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Bücher zum Thema aussuchenBücherliste Aphasie Aphasie-Syndrome
Inhaltsübersicht:
Was ist Aphasie?
Aphasieformen
Therapeutische Grundsätze
Tipps für Angehörige
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Was ist Aphasie?
Aphasie = Verlust der normalen Sprachfähigkeit durch Schlaganfall oder Unfall. Aphasie ist ein Fachbegriff, der allgemein mit dem Wort "Sprachlosigkeit" übersetzt werden kann. Dieser Begriff wird aber nur für Sprachstörungen verwendet, wenn der Betroffene seine normale Sprachfähigkeit durch einen Schlaganfall oder einen Unfall verloren hat. Alle anderen Sprachstörungen, z. B. eine verzögerte Sprachentwicklung bei Kindern, werden nicht zu den Aphasien gerechnet.

 

Es gibt sehr große Unterschiede. Die sprachlichen Störungen bei Aphasie können sehr unterschiedlich sein. Oft sind sprachliche Fähigkeiten lediglich eingeschränkt, z. B. das Finden der richtigen Wörter. Es ist aber auch möglich, dass das gesamte Sprachverständnis verloren ging.

 

Aphasiker sind nicht geistig behindert. In jedem Fall sollten Sie bedenken: Die Sprache ist gestört, nicht das Denken und Wissen der Betroffenen. Aphasie hat nichts mit geistiger Behinderung zu tun. Die Betroffenen können Zusammenhänge Begreifen und die Realität wahrnehmen, sie haben lediglich die Fähigkeit verloren, sich sprachlich mitzuteilen. Dies wird oft als "Kerker der Sprachlosigkeit" beschrieben und ist für die Betroffenen besonders quälend. Sie denken, verstehen und fühlen, können sich aber nicht mitteilen.

 

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Aphasieformen
Globale Aphasie Die Globale Aphasie ist die schwerste Form der Sprachstörungen.  In diesem Fall sind alle sprachlichen Bereiche stark beeinträchtigt. Dazu gehören spontanes Sprechen, Nachsprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben. Oft benutzen Betroffene sogenannte Sprachfloskeln. Dabei wiederholen sie immer wieder dasselbe, z. B. "so, so , so...".

 

Broca- Aphasie Bei der Broca-Aphasie ist das Sprachverständnis noch recht gut erhalten. Die Betroffenen sprechen meistens sehr langsam und stockend in grammatikalisch unvollständigen Sätzen. Meistens weiß der Betroffene genau, was er sagen will, aber es kommt  zu Lautverwechslungen. So wird z. B. statt "Messer" "Meksel" gesagt. Manchmal werden auch Laute oder Silben einfach weggelassen. Vielen bereitet es auch das Zuhören Schwierigkeiten, weil die Sprachverarbeitung verlangsamt ist. Dann können die Betroffenen das Gesagte nicht schnell genug aufnehmen und verarbeiten.

 

Wernicke- Aphasie Menschen, die von der Wernicke-Aphasie betroffen sind, merken oft selbst nichts von ihrer Sprachstörung. Sie sprechen häufig ohne große Mühe und flüssig. Ihre Sprache enthält aber sehr viele Verdrehungen und Wortverwechslungen. Oft "erfinden" sie auch einfach neue Wörter. So kann die Sprache bis zur Sinnlosigkeit verändert werden. Eine Verständigung ist so nur schwer möglich.

 

Amnestische Aphasie Die Amnestische Aphasie ist eher eine Wortfindungsstörung. Das Sprachverständnis ist meisten kaum gestört. Allerdings ist die Rede häufig geprägt durch geringe Vermittlung von Inhalten. Häufig werden gesuchte Wörter durch "Füllwörter" wie "Ding" oder "das da" ersetzt. Statt genauer Bezeichnungen wie "Telefonbuch" wird der Oberbegriff "Buch" verwendet. Oft wird auch anstelle des gesuchten Wortes, dessen Sinn beschrieben.

 

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Therapeutische Grundsätze
Möglichst schnell mit der Sprachtherapie beginnen.
Bei Aphasien sollte möglichst bald mit der sprachtherapeutischen Behandlung begonnen werden. Die Behandlung  sollte langfristig erfolgen und wenigstens 3 bis 4 Stunden in der Woche über eine Zeitraum von einem Jahr und länger durchgeführt werden. Dabei sind mehrwöchige intensive therapeutische Phasen effektiver, als die immer noch oft durchgeführten einwöchigen Behandlungen.

 

Auch ungeschultes Personal ist besser, als gar keine Therapie. Es hat sich gezeigt, dass sowohl Behandlungen durch geschultes Personal, als auch durch nicht geschultes Personal eindeutig einer Nichtbehandlung vorzuziehen sind. Wichtig ist die langfristige und intensive Bemühung.

