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Deutscher Schmerzkongress 2003
08. - 12. Oktober in Münster |
DGSS
Münster, 13. Oktober 2003 |
Schmerztherapie: Einzelmaßnahmen reichen nicht
Teilnehmerrekord beim Deutschen Schmerzkongress 2003
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Mit einem Patientenforum, bei dem ca. 900 Besucher mit Experten über die
Themen Migräne und Fibromyalgie diskutierten, ist am Sonntag der Deutsche Schmerzkongress
2003 in Münster zu Ende gegangen. "Der diesjährige Kongress war mit über 2.500
Teilnehmern der größte in der 27-Geschichte der Deutschen Gesellschaft zum Studium des
Schmerzes", zieht DGSS-Präsident Prof. Dr. Michael Zenz zufrieden Bilanz. Vor allem
eines hätten die zahlreichen Symposien und Workshops zum akuten und chronischen Schmerz
sehr deutlich gezeigt: Nur mit interdisziplinärer Zusammenarbeit ist Schmerz in all
seinen Fassetten zu diagnostizieren und zu behandeln. |
Schmerz erfordert Interdisziplinarität
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"Wir lernen aus vielen der vorgestellten Studien, dass zu einer
sinnvollen Behandlung chronischer Schmerzen nicht nur Medikamente und Injektionen
ausreichen. Einzelne Medikamente können den Schmerz nur kurzfristig lindern", so
Prof. Zenz. Eine langfristige Besserung lasse sich nur zusammen mit anderen Methoden
erreichen, die mit dem Schmerz direkt nichts zu tun haben. Dazu gehören z. B. Psycho- und
Physiotherapie, Verhaltenstherapie und Krankengymnastik. "Dieser interdisziplinäre
Ansatz sprengt allerdings das aktuelle Denken der Kostenerstattung", so Prof. Zenz.
Vor allem das neue Abrechnungssystem nach fallbezogenen Pauschalen (Diagnosis Related
Groups, DRG) macht den Klinikärzten Sorgen. "Unter den derzeitigen Vorgaben im
DRG-System können die in den letzten Jahrzehnten aufgebauten schmerztherapeutischen
Einrichtungen ihre sehr effektive Arbeit nicht weiterführen", warnt Dr. Gabriele
Lindena (DGSS). |
Schwere Mängel in der Tumorschmerztherapie
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Die wichtigsten Themen des Kongresses waren neben den diesjährigen
Schwerpunkten Kopfschmerz und Fibromyalgie der Nerven- und der Tumorschmerz. Schwere
Mängel stellten die Experten vor allem bei der Versorgung von Krebsschmerzpatienten fest:
"Von den mindestens 250.000 Tumorschmerz-Patienten in Deutschland erhalten nur ca.
die Hälfte eine ausreichende Schmerzbehandlung", kritisiert Dr. Gerhard
Hege-Scheuing, Sprecher des DGSS-Arbeitskreises Tumorschmerztherapie. "Und das obwohl
die medizinischen Grundlagen und konkreten Handlungsanweisungen längst vorhanden sind.
Sie kommen beim Patienten viel zu oft nicht an." Eine bessere Aus- und Weiterbildung
der Mediziner und ein größeres Problembewusstsein seien ein erster Schritt in die
richtige Richtung. "Schmerztherapie muss Pflichtfach für angehende Mediziner
werden", fordert auch Prof. Zenz. "Denn weder finanziell noch ethisch können
wir uns das Problem des chronischen Schmerzes zukünftig leisten." |
Abstractband erschienen
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Die Abstracts des Kongresses sind in "Der Schmerz" (Springer
Verlag) erschienen. |
Nächster Schmerzkongress in Leipzig
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Der nächste Schmerzkongress findet vom 6. bis zum 10. Oktober 2004 in
Leipzig statt. |
Ansprechpartner
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Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium
des Schmerzes e. V., Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Klinikum der
Ruhr-Universität Bochum, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum, Tel. 0234/299-3000, Fax:
0234/299-3009, E-Mail: zenz@anaesthesia.de
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