Chronische Schmerzen

 

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Deutscher Schmerzkongress2000
25. - 29. Oktober 2000, Hamburg

Pressemitteilung Chronischer Rückenschmerz

 

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden, warum Menschen zum Arzt gehen. Schon innerhalb der ersten zwei Monate lässt sich erkennen, ob der Schmerz chronisch wird. Doch Ärzte, Patienten und Krankenkassen warten meist viel zu lange.

 

Früher Beginn präventiver Maßnahmen vermindert die Wahrscheinlichkeit chronischer Rückenschmerzen. 80 Prozent der Bevölkerung leiden mindestens einmal in ihrem Leben unter akuten Rückenschmerzen. Bis zu 35 Prozent von ihnen entwickeln langfristige Beschwerden. Die volkswirtschaftlichen Kosten werden auf 34 Milliarden Mark geschätzt, ein Großteil davon wegen Arbeitszeitausfall. Wenn Rückenpatienten über sechs Monate arbeitsunfähig sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, auf 40 Prozent. Dabei ist schon nach zwei Monaten erkennbar, ob das Leiden chronisch verlaufen wird. "Eine sinnvolle Prävention sollte daher innerhalb der ersten vier bis zwölf Wochen erfolgen", rät Prof. Dr. Monika Hasenbring, Leiterin der Abteilung für Medizinische Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Mehr als 80 Prozent der Patienten seien über psychologische Risikofaktoren identifizierbar, vor allem über die Art und Weise, wie sie mit ihrem Leiden umgehen: entweder überängstliches Schonverhalten oder Durchhaltestrategien. Doch den Schmerz zu unterdrücken heißt, ihn zu verschlimmern.

 

Abkehr von der passiven Therapie Viel Zeit geht auch verloren, weil Ärzte zu spät überweisen und Krankenkassen, Rentenversicherungsträger und Berufsgenossenschaften zu lange brauchen, bis sie die Kostenübernahme geklärt haben. Zudem sind die bisherigen Therapieformen bei chronischen Rückenschmerzen wenig effektiv. Ein integratives Gesamtkonzept ist notwendig, das individuelle körperliche, psychische und soziale Faktoren berücksichtigt. Eine Therapie, die der Patient passiv mitmacht, hat nur begrenzten Erfolg. "Ziel ist es, den Patienten zum Experten für die eigene Gesundheit zu machen", wünscht sich Prof. Jan Hildebrandt von der Schmerzambulanz an der Universitätsklinik Göttingen. "Dabei steht die Wiederherstellung der "Funktionsfähigkeit" des Patienten im Vordergrund. Die Patienten müssen die Erfahrung machen, dass Bewegung und Belastung nicht schaden, sondern zur Aufrechterhaltung des gesamten körperlichen Systems notwendig sind." Dazu dient das Göttinger Rücken Intensiv Programm (GRIP), das Prof. Hildebrandt mit entwickelt hat.

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