 

Die Ziele der Behandlung können nur durch langfristiges Vorgehen gesichert werden. Obwohl sich Behandlungsziele nicht immer eindeutig voneinander abgrenzen lassen, zeigt sich eine "Einteilung" in drei Behandlungsphasen:
  • Die Aktivierungsphase mit dem Ziel der sprachlichen Stimulierung sollte in den ersten 4 bis 6 Wochen, also möglichst bald nach Erkrankungsbeginn einsetzen. Die Intensität ist vom Allgemeinzustand und der Belastbarkeit des Betroffenen abhängig. Wichtig ist, dass sämtliche Mitglieder des Behandlungs- und Pflegeteams und auch die Angehörigen mit einbezogen werden.
  • Die störungsspezifische Übungsphase behandelt vorwiegend die sprachsystematischen Störungen. Obwohl zunächst in Einzeltherapie begonnen wird, ist eine Behandlung in kleinen Gruppen zu einem späteren Zeitpunkt oft sinnvoll. Diese Phase dauert ca. ein Jahr. Sie kann aber auch länger sein.
  • Die Konsolidierungsphase hat ihren Schwerpunkt in der Ausbildung der Fähigkeiten des Patienten, seine Sprache in der Kommunikation optimal einzusetzen. Dies geschieht überwiegend durch Gruppentherapie.

 

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Tipps für Angehörige
Diese Tipps erleichtern Ihnen dem Umgang miteinander. Für den Umgang mit Aphasikern gibt es einige grundlegende Regeln, die Ihnen helfen, das Verständnis füreinander zu verbessern.
(Quelle: Dr. med. G. H. Mezger)
  • Ruhe und Geduld bewahren. Aphasiker brauchen mehr Zeit zum Sprechen. Längere Pausen ruhig abwarten. Dem Kranken Zeit gewähren, ihn nicht unter Druck setzen und nicht mit Wörtern aushelfen, solange er selbst noch überlegt.
  • Wenn der Aphasiker beim Sprechen nicht weiterkommt und um Hilfe bittet, ein Schlüsselwort vorschlagen und geduldig warten, ob das Wort als richtig akzeptiert wird.
  • Oft gelingt es den Betroffenen trotz größter Anstrengung nicht, einen Gedanken zu formulieren oder einen Wunsch zu äußern. Am besten schlägt man dann dem Kranken vor, es später noch einmal in Ruhe zu versuchen.
  • Auftretende Fehler nicht ständig verbessern, denn das verstärkt die Verunsicherung. Wichtig ist, das zu verstehen, was gemeint ist. Es kommt nicht auf die korrekte sprachliche und grammatische Form an, sondern darauf, dass der Kranke überhaupt einen Inhalt zu vermitteln vermag.
  • Nicht vortäuschen alles verstanden zu haben, wenn dies nicht der Fall ist.
  • Viele Betroffene verstehen schlechter als sie vorgeben. Der Aphasiker reagiert im Gespräch oft so, als ob er verstanden hätte. Sein "ja" bedeutet aber nicht immer, dass die Sachverhalte korrekt verstanden wurden, sondern er hält damit einfach auf angenehme Art und Weise die Kommunikation aufrecht.
  • Gespräche mit Aphasikern möglichst in einer ruhigen Umgebung führen, ohne Zeitdruck und ohne störenden Nebengeräusche oder sonstige Ablenkungen.
  • Die Schriftsprache ist meist in ähnlichem Ausmaß mitbetroffen, bei manchen kann aber eine schriftliche Vorlage das Verstehen unterstützen und verbessern.
  • Als Angehöriger nicht ständig versuchen, "Sprachtherapie" durchzuführen. Besser ist es meist, nach gemeinsamen Beschäftigungen zu suchen, die Spaß machen und in denen der Kranke auch erleben kann, dass ihm noch Dinge gelingen (z. B. Malen, Fotografieren, Spiele machen). Die Kommunikation trotz der gestörten Sprache aufrechtzuerhalten, ist wichtig und nicht allein auf verbale Fähigkeiten beschränkt.

 

Was Sie sonst noch tun können. Außerdem sollten Sie versuchen, Aphasiker in möglichst viele Alltagsaktivitäten mit einzubeziehen. Lassen Sie sich im Haushalt helfen, besuchen Sie gemeinsam Freunde oder machen Sie Ausflüge. Suchen Sie ein Hobby, bei dem sprachliche Fähigkeiten keine Rolle spielen, z. B. Malen.

 

Denken Sie auch an sich. Angehörige sollten unbedingt daran denken, dass sie auch ein eigenes Leben führen. Sie sollten nicht auf alles verzichten und ihre Leben ausschließlich auf die Bedürfnisse des behinderten Partners ausrichten. "Außenkontakte" sollten so weit als möglich erhalten bleiben. Das hilft nicht nur Ihnen, sondern auch Ihrem Partner. Ein schlechtes Gewissen ist nicht angebracht.

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