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Deutscher Schmerzkongress 2003
08. - 12. Oktober in Münster |
DGSS Presseinformation Nr. 20/2003 |
Alle Fassetten des Schmerzes erfassen
Überarbeitet: Der Deutsche Schmerzfragebogen
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Wenn der Schmerz nicht nachlässt, sondern Monate oder Jahre dauert,
beeinflusst er das gesamte Leben: Er drückt die Stimmung, er behindert Bewegung, steht
sozialen Aktivitäten im Weg. Ein wichtiges Instrument, um den Schmerz und seine
vielfältigen Auswirkungen vor einer Therapie genau zu erfassen, ist der Deutsche
Schmerzfragebogen. Eine komplett überarbeitete Version des Bogens stellt die Ad-hoc
Kommission "Schmerzfragebogen" der Deutschen Gesellschaft zum Studium des
Schmerzes e. V. (DGSS) nun beim Deutschen Schmerzkongress 2003 vor. "Der Fragebogen
ist nicht nur wichtig, um den Schmerz vor einer Behandlung zu charakterisieren, sondern
auch um den Verlauf der Erkrankung zu dokumentieren", so Prof. Dr. Michael Zenz,
Präsident der DGSS. |
Vervollständigt, gekürzt, abgestimmt
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Der überarbeitete, 14-seitige Fragebogen besteht aus einem Anamnesebogen,
den der Patient vor der Behandlung ausfüllt, einem Tagesprotokoll und einem
Verlaufsfragebogen, der nach dem Ende der Therapie bzw. drei bis sechs Monate nach
Behandlungsbeginn ausgefüllt wird. Zusätzlich können Ärzte den Fragebogen um spezielle
Module ergänzen, z. B. für ältere Patienten oder wenn es bereits eine Vermutung gibt,
um welche Schmerzerkrankung es sich handelt. Obwohl der Fragenkatalog deutlich kürzer
geworden ist - vorher umfasste er 20 Seiten - wurde er inhaltlich vervollständigt:
"Wir haben z. B. Fragen zu Beschwerden wieder aufgenommen und als neue Aspekte
Therapieverfahren und deren Bewertung, Angst und Beeinträchtigung hinzugefügt",
erläutert Dr. Gabriele Lindena von der Ad-hoc-Kommission das Gesamtkonzept. Die Fragen
wurden besser aufeinander abgestimmt und verständlich gestaltet. Das Ausfüllen des
Bogens dauert ca. eine Stunde. |
International vergleichbares Instrument
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Wichtiges Ziel der Kommission war es auch, den Fragebogen international
vergleichbar zu machen. "So stellen wir sicher, dass wir nach internationalen
Standards arbeiten", erläutert Dr. Lindena, "und wir legen zugleich den
Grundstein für wissenschaftliche Studien." Willigt der Patient ein, stehen seine
Angaben im Fragebogen für Forschungsprojekte zum chronischen Schmerz zur Verfügung. Da
einige Teile des Fragebogens nicht copyrightfrei sind, muss eine Lizenzgebühr für jeden
ausgefüllten Bogen an den Hogrefe-Verlag gezahlt werden. Ärzte und Institutionen, die
den Fragebogen nutzen möchten, können sich an die DGSS-Geschäftsstelle wenden. |
Ansprechpartner |
Dipl.-Psych. PD Dr. Michael Pfingsten (Sprecher der
"Ad-hoc-Kommission Schmerzfragebogen"), Ambulanz für Schmerzbehandlung,
Universitätskliniken Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, Tel.
0551/39-8816, Fax 0551/39-4164, E-Mail: michael.pfingsten@med.uni-goettingen.de
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