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Kongressbericht: Deutscher Schmerzkongress 1998 |
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Kopfschmerzen |
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Alarmsignal
Kopfschmerz |
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Kopfschmerzen
quälen in Deutschland Millionen von Menschen. Doch nur in den seltensten Fällen sind sie
das Symptom einer gefährlichen Erkrankung. Wie man etwa Migräne
oder Spannungskopfschmerzen von dem Alarmsignal Kopfschmerz
unterscheiden kann, darüber diskutierten Experten während des Deutschen
Schmerzkongresses in Düsseldorf. |
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Wer
kennt es nicht, das dumpfe Hämmern und Dröhnen unter der Schädeldecke oder das Gefühl
mit seinem Kopf in einem Schraubstock zu stecken? Vor allem wenn Patienten immer wieder
oder ganz plötzlich unter starken Kopfschmerzen leiden, fragen sich viele, ob ihre
Beschwerden durch eine gefährliche Erkrankung verursacht werden. ,,Bei 90 Prozent aller
Kopfschmerzen handelt es sich um Migräne oder Spannungskopfschmerzen, sagt Dr. Stefanie
Förderreuther, Neurologin am Klinikum Grosshadem der Ludwig Maximillians-Universitat in
Muenchen Mediziner bezeichnen diese Kopfschmerzarten als ,,primäre Kopfschmerzen".
Das heißt: Trotz organischer Ursachen und einer zum Teil erheblichen Einschränkung der
Lebensqualität der Betroffenen sind die Beschwerden - medizinisch gesehen - harmlos.
,,Nur circa acht Prozent aller Patienten leiden an potentiell gefährlichen,
symptomatischen Kopfschmerzen", betont die Ärztin. Diese sogenannten sekundären
oder symptomatischen Kopfschmerzen deuten auf eine ernsthafte Erkrankung hin, die jedoch
keineswegs nur das Gehirn betreffen muß und auch nicht immer lebensbedrohend ist. |
Zum
Arzt, wenn Kopfschmerzen schlagartig oder ungewöhnlich stark einsetzen! |
Förderreuther
rät generell: Patienten sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn Kopfschmerzen
schlagartig und mit einer Intensität auftreten, die dem Betroffenen so nicht bekannt ist.
Kommen Nackensteife und Fieber hinzu, kann es sich um eine Hirnhautentzündung
(Meningitis) handeln. Am häufigsten sind eher milde verlaufende virale Hirnhau
entzündungen die nur mit Schmerzmitteln symptomatisch behandelt werden müssen.
Gefährlich sind Hirnhautentzündungen, die von Bakterien ausgelöst werden. Hier
entwickeln sich massive Kopfschmerzen innerhalb weniger Stunden. Betroffen sind vorwiegend
Kinder, aber auch Erwachsene mit geschwächtem Abwehrsystem oder Begleiterkrankungen:
eitrige Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder der Ohren können sich bis zu den
Hirnhäuten ausdehnen. Nut Antibiotika lassen sich diese Infektionen relativ gut
behandeln. Gegen spezielle Erreger gibt es auch Impfstoffe. ,,Bleibt eine Nieningitis
unbehandelt, kommt es zur lebensbedrohlichen Schwellung des Gehirns, epileptischen
Anfällen, Blutvergiftung bis hin zum Kreislaufversagen und Tod", warnt die Muenchner
Neurologin. |
Notfall
Gehirnblutung |
Starkes
Kopfweh mit gleichzeitigen neurologischen Ausfällen, wie Lähmungen, Sprechstörungen,
epileptischen Anfällen oder Bewußtseinsstörungen kann auch auf eine Gehirnblutung
hindeuten, weil ein Blutgefäß im Kopf geplatzt ist. Betroffen sind häufig Menschen mit
einer angeborenen Gefäßmißbildungen im Gehirn. Ihre Blutadern sind an manchen Stellen
ausgesackt, die Gefäßwände dünn und brüchig. Kommen andere Risikofaktoren wie
Bluthochdruck dazu, besteht die Gefahr, daß sie reißen. ,,Hirnblutungen als Resultat von
Gefäßmißbildungen (Subarachoidalblutung> führen entweder unmittelbar zum Tod oder
zu einem schlagartigen, ungemein heftigen Vernichtungskopfschrnerz," erklärt
Förderreuther. Schätzungen zufolge sterben 15 bis 20 Prozent der Patienten bevor sie
eine Klinik erreichen. ,,Etwa 60 Prozent der Patienten überleben, allerdings ist eine
sofortige Behandlung erforderlich, um weitere Blutungen zu verhindern." Kopfschmerzen
können auch auf Augenerkrankungen, wie den grünem Star hin deuten. Sie sie mit einer
Rötung und Verhärtung der Augapfels einher. Dagegen sind degenerative Veränderungen der
Halswirbelsäule nur selten Verursacher gefährlicher Kopfschmerzen. Dies gilt auch für
Gehirntumoren. Bösartige Wucherungen im Kopf sind nicht nur selten, sondern verursachen
auch erst dann Kopfschmerzen, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben. Daher sind
nur bei der Hälfte der Patienten Kopfschmerzen das erste Symptom eines Hirntumors. |
Lang
anhaltende und wiederkehrende Kopfschmerzen abklären lassen |
Die
Neurologin rät Patienten darüber hinaus, auch bei lang anhaltenden oder immer wieder
auftretenden Kopfschmerzen die Ursache durch einen Experten abklären zu lassen. Da
Kopfschmerzen nicht primär vom Gehirngewebe ausgehen, sind ihre Auslöser mitunter jedoch
schwer zu lokalisieren. Handelt es sich bei den Beschwerden nicht um eine der klassischen
Kopfschmerzformen, können darum genaue U~ tersuchungen - etwa mit bildgebenden Verfahren
und Laboranalysen - erforderlich sein. Förderreuther: ,,Denn eine regelmäßige Einahme
von Schmerzmitteln ohne ärztliche Verordnung ist keine Lösung." |
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