Chronische Schmerzen

 

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Kongressbericht: Deutschen Schmerztag 1999
Schmerzliga im Aufwind
Rund 18.000 Patienten finden pro Jahr Rat und Hilfe bei der Deutschen Schmerzliga, einer Selbsthilfeorganisation für chronisch Schmerzkranke. Hinzu kommen bei einer steigenden Mitgliederzahl 50 regionale Selbsthilfegruppen in 42 Städten. Diese bieten betroffenen Patienten - bei Bedarf unterstützt von Schmerzspezialisten - eine Plattform für den Meinungsaustausch. Informationsveranstaltungen und Broschüren, damit sich Betroffene informieren können, ergänzen das Programm.
,,Menschen mit chronischen Schmerzen", sagt Dr. med. Marianne Koch, die Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, ,,haben ein Recht auf kompetente Hilfe, und sie müssen dieses Recht auch gegenüber einer restriktiven Gesundheitspolitik behaupten." Um die betroffenen Patienten dabei zu unterstützen, steht die Internistin und Fernsehmoderatorin seit zwei Jahren an der Spitze der 1990 gegründeten Selbsthilfeorganisation.
Ihrem Motto ,,Gemeinsam sind wir stark", ist die Schmerzliga aufgrund ihrer zahlreichen Aktivitäten im vergangenen Jahr ein gutes Stück näher gekommen: Die Zahl ihrer Mitglieder hat sich auf 1433 erhöht und damit mehr als verdoppelt.
Steigendes Informationsbedürfnis
Wie groß das Bedürfnis der Patienten nach Informationen, Rat und Hilfe ist, belegt die Statistik aus dem vergangenen Jahr: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter beantworteten über 10.000 schriftliche und mehr als 8.000 telefonische Anfragen von Betroffenen, deren Angehörigen, Krankenkassen, Apothekern und sozialen Einrichtungen aus ganz Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 1997 wurden 5000 Anfragen verzeichnet.
Die Statistik der Anfragen spiegelt auch die Häufigkeit der verschiedenen Schmerzsyndrome in der Bevölkerung: Die meisten Patienten wollen Informationen zu den ,,Volkskrankheiten" Kopfschmerz, Migräne oder Rücken- und Gelenkschmerzen. Es melden sich aber auch viele Patienten, die etwa unter Osteoporose, Rheuma, den schmerzhaften Folgen einer Gürtelrose oder schweren Nervenschmerzen leiden.
Schmerztherapeut verzweifelt gesucht
Gefragt sind vor allem Anschriften von Schmerzspezialisten aus der Region der Patienten. Denn wie ein Test der Schmerzliga belegt, erhalten Patienten, die bei ärztlichen Standesorganisationen nach Schmerzspezialisten fragen, in den meisten Fällen keine Auskunft.
Mitglieder der Selbsthilfeorganisation hatten in allen Bundesländern bei Kassenärztlichen Vereinigungen und Landesärztekammern angerufen und sich nach Schmerztherapeuten in der Region erkundigt. Resultat: Nur in sechs der 16 Bundesländer erhielten sie Informationen - oft allerdings unvollständig oder erst nach einem Telefonmarathon. Auffallend bei der Auskunftsbereitschaft war ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: In den kleineren und nördlichen Bundesländern Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen erhielten die Patienten zumindest bei einigen Organisationen Auskunft. In allen anderen Bundesländern wurden die Anrufer abgewimmelt - häufig mit dem Hinweis auf den ,,Datenschutz" - oder, wie in Brandenburg geschehen, mit dem Rat, die ,,gelben Seiten" im Telefonbuch zu studieren.
Schmerztelefon

Dieses Ergebnis nahm die Deutsche Schmerzliga zum Anlaß, ihr Angebot zu verstärken: Seit einer Woche geben an Werktagen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Geschäftsstelle von 9.00 bis 12.00 Uhr Auskunft über spezialisierte Praxen und Kliniken in der Region. Dazu stehen umfangreiche Listen zur Verfügung, die gerade aktualisiert wurden.
Insgesamt 50 regionale Selbsthilfegruppen in 42 Städten arbeiten in der Deutschen Schmerzliga zusammen. Im Schnitt haben diese Gruppen 15 Mitglieder, die sich ein-bis zweimal pro Monat mit einem festen Programm oder informell treffen. Viele werden von Schmerzspezialisten in der Region bei Bedarf begleitet und unterstützt. Fast alle veranstalten öffentliche Vorträge, pflegen Kontakte zu anderen Selbsthilfegruppen, beteiligen sich an örtlichen Gesundheits- und Schmerztagen und einige bieten Schmerzbewältigungs-Seminare an.
Zu den Patienten-Veranstaltungen der Schmerzliga - im vergangenen Jahr insgesamt vier in verschiedenen Städten - kommen im Schnitt 600 bis 800 Besucher.
AGIL: Neues Magazin der Schmerzliga
Erstmals zum Deutschen Schmerztag wird auch das Patienten-Magazin ,,AGIL" der Deutschen Schmerzliga erscheinen. Die Zeitschrift wird von Schmerztherapeuten und ausgewählten Ärzten an Patienten abgegeben, bzw. liegt in den Wartezimmern aus. Das Magazin erscheint viermal pro Jahr. Mitglieder der Schmerzliga erhalten es kostenlos.
Rückfragen an:
Deutsche Schmerzliga e.V.
Adenauerallee 18
61440 Oberursel
Telefon: 0700 / 375 375 375
(Mo. - Fr. 9.00 - 12.00 Uhr 12 Cent/Minute)
Telefax: 0700 / 375 375 38
Email: info@schmerzliga.de
Internet: www.schmerzliga.de
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