Depressive Verstimmung
- Angst oder Anspannung
- Reizbarkeit
- Affektlabilität
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Gefühl der Überforderung
- Schlafstörungen oder Schläfrigkeit
- Veränderungen des Appetits mit Heißhunger auf
bestimmte Lebensmittel
- Körperliche Symptome wie Spannungsgefühl in der Brust
oder Blähungen
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Psychosoziale Folgen
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Die Symptome der prämenstruellen dysphorischen Störung führen
typischerweise zu psychosozialen Folgeproblemen am Arbeitsplatz oder in der
Partnerbeziehung.
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Tagebuch führen
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Um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um ein ausgeprägtes
prämenstruelles Syndrom handelt, wird die Betroffene dazu angehalten, über
mindestens einen Zyklus täglich ihre Beschwerden einzustufen.
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Therapie
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Zur medikamentösen Behandlung werden meist
Medikamente eingesetzt, die den Eisprung (Ovulation) unterdrücken (Östrogene
oder neuere Ovulationshemmer). Da beim PMS eine Störung des
Serotoninstoffwechsels besteht, sind auch SRI (Serotoninwiederaufnahmehemmer)
wirksam und zeigen vor allem bei schweren psychischen Symptomen eine deutliche
Besserung der Lebensqualität und der sozialen Funktionen.
Eine begleitende psychotherapeutische Behandlung kann bei der
Bewältigung psychosozialer Konsequenzen, insbesondere in Bezug auf
partnerschaftliche Probleme sinnvoll sein. Wirksam bei PMS sind
Verhaltenstherapie oder
tiefenpsychologische Verfahren.
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